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Northrop F-5E Tiger II

Patrouille Suisse

von Rolf Ehrat (1:72 Italeri)

Northrop F-5E Tiger II

Geschichtliches zur Patrouille Suisse

Die Patrouille Suisse wurde 1964 gegründet und ist bis heute am Himmel unterwegs und begeistert Jung und Alt gleichermassen. Anfänglich wurde mit vier, später mit sechs Hawker Hunter Mk.58 geflogen. Seit 1995 sind es sechs Northrop F-5E Tiger II. Es handelt sich um vollwertige Einsatzflugzeuge, bei denen lediglich die rechte Kanone ausgebaut und ein Rauchtank eingebaut werden kann. Äußerlich unterscheiden sich diese Flugzeuge natürlich durch ihre attraktive Bemalung.

Aktuell sind noch zehn Maschinen mit diesem Anstrich versehen, wovon neun mit Rauchanlage ausgestattet sind.Eine Besonderheit dieser Staffel ist auch, dass immer mit Einsatz- und nicht mit Trainingsflugzeugen geflogen wurde resp. wird. Auch die Piloten sind normalerweise in ihren zugeteilten Staffeln unterwegs und fliegen meist eine F/A-18 C/D oder sind Fluglehrer auf PC-21.

Wie es mit dieser Kunstflugformation weitergehen soll, ist momentan noch nicht ganz klar, denn langsam aber sicher erreichen die Flugzeuge ihr Lebensende und der Betrieb mit F/A-18C dürfte wohl etwas zu teuer ausfallen. Man darf gespannt sein…

Quellen:

Northrop F-5E Tiger II

Der Bausatz

Bei diesen Modellen handelt es sich um den Italeri-Bausatz Nr. 1395 «F-5E Patrouille Suisse (50th Anniversary)» im Maßstab 1:72. Da sie im Flug dargestellt werden, musste folgendes an den Modellen geändert werden:

Solist

  • Da das Modell für ausgefahrenes Fahrwerk vorgesehen ist, mussten die Klappen für den geschlossenen Zustand angepasst werden.

 

Formation

  • Fahrwerkbeine wurden verlängert, da sie im Flug entlastet sind
  • Klappen an Flügelvorder- und hinterkante wurden in ausgefahrene Stellung angepasst
  • Fahrwerksklappen mussten angepasst werden, da diese im Flug wieder geschlossen sind aufgrund des vorhandenen Hydraulikdrucks
  • Bremsklappen sind bei dieser Figur eingefahren
  • Landescheinwerfer mit Mikro-LEDs mussten erstellt und die Modelle danach verkabelt werden
  • aus dem Strohhalm eines bekannten Burger-Imbiss’ wurde im Rumpfinnern ein Führungskanal für die LED-Kabel erstellt

Northrop F-5E Tiger II

Northrop F-5E Tiger II

In allen sechs Flugzeugen sitzt ein F-4 Pilot von PJ-Production (die sehen den Schweizer Piloten am ähnlichsten), da ich keine F-5 Piloten finden konnte. Bei allen Piloten wurde das Helmdesign auf die Patrouille Suisse angepasst. Viermal musste auch die Blickrichtung des Kopfes angepasst werden.

Northrop F-5E Tiger II

Northrop F-5E Tiger II

Ebenfalls bei allen Flugzeugen ist im rechten Triebwerk ein Plexiglas-Röhrchen (Ø 5mm) verleimt, damit ich es auf eine M3-Gewindestange stecken kann. Die Kabel der Landelichter wurden um das Röhrchen gewickelt. Und damit die blaue und rote Farbe der Kabel und die Gewindestangen nicht durch den «Rauch» zu sehen sein werden, wurde alles noch mit weißem Klebeband abgedeckt.

Northrop F-5E Tiger II

Der Rauch ist aus einer übrig gebliebenen Filtermatte für Dampfhauben erstellt. Eigentlich ist er zu dicht dargestellt (die Vorbilder sind mit dem Rauch viel bescheidener), aber dies war nötig, um die Röhrchen zu verbergen.

Northrop F-5E Tiger II

Die Idee

Den Anstoß für meine Idee gab mir beim Stöbern im Intenet ein Bild einer Modellbauausstellung, auf welchem die Red Arrows in Formation zu sehen sind (www.aerobatic-teams.org.uk). Danach begab ich mich (aus Platzgründen in meinem Regal) auf die Suche nach dem Revell-Bausatz (04003) der Patrouille Suisse im Maßstab 1:144.

Da dieser Bausatz aber nicht mehr in ausreichender Stückzahl zu finden war, musste ich mich für den Maßstab 1:72 umentscheiden, um die Patrouille Suisse in Formation darstellen zu können. So bestellte ich also diese sechs Bausätze von Italeri. Bei der Auswahl der Figur entschied ich mich für den «Tunnel» (offizielle Figur im Programm der Patrouille Suisse), da die Fahrwerke ausgefahren sind, die Modelle mit Landebeleuchtung bereichert werden können und der Solist mit Highspeed (no flap, no gear) eine gewisse Dynamik aus der anderen Richtung mitbringt.

Northrop F-5E Tiger II

Der Bau

Siehe meine Beiträge zu den Tiger F-5E und F oder weitere Beiträge über Italeris F-5E.

Lackiert wurde rot mit Spraydose (Edding 5200 permanent spray, RAL 3020 verkehrsrot), alle anderen Farben mit Vallejo Model Air. Für die feinen Pinselarbeiten wurden Farben von Revell Aqua Color und Tamiya verwendet.

Produktion in Serie
Produktion in Serie

Die Decals passten eigentlich sehr gut, außer im Bereich der Fahrwerke und Bremsklappen. Da hatte ich zum Glück von meinem F-5E «Sinacat» noch einen zusätzlichen Decalbogen für die Patrouille Suisse übrig. Aus diesem Bogen schnitt ich dann feine, passende Streifchen heraus und konnte so die vorhandenen Lücken im Schweizerkreuz schliessen.

Die beiden Lücken im Schweizerkreuz sind klar zu erkennen
Die beiden Lücken im Schweizerkreuz sind klar zu erkennen

Meine Modelle...

...stellen die J-3081, J-3086, J-3087, J-3088, J-3090 und J-3091 dar, in der Bemalung der Patrouille Suisse, wie sie im Jahr 2014 anlässlich zum 50jährigen Jubiläum anzutreffen waren. Zu erkennen ist dies auf den Flugzeugen am Jubiläums-Signet hinter dem Cockpit. Normalerweise ist dort das Patrouille Suisse-Logo plaziert.

J-3090 unoJ-3081 dueJ-3087 treJ-3091 quattroJ-3086 cinqueJ-3088 sexi (Solist)

J-3090 uno

J-3090 uno 

Die Kiste

Nach dem Bau der Flugzeuge mussten die Modelle dann irgendwie in die Formation «Tunnel» gebracht werden. Ich entschied mich für eine Kiste aus 10 mm MDF-Platten (günstig im Preis und gut zu bearbeiten). Die Maße der Kiste sind:

  • Innen: L 70 x B 55 x H 41 cm
  • Außen: L 76,3 x B 55,6 x H 42,3 cm

Die Gewindestangen (M3), an denen die Modelle schliesslich «hängen», sind in Madenschrauben mit Innengewinde geschraubt. Es ist die einzige Lösung, die ich gefunden habe, um die Stangen schräg, aber auch abnehmbar in den Seitenwänden zu befestigen. Die Modelle wurden dann mittels der Plexiglasröhrchen auf die Gewindestangen aufgesteckt und «abkippsicher» befestigt.

Northrop F-5E Tiger II

Die Kabel für die Landebeleuchtung sind unterhalb der Gewindestange durch die rechte Seitenwand geführt und außen an dieser Wand verkabelt und an den on/off-Schalter an der rechten Frontseite angeschlossen. Dieser Schalter soll einen Cockpitschalter imitieren. Dasselbe gilt auch für die gelb-schwarze Farbgebung hinter dem Schalter.

Northrop F-5E Tiger IINorthrop F-5E Tiger IINorthrop F-5E Tiger IIohne Lichtmit Licht

Northrop F-5E Tiger II

 

Weiter musste ich mir dann zur «Umgebungsgestaltung» der ganzen Szenerie Gedanken machen. Eine erste Idee war, dass ich eine Airshow-Situation zeige, mit Publikum etc., verwarf dann den Gedanken wieder, da meine Recherche keine Figuren im entsprechenden Massstab und vor allem zu einem anständigen Preis zu Tage brachte. Auch wäre der Aufwand um ein Vielfaches größer geworden, als er eh schon war.

So entschied ich mich also zur Version mit Spiegelfolie und Wolkenhimmel. Die Bodenplatte war keine Hexerei: nachdem die Spiegelfolie (um dann auch die Unterseite der Flugzeuge zu zeigen) angebracht war, musste noch die Metalloptik-Folie und die Staffelabzeichen angebracht werden. Die Folien sind aus dem Baumarkt und die Staffelabzeichen habe ich mir aus dem Patrouille Suisse-Fanshop besorgt.

Northrop F-5E Tiger II

Grössere Probleme hatte ich dann beim Anbringen des Wolkenhimmels. Ich hatte einen Hintergrund für Modelleisenbahnen (Viessmann) besorgt. Dieser ist aber keine Klebefolie, sondern ist aus Papier und wie eine Tapete oder ein Plakat anzubringen. Der Versuch scheiterte, da sich das Material auf der MDF-Platte so komisch verhielt, dass Blasen und Knicke im Bild entstanden, so dass es unbrauchbar wurde. Also wieder runter mit dem welligen Wolkenhimmel und die Papierreste wieder abschleifen.

Danach ging die Suche nach einem geeigneten Wolkenhimmel wieder von vorne los. Die Entscheidung fiel auf eine selbst gestaltete Klebefolie, da ich bei der Bodenplatte damit schon gute Erfahrungen gemacht hatte. Das Wolkenbild stammt aus dem Internet und die Folie habe ich bei MyPoster erstellen lassen. Das Anbringen war dann keine große Sache mehr. Einzig für die Übergänge in den Ecken musste die Position der Folie genau übereinstimmen.

Northrop F-5E Tiger II

Die Außenseite der Kiste konnte ich dann auch nicht einfach so im MDF-Look belassen. Ich klebte auf den Außenwänden eine 3 mm dicke MDF-Platte mit vorne und oben jeweils 3 mm Überstand an. Auf der rechten Seite musste eine Aufdopplung mit einer 10 mm Platte hin, damit ich sie schrauben und abnehmbar anbringen konnte, für spätere Batteriewechsel. Der Überstand der Außenplatten dient zum Schutz des Plexiglases.

Farblich habe ich mich auf den äußeren Seitenwänden an das Design der Seitenleitwerke gehalten. Die Rückwand war dann aber etwas «fade», nur mit rot und weiss. Darum entschied ich mich noch für den Logo-Aufkleber (Durchmesser: 270 mm) aus dem Patrouille Suisse-Fanshop.

Northrop F-5E Tiger II

Northrop F-5E Tiger II

Zu guter Letzt wurden noch die beiden Polycarbonat-Scheiben, ebenfalls aus dem Baumarkt, passend zugeschnitten und angebracht. Die Scheiben sind geschraubt, damit ich auch in Zukunft (für allfällige Notfälle) Zugriff auf die Modelle habe und dabei keine unschönen Spuren auf der Kiste hinterlasse.

Northrop F-5E Tiger II

Der Bau meiner ganzen Tiger-Reihe hat sehr viel Spaß bereitet, aber besonders die Freude am gelungenen und hier vorgestellten Werk ist groß. Ich hoffe, die Staffel gefällt euch ebenfalls, und für allfällige Fragen oder Rückmeldungen darf man mich gerne unter rolfehrat at gmx punkt ch kontaktieren.

Northrop F-5E Tiger II

Quellen

Bücher:

  • Patrouille Suisse Backstage (Urs Mattle / Katsuhiko Tokunaga) / ISBN 978-3-909111-76-3

  • Patrouille Suisse (Hansjörg Egger / Peter Marthaler) / ISBN 978-3-858010-43-8

  • «Swissness», 50 Jahre Patrouille Suisse – 25 Jahre PC-7 Team (Karin Münger / Max Ungricht) / ISBN 978-3-906562-43-8

  • Patrouille Suisse, diverse Jahrespublikationen (nur in der Schweiz erhältlich)

  • Schweizer Luftwaffe – Swiss Air Force / Luftwaffenprofile #3

Internet:

  • Diverse Bilder und Seiten bei Sucheingabe «Patrouille Suisse»

Rolf Ehrat

Publiziert am 12. November 2022

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