Dornier Do 24T

3./Küstenfliegergruppe 106, Baltikum

von Hans Peter Tschanz (1:72 Italeri)

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Do 24 von den Dornierwerken konstruiert und in den Niederlanden auf Auftrag der Niederländischen Regierung in Lizenz gebaut. Als 1940 Holland von den deutschen Truppen besetzt wurde, fanden sie zahlreiche Do 24-Flugboote vor. Das Luftwaffenministerium suchte ein passendes Flugboot zur Bergung der Besatzungen abgeschossener Flugzeuge und fand in Holland mit der Do 24 ein geeignetes Flugzeug vor. Sie vereinigte ausgezeichnete Navigationsfähigkeiten auch bei starkem Seegang sowie großen Fassungsraum, genügend Reichweite und Geschwindigkeit.

1941 wurde daher die Produktion der Dornier Do 24 in den Niederlanden durch die Deutschen wieder aufgenommen. Um das Flugzeug für seine speziellen Aufträge zu adaptieren, wurden verschiedene Änderungen vorgenommen und durchgeführt: auf der rechten Seite wurden Einrichtungen installiert, die die Rettungsaktionen erleichterten. Im Rumpf wurden Betten und Erste-Hilfe-Ausrüstungen eingebaut. Funk- und Leiteinrichtungen wurden verbessert und als Defensivbewaffnung in der vorderen und hinteren Kanzel je ein 7,9 mm MG 15 montiert. In der mittleren Kanzel wurde eine 20 mm Hispano Suiza Bordkanone angebracht, die später durch ein MG 151 ersetzt wurde.

Zuerst wurden amerikanische Wright-Motoren und später BMW-Motoren eingebaut. Die Dornier Do 24 wurden in sogenannten Seenotstaffeln formiert und auf allen Europäischen Meeren einschliesslich im Eismeer eingesetzt. Februar/März 1943 wurde eine Einheit zur Versorgung des Kuban Brückenkopfes eingesetzt. Später wurden die 24 Flugboote auch in der Aegäis und im Balkan verwendet. Im Mittelmeer wurden die Do 24 von der Flugbootunterstützungsbasis Siracusa (Sizilien) zum Einsatz zum Einsatz gebracht.

Andere Basen befanden sich in Frankreich (Brest, Cherbourg, Boulogne), in Norwegen, im Baltikum und auf Sylt. Do 24 sind auch im indischen Ozean gegen die Japanische Luftwaffe eingesetzt worden. 1944 wurde eine Staffel an Spanien geliefert, ein Exemplar blieb bis 1970 im Einsatz.

Technische Daten

• Flügelspannweite: 27 m
• Länge: 22,05 m
• Leergewicht: 9.400 kg
• Max. Gewicht: 16.200 kg 
• Höchstgeschwindigkeit: 330 km/h in 2.600 m Höhe
• Reichweite 4.700 km bei voller Ladung
• Motoren: 3 BMW Bramo 323 R-29-Zylinder, luftgekühlt, 1.000 PS
• Bewaffnung: eine 20 mm Bordkanone Hispano Suiza 404 (od. MG 151, Kal. 15,1 mm) plus zwei MG 15 (Kal. 7,9 mm)
• Besatzung: 6 Mann

Baubericht

Der Kit ist einfach gehalten und leicht aufzubauen, sämtliche Teile wurden entgratet und die Innenseite grundiert und nachher mit RLM 02 gespritzt. Die Besatzung habe ich nach Schema bemalt, auf die Sitze geklebt und nachher in den Rumpf eingepasst und verklebt. Die Rumpfhälften oben und unten wurden verschliffen, der hintere Flügel angeklebt sowie Höhenruder und Seitenruder und nachher noch verschliffen. Die Motoren habe ich nach dem Grundieren mit Metallfarbe behandelt. Das Canopy wurde angebracht und vorher mit Klebeband die Fenster abgeklebt. Die Rumpfunterseite habe ich mit RLM 65 bemalt und die Oberseite mit RLM 72 und RLM 73 behandelt, danach das gelbe Rumpfband zuerst mit Weiß vorbehandelt und nachher mit Gelb gespritzt.

Nachher wurden die mittleren Flügelstützen zuerst grundiert und mit RLM 65 gefärbt, nachher auf den Rumpf geklebt und ausbalanciert. Den Flügel wie auch den Rumpf habe ich behandelt und nachher auf die mittleren Stützen des Rumpfes geklebt und angebracht und gut durchtrocknen lassen, damit es stabil ist. Für die Außenstützen habe ich Ösen aus Modellbahnstromkabel gedreht und angebracht, damit auch die Verspannung angebracht werden kann, an die vorgesehen Löcher platziert und unten und oben verklebt. Nachdem alles getrocknet war, habe ich das ganze mit Future behandelt, die Decals angebracht und zum Teil den durchsichtigen Film weggeschnitten, zuletzt wurde das ganze mit einem Gemisch aus Glanzlack und Mattlack überzogen.

Nach dem Eingepassen und Verkleben von Motoren mit Propeller wurden die Antennen aus elastischem Nähgarn angebracht, die senkrechten Antennen habe ich von einem Bodenwischer genommen. Die MG-Abwehrtürme wurden mit Kleber abgeklebt, die MG eingefügt, verklebt, dementsprechend bemalt und nachher eingesetzt.

Das Wasser wurde auf eine Styroporplatte aus Modellmörtel modelliert, mit verschiedenen Farben eingefärbt, mit Future überzogen und zuletzt mit weißer Farbe und weichem Pinsel die Wellenspitzen gebrochen dargestellt. Leider waren nicht so viele Einzelteile im Bausatz und Decals vorhanden, man könnte sonst mehr aus dem Bausatz rausholen. Aber ich bin zufrieden mit dem, was der Kit geboten hat, es ist auch so ein hübsches Modell geworden.

Hans Peter Tschanz,
http://www.flieger-hanspeter.ch/

Publiziert am 16. Juni 2025

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