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Lloyd FJ 40.05 Versce

von Jaroslaw Kierat (1:72 Planet Models)

Lloyd FJ 40.05 Versce

Auf der 2007 GMM ist mir ein kleiner Bausatz in die Hände gefallen: War es Batman auf dem Holzweg? Flash Gordon mit Holzbeplankung? Nein, ein echter K.u.K. Jägerprototyp: Lloyd FJ 40.05 Versce (Turmfalke) von 1915.

Das Ding mußte ich haben...

Die merkwürdige Form hatte Ihre Berechtigung: bevor es MGs gab, die mit dem Propeller synchronisiert wurden, hat man verschiedene Konzepte entwickelt, um nach vorne schießen zu können. Eine Idee war es, aus einer Überhöhung über den Propellerkreis zu feuern. Da leider dadurch die Sicht des Piloten stark eingeschränkt wurde, hat man das Konzept schnell verworfen.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Ein Resin-Bausatz mit knapp 30 Teilen, dazu zwei Vakuumkanzeln, und ein kleiner Fotoätzteilsatz. Die Abziehbilder von "Dead Design" haben schon einen ersten Hinweis gegeben.Die Anleitung zeigt nur das fertig gebaut Modell, man sollte also wissen, was man tut. Besonders die Verspannung ist nicht ausreichend klar, so daß man sich weitere Quellen besorgen sollte.Die Qualität der Teile ist dafür recht gut, die Paßgenauigkeit ebenso.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Die Recherche lenkte mich auf die Webseite des Österreichischen Luftfahrtarchiv, wo ich die entsprechende Information in einem FLUG- Informationen Heft fand. Hiermit nochmals Dank an Dipl.-Ing. Keimel der die im Heft enthaltenen Pläne auch erstellt, und mir das Heft zugesandt hat.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Die Teile im Modell hatten doch einige Abweichungen zu den Plänen, welche mit viel Fräsen und Füllen im Rumpfbereich korrigiert wurden.

Die meisten Teile mußten mit Drahtstiften verstärkt werden, da Kleben auf Kontakt bei den kleinen Teilen praktisch unmöglich ist. Der Anstrich zwischen den Flügeln konnte nur vor der Verspannung erfolgen, so daß ich nach dem Verkleben des oberen Flügels mit der ersten Bemalung anfangen mußte. Hierzu kamen Künstler-Ölfarben in 4 Braunabstufungen zum Einsatz, naß-in-naß verarbeitet. Die Trockenzeit ist zwar sehr lang, dafür sind die Holzeffekte überzeugend.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Die Verspannung erfolgte mit Hilfe von dünnsten Nylon-Fäden, die in Löcher in der oberen Tragfläche eingeklebt wurden. Nach dem Durchfädeln durch die unteren Flügel habe ich die Fäden mit Wäscheklammern beschwert, und über Nacht hängen lassen, damit sie die richtige Form annehmen.  Danach wurden auch die verklebt, die Löcher zugespachtelt und verschliffen.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Die Motorhaube habe ich innen hohl geschliffen damit der Motor paßt, und im unteren Bereich ein Lager für den Propeller angebracht. Entsprechend wurde auch ein Loch vorne im Rumpf gebohrt, wo das Lager hineingekommen ist. Der Propeller wurde frei drehend eingebaut.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Der Motor wurde neu aufgebaut, da er gut sichtbar ist, und in der vorhandene Ausführung Teile der Zylinder fehlten. Das Fahrwerk habe ich aus einer dicken Kanüle und Draht  etwas umgebaut. Die Positionierung dieses Teiles ist schwierig, und verlangte nach Hilfsvorrichtungen aus Knetmasse.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Abziehbilder waren wie der Name schon sagte - tödlich: spröde, und unempfindlich auf jegliche Lösungsmittel. Die Ränder der Abziehbilder mußten jeweils verschliffen und übersprüht werden.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Den Sitz des Schützen habe ich neu aufgebaut: Im Bausatz war er nicht vorhanden. Beide Sitze Wurden noch mit einfachen Gurten versehen, die Ränder der Cockpits mit Hilfe von Stücken schwarzer Abziehbilder "aufgepolstert".

Lloyd FJ 40.05 Versce

Da bei der verwendeten Malmethode ein pre-Shading nicht funktioniert, habe ich den Flügeln nachträglich mit Tamiya "Smoke" etwas Plastizität verliehen. Die Oberfläche wurde selektiv mit Future oder Mattlack behandelt, um verschiedene Bereiche hervorzuheben.

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Lloyd FJ 40.05 Versce

Der kleine Flieger war zwar stellenweise recht anspruchsvoll im Aufbau, ist dafür aber echt was für's Auge geworden.

Jaroslaw Kierat,
www.kierat.de

Publiziert am 12. Dezember 2009

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