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Tachikawa Ki-74 "Patsy"

von John Haas (1:48 Eigenbau)

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

Zum Vorbild

Von dem einzigen Langstreckenbomber der Japanischen Armee wurden bis Kriegsende nur 13 Stück gebaut. Es war praktisch der beste Stratosphärenbomber seiner Zeit. Im Frühjahr 1939 war die Ki-74 in Vorbereitung eines Krieges mit der Sowjetunion zunächst als Langstreckenaufklärer für den Einsatz bis westlich des Baikalsees (Sibirien) geplant. Jedoch wurde mit der 1940 erfolgten Dringlichkeitszuteilung an das Langstrecken-Versuchsflugzeug Ki-77 die Arbeit an der Ki-74 zeitweilig eingestellt.

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

Unter dem Druck der Armee auf Wiederaufnahme des Projekts versuchte Tachikawa die Konstruktion dieser beiden Typen zu koordinieren. Der Mitsubishi Ha-211 Motor als Triebwerk für die Ki-74 war nicht zuverlässig genug, so wurden im Jahr 1941 nur Mitsubishi Ha-104 verwendet. Nach Ausbruch des Kriegs im Pazifik wurden Bombenausrüstung und Panzerung nach den Spezifizierungen eingebaut.

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

Erst im September 1942 waren die endgültigen Pläne für die Ki-74 fertig. Der Umbau des ursprünglichen Aufklärers in einen Aufklärer/Bomber verzögerte die Produktion und so wurde die erste Ki-74 erst im Mai 1944 fertig. Die Flugerprobung verlief zur Zufriedenheit. Sobald 50 Maschinen verfügbar waren, sollten Bombenangriffe auf die B-29-Stützpunkte auf der Insel Saipan angesetzt werden.

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

Für Flüge in der Stratosphäre erhielt der druckfeste Rumpf einen runden Querschnitt. Die fünfköpfige Besatzung war in einer Druckkabine vorne im Rumpf untergebracht, die Druckkabine hielt den Luftdruck einer Höhe von 3.000 m bei tatsächlichen Flughöhen von über 10.000 m. Für die Tragflächen wurde ein Laminarprofil, Serie B, des Japanischen Luftfahrtforschungsinstituts gewählt. Die Flügeldicke wurde in der Mitte für den Einbau beschussfester Tanks erhöht. Ein 12,7 mm MG im Heck wurde über eine Fernsteuerung bedient.

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

1944 wurde ein zweites Modell als reiner Bomber geplant, nach der Erstellung einer 1:1 Attrappe aber wieder aufgegeben. Auch der Plan für eine Version als Verkehrsflugzeug mit größerem Rumpf wurde wieder fallengelassen. 1944 wurden mit einer modifizierten der Ki-74 Nonstop-Flüge nach Deutschland für den Austausch kriegswichtiger Materialien und Waffentechnik geplant. Aber Deutschland kapitulierte, ehe die Maschine einsatzbereit war. Bei dieser Ausführung unterschieden sich Rumpf und Leitwerk von der Urausführung.

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

Obgleich die Armee anfangs davon träumte, mit dieser Maschine das amerikanische Mutterland zu bombardieren, verzögerte sich die Produktion doch durch verschiedene Faktoren. So wurden ihr Hauptziel schließlich die feindlichen Stützpunkte auf Saipan.

 Quelle: "Japans Luftwaffen-Flugzeuge im 2. Weltkrieg ", von Jin Jmai

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

Technische Daten:

  • Besatzung: 5
  • Kapazität: 9.200 kg
  • Länge: 17,65
  • Spannweite: 18,6 m
  • Höhe: 5,1 m
  • Flügelfläche: 80 m 2
  • Leergewicht: 10.200 kg
  • Bruttogewicht: 19.400 kg
  • Triebwerk: 2 × Mitsubishi Ha104 Ru 18-Zylinder Sternmotor mit Turbolader, 2000 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 570 km / h
  • Reisegeschwindigkeit: 400 km / h
  • Reichweite: 8000 km
  • Dienstgipfelhöhe: 12.000 m
  • Tragflächenbelastung: 242,5 kg / m 2 
  • Power / Masse: 0,154 kW/kg
  • 1 x 12,7 mm Ho-103 Maschinengewehr
  • 1.000 kg Bombenlast

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

Mein Modell

Ich hatte schon vor vielen Jahren die Absicht, dieses Modell zu bauen. Aber mir fehlten brauchbare Zeichnungen, dazu hatte ich auch wenig weitere Daten. Aber nachdem ich vor Kurzem doch noch gute Zeichnungen und Bilder fand, konnte ich endlich mit dem Bau anfangen.

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Tachikawa Ki-74 "Patsy"

 

Es war nicht einfach, dieses Modell zu bauen. Besonders die „Badewanne“ unten am Rumpf bereitete mir einige Kopfschmerzen, wie so etwas umgesetzt werden könnte. Aber als das Modell endlich fertig war, sind solche Sachen schnell vergessen... Viel Spass mit den Bildern!

Tachikawa Ki-74 "Patsy"

John Haas

Publiziert am 09. Juni 2020

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