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AH-64D Apache Longbow

von Bernhard Schrock (1:48 Hasegawa)

AH-64D Apache Longbow

Es ist geradezu unglaublich, wie weit der heutige Formenbau seit dem Erscheinen des Monogram-Bausatzes, vor etwas mehr als einem Jahrzehnt, fortgeschritten ist. Es ist die pure Begeisterung in Form von beinahe 300 sehr schön detaillierten Teilen, die den Modellbauer für sein Geld im Karton erwartet!! Feine, versenkte Gravuren, erhabene Nieten und sehr präzise wiedergegebene Details wie Luken, Scharniere und Verstärkungsbleche sowie eine schlierenfreie und einzeln verpackte Kanzel mit separaten Türen überzeugen restlos, von dem aus 26 Teilen bestehenden Hauptrotor ganz zu schweigen!!

AH-64D Apache Longbow

Das Cockpit des Originals ist sehr umfangreich ausgestattet und dementsprechend besteht das sehr überzeugende Modellcockpit aus nicht weniger als 27 Teilen, die Pilotenfiguren nicht mit eingerechnet. Die Passgenauigkeit ist hervorragend und verführt sofort zum Zusammenbau, dennoch sollte man ein wenig Geduld aufbringen: zwecks besserer Handhabung ist es nämlich ratsam, die Instrumentenbretter getrennt zu lackieren und ganz zum Schluss an die Cockpitwanne anzukleben. Zwei nützliche Tipps hätte ich für Sie für bezüglich dieser Arbeit parat: für die Bemalung der charakteristischen Tasten rund um die CRT’s (Bildschirme) eignet sich sehr gut eine Mischung aus H130 (Weiß) und weißer Ölfarbe. Nach dem Ausmalen der Bildschirme mit Dunkelgrün lohnt es sich ferner, die Bildschirme zusätzlich mit einem Acetatplättchen zwecks einer homogenen und planen Fläche zu verglasen.

AH-64D Apache Longbow

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Den Anfang machte die in der letzten Zeit in Mode gekommene „Preshading“-Technik, bei der mit H85 (schwarz) die Blechstöße und einige Stellen vor dem Hauptanstrich mit Dunkelgrün betont wurden.

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Anschliessend erfolgte die Lackierung mit einer selbst angemischen dunkelgrünen Farbe, die in etwa aus 50% H131 (grasgrün), 20% H19 (rot) und schwarz bestand. Die Mischung war ein guter Kompromiss im Bezug auf ein relativ schnelles Antrocknen, um Staubeinschlüsse zu vermeiden, und eine glatte Oberfläche für das Aufbringen der Abziehbilder zu erreichen. Nach dem Trocknen des Hauptanstrich’ wurden einige Stellen mit einer leicht aufgehellten Grundfarbe betont und anschließend die ganze Oberfläche mit einem Poliertuch von Micromesh (Körnung 3600) behandelt.

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Technologisch bedingt ist Hasegawa die Umsetzung der Stummelflügel nicht ganz originalgetreu gelungen: im Original weisen die Stirnflächen eine strukturierte Oberfläche auf, die im Modell nur mittels separaten Teilen bzw. einer Art „Endkappen“, nachgebildet werden kann. Die Endkappen besitzen hierbei eine Dicke von ca. 1 mm und sind sofort als getrennte Teile erkennbar. An dieser Stelle bieten die geätzten Pendanten von Eduard (48340) eine willkommene Abhilfe. Da es aber bekanntlich keine Rosen ohne Dorne gibt, muss pro Seite ein Pitotrohr neu (z.B. aus einer Kanüle) angefertigt sowie 2 kleine Plastikkeile ergänzt werden.

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Sehr realistisch ist den Designern aus dem fernen Shizuoka der Hauptrotor bzw. sein Rotorkopf gelungen. Vor dem Ankleben der Blätter an dem Zentralträger ist es ratsam, ein wenig Geduld beim Anpassen zu investieren. So kann ein mühseliges Ausgleichen von vertikalem Versatz der „Verdickungsstreifen“ vermieden werden.

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Eine wertvolle Ergänzung für den Hauptrotor stellen ferner die 8 geätzten, länglichen Vibrationsdämpfer dar, die anstelle der Plastikteile seitlich am Rotor angebracht werden. Ansonsten ist in diesem Bereich alles klar, es sei denn: jemand hat Lust die Leitungen für die Enteisungsflüssigkeit auf der Oberseite der Blätter aus Draht neu anzufertigen.

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Auch dem Heckrotor haben einige Drahtstücke nicht geschadet....

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Eine große Aufmerksamkeit sollte dem Zusammenbau der Triebwerksgondeln geschenkt werden, die Damfpkesseln ähnlich eine Vielzahl von erhabenen Nieten aufweisen. Ungeachtet der großen Sorgfalt beim Trockenanpassen und Zusammenkleben gingen bei BSH beim anschließend erforderlichen Schleifen viele Nieten verloren. Aber auch für dieses, wie für die meisten Probleme, fand sich eine Lösung: eine Nadel mittlerer Größe für die Restaurierung der verloren gegangenen Nieten! Die meisten werden an dieser Stelle anmerken, daß alle auf diese Weise hergestellten Nieten in der Mitte einen „Krater“ aufweisen, der sie von den Originalnieten des Bausatzes unterscheidet! Das trifft natürlich zu, aber nur dann, wenn die restaurierten Stellen bzw. Nieten nicht mit Polierpaste behandelt wurden!! Die Polierpaste hat von seiner Hauptaufgabe abgesehen, auch eine interessante Nebenwirkung: die versenkten Gravuren aber auch den Krater einer selbstgemachten Niete zu verschließen! Dieser Effekt ist genauso nützlich für die Nieten wie schädlich für die Gravuren, deswegen sollte die Polierpaste sehr sparsam verwendet werden! Wie gut diese Methode funktioniert und wie wenig sich nach dem Lackieren die neuen von den Originalnieten unterscheiden, können Sie am besten selbst anhand der Detailfotos beurteilen...

Juli 2002
Juli 2002

Bernhard Schrock

Publiziert am 09. Mai 2003

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