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Eurofighter Typhoon

Zweisitzer

von Peter Ohlenmacher (1:72 Revell)

Eurofighter Typhoon

Der EF2000 ist eine Gemeinschaftsentwicklung von Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien und soll hierzulande vor allem die veralteten Phantom der Luftwaffe ersetzen. Die Entwicklung des European Fighter Aircraft (EFA) wurde 1983 ins Leben gerufen, der erste Prototyp absolvierte 1994 seinen Erstflug und im Sommer 1998 erhielt der Eurofighter seinen Namen Typhoon. Seit Mitte 2004 befinden sich die ersten Doppelsitzer beim JG73 in Laage und werden dort für die Truppenerprobung und zur Fluglehrerschulung genutzt.

Von den 620 im Rahmenvertrag geplanten Maschinen gehen 180 an Deutschland, 232 an Großbritannien, 121 an Italien und 87 an Spanien. Bereits 2003 hat sich Österreich zum Kauf von 18 Maschinen entschlossen, und die Industrie macht sich Hoffnung auf weitere Bestellungen aus Griechenland, Singapur und Norwegen.

Eurofighter Typhoon

Zum Bausatz

Revell präsentiert dem Modellbauer einen sehr schön detaillierten Bausatz. Kein Vergleich mehr zu den früheren Modellen, die alle mehr oder weniger auf den Prototypen und Bildern des Eurofighters basierten und dementsprechend ungenau waren. Ein kleiner Schwachpunkt hingegen ist, dass man das Cockpit nur geschlossen darstellen kann. Die Haube ist zwar zweiteilig ausgeführt, eine geöffnete Darstellung lässt sich aber nur durch den Nachbau des Öffnungsmechanismus realisieren.

Eurofighter Typhoon

Der Zusammenbau

Nach einer trockenen Passprobe der größeren Bauteile fielen mir 2 Problemstellen auf: Der als separates Teil ausgeführte Rumpfrücken deckt den Ausschnitt im Rumpfoberteil nicht ganz ab, und so müssen 2 kleine dreieckige Spalten mit Sheet aufgefüttert werden. Auch bei der Lufteinlaufmontage will nicht alles so richtig passen, doch dazu später mehr.

Die eigentliche Montage beginnt mal wieder beim Cockpit, das aus zwei getrennten Wannen besteht. Die Sitze bestehen aus jeweils 5 Teilen und sind Revell wirklich sehr gut gelungen; da sie beim Blick in das Cockpit aber besonders ins Auge fallen, habe ich noch ein paar Verbesserungen angebracht. Aus dünnem Sheet ist ein neues Sitzpolster entstanden, die Gurte wurden aus etwas dickerer Alufolie nachgebildet. Alle Cockpitteile erhielten einen Farbauftrag nach Bauanleitung, gefolgt von einem leichten Washing und anschließendem Trockenmalen der Instrumentenbretter. Die vorgesehene Darstellung der Instrumentierung in Form von Decals geht ja noch in Ordnung, aber bei den Seitenkonsolen haut das nicht mehr hin. Die Decals passen in Form und Abmessungen überhaupt nicht zu den wenigen vorhanden Reliefs auf den Konsolen. Kurzerhand wurden die Decals zerschnitten und so angebracht, dass sie ungefähr den Vorbildfotos entsprachen.

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Der aus 5 Teilen bestehende Lufteinlauf bedarf einiger Feinarbeiten, damit das Endergebnis  überzeugen kann. An der Verbindung der Teile 16 und 17 muss ein erheblicher Spalt aufgefüllt werde, das geschah bei mir mittels Sekundenkleber und Backpulver, gefolgt von einigen Schleifdurchgängen. Auch die obere Einlauflippe Teil 23 will nicht so recht passen, weder an das obere Rumpfteil, noch an den Mittelkeil im Lufteinlauf. Also wurden die Passstifte auf dem Mittelkeil entfernt, am Rumpf, dort wo die Hinterkante von Teil 23 anliegt, wurde vorsichtig Material abgetragen und nach etlichen Passproben das Ganze schrittweise mit Sekundenkleber unter Spannung verklebt. Ein verbleibender Restspalt zwischen den seitlichen Lufteinlaufwänden und dem Rumpfunterteil wurde mit kleinen Sheetstreifen verschlossen. Aber der Aufwand lohnt sich, denn so müssen nur ein paar kleinere Spalten mittels Flüssigspachtelmasse verschlossen werden und sämtliche feinen Details bleiben auf dem Rumpf erhalten. Die Lackierung der Innenteile des Lufteinlaufs erfolgte vor dem Zusammenbau, danach mussten lediglich kleinere Ausbesserungen vorgenommen werden.

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Nachdem diese letzte größere Hürde umschifft war, ging der restliche Bau recht problemlos vonstatten. Die Flügeloberseiten passen hervorragend, und wer beim Kleben mit der nötigen Sorgfalt vorgeht, kann sich Nacharbeiten in Form von Spachtel- und Schleiforgien praktisch ersparen.

Die Hauptfahrwerksbeine werden zunächst nur gesteckt und mit dem Einzugsmechanismus verklebt. Nach dem Trocknen der Klebestellen habe ich sie wieder entfernt und mit Hydraulikleitungen versehen. Nach der Lackierung und einer leichten Alterung mit verdünnter grauer Acrylfarbe können sie bis zur Endmontage beiseite gelegt werden. Auch die anderen Anbauteile wie Fahrwerksklappen, Zusatztanks, Pylone und Bewaffnung werden separat lackiert und erst ganz zum Schluss montiert.

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Bremsklappe und Luftbetankungssonde habe ich im eingefahrenen Zustand dargestellt, da das auch bei abgestellten Maschinen die Regel ist. Im Bauabschnitt 25 hat Revell den FLIR-Pod Teil 60 mit einem Fragezeichen versehen. Bei den aktuellen Maschinen ist er nicht angebaut und wird auch erst in den kommenden Jahren nachgerüstet. Ich habe ihn weggelassen und die Montagelöcher im Rumpf mit Stücken aus gezogenem Gießast und Flüssigspachtelmasse verschlossen.

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Lackierung und Markierung

Zuerst wurden die Fahrwerksschächte mit einem leicht abgedunkelten Weiß lackiert, mit der Detailbemalung versehen, gealtert und unter Schaumstoffabdeckungen vor der nachfolgenden Lackierung geschützt. Die metallfarbenen Partien im Heckbereich und an den Nachbrennern habe ich mit Metalizer Farbtönen von Model Master lackiert und anschließend mit Parafilm M maskiert. Die Verschmutzungseffekte an den Innenseiten der Nachbrenner wurden mit verschiedenen Farbpigmenten erzeugt.

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Nach dem Auftrag des hellgrauen Farbtons an den Flächen- und Leitwerkskanten und deren Maskierung kann mit der eigentlichen Lackierung begonnen werden. FS 36314 für das Radom und FS 35237 für den Rumpf und die Zusatztanks; verwendet wurden Farben der Marke LIFECOLOR, die jeweils mit 20% Weiß abgetönt wurden.

Nach einer Teildemaskierung und einer Schicht Future zur Versiegelung wurden die Gravuren und versenkt dargestellten Details mit einer Mischung aus dunkelgrauer Acrylfarbe, Wasser und Spülmittel ausgelegt. Überschüssige Farbe wird nach 15 Minuten mit einem angefeuchteten fusselfreien Lappen wieder entfernt.

Bei den Decals hat Revell diesmal leider kein Meisterstück abgeliefert, der reichhaltige mitgelieferte Bogen war teilweise verdruckt. Verwendet habe ich die ganzen Warn/Wartungshinweise und die Staffelabzeichen. Balkenkreuze, Zahlen und Flaggen stammen von den TL-Bögen 2705 und 2709. Zum Abschluss kommt über alles eine Schicht Klarlack von Vallejo, die sich aus 50% Matt und 50% Seidenmatt zusammensetzt.

Die Montage des Fahrwerks, der Klappen und der Bewaffnung verlief problemlos, lediglich der Stellzylinder für die Bugfahrwerksklappe musste leicht gekürzt werden.

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Peter Ohlenmacher,
www.Modellbaufreunde-Siegen.de

Publiziert am 21. Oktober 2006

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