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The Final Countdown

"Splash the Zeros!"

von Matthias Pohl (1:144 verschiedene Hersteller)

The Final Countdown

„Splash the Zeros!“ Das war der Befehl von Captain Matthew Yelland (Kirk Douglas), Kommandant der USS Nimitz CVN-68, an die Alarmrotte „Alert One“, bestehend aus zwei F-14A der VF-84 „Jolly Rogers“. Die beiden Zeros hatten zuvor die Barkasse des Senators Samuel Chapman (Charles Durning) beschossen und in die Luft gesprengt.

So im O-Ton zu sehen im sicher allseits bekannten US-Blockbuster „The final Countdown“ („Der letzte Countdown“) aus dem Jahr 1980. Eine schöne Zusammenfassung des Inhalts ist hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_letzte_Countdown) nachzulesen.

The Final Countdown

Zu meinem kleinen Dio gibt es eine Vorgeschichte: Nach mehr als zehn Jahren beende ich nun endlich eine Idee, die mich schon in den 80er Jahren beschäftigt hatte! Als es den jährlichen Plastikmodellbaukonvent des DPMV in Fuldatal-Ihringshausen noch gab, begegnete ich im Jahre des Herrn 2012 Ricardo Gonzales Ramos, Modellbaukollege beim PMC Bodensee – vielleicht erinnert sich Ricardo noch daran.

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Ich hatte seinerzeit meine ersten F-14A Tomcats von Revell im Maßstab 1:144 ausgestellt. Mein Ziel war bereits damals der Bau eines kompletten Flugdecks der USS Nimitz in diesem Maßstab - nunmehr umgesetzt und hier vor Kurzem veröffentlicht. Ricardo und mich beschäftigte im intensiven Gespräch seinerzeit aber eine andere Idee. Dabei wurde uns deutlich, dass zwei Modellbauer zur gleichen Zeit denselben Gedanken verfolgen können, was die Umsetzung eines Modells bzw. eines Dioramas anbelangt. So fachsimpelten wir über den äußerst gelungenen Kit der Revell-F-14A (aus meiner unmaßgeblichen Sicht das beste Modell der Tomcat im Bonsai-Maßstab) und die Möglichkeit, eine Szene aus dem Film „The Final Countdown“ umzusetzen.

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Denn gleichzeitig hatte ich im Wettbewerb des Konvents mein Diorama mit einigen der wunderschön ausgeführten Mitsubishi A6M2B Zero von Sweet in 1:144 auf einem Decksauschnitt der „Akagi“ eingereicht. Dieses Dio ist hier zu sehen. Die Tomcats in Kombination mit den Zeros würden sich für diese Filmszene doch geradezu anbieten! Irgendwie hatten wir uns dermaßen die Köpfe darüber heißgeredet, die Zeros und die Tomcats vorbildgerecht zu präsentieren, so dass ich nach meiner Rückkehr vom Konvent die Bausätze erstand und sofort mit dem Bau begann – dem Rohbau, aber leider nur soweit…

The Final Countdown

Wir kennen dieses Phänomen ja sicher alle, dass sich immer wieder neuerschienene Bausätze oder „Projekte“ in den Vordergrund drängen und durchaus solch eine „heiße“ Idee, wie mit Ricardo andiskutiert, trotz alledem vom Basteltisch verschwindet – in die Kartons und in den Schrank.

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In der Zwischenzeit habe ich die Revell-F-14A bereits mehrmals wieder neu gebaut, in unterschiedlichen Versionen und Lackierungen. Kürzlich fiel mir wieder ein kleiner Karton mit dubiosem Inhalt in die Finger. Nun gab’s kein Halten mehr und ich hatte richtig Lust, die vier Rohbauten endlich ihrer Bestimmung zuzuführen! Besonders viel gibt es dazu nicht zu sagen, in meinen bereits erschienenen Berichten habe ich die Kits bereits ausführlich besprochen. Letztendlich sind sowohl die Zeros als auch die Tomcats „aus der Box“ gebaut. Die F-14A erhielten noch Staurohre von Master, Piloten von Tomytec aus meiner Grabbelkiste und kleine Verfeinerungen an den Sitzen: Die Ejection Handles habe ich aus Kupferlitze gedreht und bemalt. Die Piloten der Zeros kommen von Brengun.

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Ein wenig Kopfzerbrechen bereiteten mir die beiden Zeros, was ihr Filmvorbild anbelangte. Im Film verwendete man umgebaute North American AT-6 Texan. Ich sperrte mich jedoch irgendwie dagegen, die Texans von Platz in diesem Maßstab umzubauen, schließlich hatte ich doch die „originalen“ Zeros vorliegen! Insofern habe ich mir ein wenig „künstlerische Freiheit“ erlaubt und „echte“ Zeros anstelle der Texan verwendet. Auch deren Farbgebung stellte sich als etwas problematisch dar: Im Film erscheinen die Zeros extrem hell lackiert. Ich habe den Originalfarbton „JN Grey“ XF-12 von Tamiya zu 50% aufgehellt – anscheinend noch nicht genug. So sehr weiß wie im Film wollte ich meine Zeros nicht lackieren, meine Farbwahl erscheint mir heute trotz der starken Aufhellung aber immer noch ein wenig zu dunkel.

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Die Darstellung drehender Propeller ist immer wieder so eine Sache. Hier wich ich von meiner bevorzugten Methode der Verwendung von geätzten Propellerblätter von PropBlur ab und versuchte mich in der Methode, die Norbert Burmeister mal im Flugzeugforum vorgestellt hatte. Transparentes Material mit einer Nadel zentral fixiert und auf grobem Schleifpapier gedreht, anschließend angesprüht – auch eine (zumindest sehr preiswerte) Alternative!

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Bei den Decals habe ich mich an die Vorbildlage aus dem Film gehalten. Hier hatte ich noch ausreichend Material aus generischen Bögen von Sweet vorliegen, um die „113“ und die „114“ bei den Zeros darzustellen. Auch die Umsetzung der taktischen Kennungen der Tomcats gelang recht einfach, zumal die „203“ bereits im Bausatz enthalten ist und der Flügelmann der Alarmrotte „Alert 1“, die „202“, leicht mit Decals des gleichen Kits, die ich gleich mehrfach vorliegen habe, umzusetzen ist. Die Kommandeursmaschine, die taktische „200“, ist lediglich in Einstellungen zu sehen, in welcher sie eine AIM-9L „Sidewinder“ abfeuert und eine Zero damit vernichtet. Ansonsten ist die „Doppel-Null“ im Film nur zu Beginn im Bild, als der Kommodore der VF-84, Commander Dan Thurman (Ron O’Neal) mit ihr auf der Nimitz landet.

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Als Basis diente mir eine Platte mit Meeresoberfläche im „blur effect“ von Coastal Kits aus England. Roland Dörrich fertigte mir dazu den Holzsockel auf Maß, in den ich die Motivplatte einpasste. Die Idee, die Basis mit Fotos aus dem Film zu gestalten, finde ich zwar nach wie vor gut. Nur schade, dass dabei das schöne Vogelaugenfurnier, welches Roland zur Gestaltung aufgebracht hatte, kaum noch zu sehen ist.

Die Flieger auf 2 mm starke Acrylstäbchen zu setzen, um die im-Flug-Darstellung zu realisieren, ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Eine wirklich gute Alternative dazu ist mir jedoch noch nicht untergekommen.

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So freue ich mich aber, dass diese „alte“ Idee endlich zur Umsetzung gekommen ist und ich den Kopf für ein weiteres Filmprojekt frei bekommen habe – in einigen Wochen dazu sicher mehr!

Matthias Pohl,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.

Publiziert am 21. Februar 2023

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