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CSS H.L. Hunley

(Mikro Mir - Nr. 35-013)

Mikro Mir - CSS H.L. Hunley

Produktinfo:

Hersteller:Mikro Mir
Sparte:Schiffe Militär Militär bis 1939
Katalog Nummer:35-013 - CSS H.L. Hunley
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2014
Preis:ca. 27 €
Inhalt:
  • zwei Rumpfteile
  • ein Spritzrahmen
  • eine Ätzteilplatine
  • ein Klarsichtrahmen
  • Decalblatt
  • Bauanleitung

Besprechung:

Geschichte:

Im Amerikanischen Bürgerkrieg versuchten die Südstaaten die Seeblockade der Nordstaaten vor Charleston zu durchbrechen. 1863 baute der Ingenieur H.L. Hunley für diesen Zweck ein handbetriebenes tauchfähiges Boot, welches eine Sprengladung hinter sich herzog. Sieben Mann drehten an der Schraubenkurbel und der Kommandant versuchte das Ungetüm zu navigieren. Es war nicht das erste U-Boot: Bereits 1851 versank Wilhelm Bauer mit dem Brandtaucher in der Kieler Förde. Der Bau und die Tests liefen schlecht: Zweimal sank das Boot und auch Hunley starb bei der zweiten Fahrt. Das Boot hatte schwere konstruktive Fehler wie z.B. nach oben offene(!) Flutkästen. Andererseits besaß es schon vordere Tiefenruder und abwerfbare Gewichte für den Notfall. Die Sprengladung wurde einer Harpune ähnlich nach vorn verlegt und konnte über ein Seil gezündet werden. Man muss sich heute fragen, was die Männer bewog, noch einmal in diesen schwimmenden Sarg einzusteigen: Es waren alles Freiwillige, die mit dem Rücken an der Wand für ihr Land kämpften.

Der erfolgreiche Angriff am 17. Februar 1864 ging in die Seefahrtsgeschichte ein: Die C.S.S. Hunley versenkte mit einem Spierentorpedo die vor Charleston liegende Fregatte Housatonic. Auf der Rückfahrt in den Hafen muss irgendetwas schiefgegangen sein. Das Boot sank und, nach Auffassung von Archäologen, ist die Besatzung erstickt. Denn nachdem die Hunley im Jahr 2000 gefunden und gehoben wurde, stellte man fest: Alle Besatzungsmitglieder befanden sich noch auf ihrem Platz an der Kurbel.

Im Internet gibt es viele Fotos und Zeichnungen zum Thema, fast alles in Englisch.

Ein Buchtipp auf Deutsch: Spencer Dunmore: Gesunkene U-Boote von der Hunley bis zur Kursk. Hier ist der Hunley ein recht ausführlicher Bericht mit vielen Bildern gewidmet.

Mikro Mir - CSS H.L. Hunley

Das Modell:

Wenn man den Hersteller „Mikro-Mir" bei einem großen Auktionshaus oder einem Modellbau-Händler eingibt, erhält man einige Treffer. So war es auch, als ich durch Zufall die C.S.S. Hunley fand. Als U-Boot Interessierter musste ich dieses Modell haben! Dann auch noch im Traummaßstab 1:35 mit Klarteilen und Ätzplatine!

Mikro Mir - CSS H.L. Hunley

Ein Blick auf den Rumpf genügt - hier haben die Formenbauer sehr gut recherchiert: Langer schlanker Rumpf und leicht nach innen gezogener Bug, das kann man auch auf den Fotos des gehobenen Wracks erkennen. Die Nietenstruktur ist grob und ungenau. Das könnte auch im Original so gewesen sein. Auch die Innenseite des Rumpfes ist strukturiert. Die Oberlichter am Rumpfrücken und am Turm müssen aufgebohrt werden und es gibt nur weniges hinzuzufügen oder zu verbessern.

Die 30 restlichen Bauteile sind in Ordnung, das eine oder andere Teil kann man durch Draht oder Holz ersetzen. Das fertige Modell sollte mit einer Figur als Größenvergleich präsentiert werden. Schade, dass der auf der Verpackung lässig stehende Konföderierte nicht dabei ist. Wenn jemand weiß, wo ich solch eine Figur bekommen kann, bitte Info an mich!

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CSS H.L. Hunley

 

Stärken:
  • Sehr seltenes, (noch) schwer zu bekommendes Modell eines U-Bootes vor 1900
  • Der geschickte Modellbauer macht daraus ein Topmodell
Schwächen:
  • Der Formenbau ist noch nicht auf heutigem Niveau angekommen. Das ist für dieses Modell auch nicht unbedingt nötig.

Fazit:

Endlich U-Boot Modelle aus dem 19. Jahrhundert! Vielleicht kommt aus der Manufaktur noch ein Brandtaucher oder ein David?

Diese Besprechung stammt von Carsten Haake - 23. Januar 2015

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