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SH-3H Seaking

(Hasegawa - Nr. 07201 (PT1))

Hasegawa - SH-3H Seaking

Produktinfo:

Hersteller:Hasegawa
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:07201 (PT1) - SH-3H Seaking
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:1992
Preis:ca. 40-50 €
Inhalt:
  • 11 Spritzrahmen aus grauem Kunststoff
  • 1 Spritzrahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 Aetzplatine
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung (16 Seiten)

Besprechung:

Sikorskys S-61 Sea King Familie entstand aus einer Forderung der US Navy für einen ASW (Anti Submarine Warfare) Hubschrauber, welcher die bisherigen Hunter-Killer Hubschrauberpaare ersetzen sollte. 1959 fand der Erstflug statt, ab 1961 gelangten die ersten Serienmaschinen zur US Navy. Sikorsky-intern wurde die Maschine als S-61 bezeichnet, die US Navy vergab die Bezeichnung HSS-2, welche aber 1962 in SH-3A geändert wurde. Die Sea King wurde stetig verbessert und weiterentwickelt, so entstand um 1970 durch Umbauten der A/D/G-Versionen die SH-3H-Version. Gegenüber den Vorgängerversionen war die SH-3H wegen ihres grösseren Abfluggewichts strukturell verstärkt worden, erhielt die neuesten elektronischen Geräte (Sonar, Com-Geräte, Instrumentierung), Chaff-Dispenser, ein neues Hauptgetriebe, eine verbesserte Flugsteuerung und die Möglichkeit, tieffliegende Raketen mittels Radar zu erfassen. 163 Maschinen wurden bis 1980 so umgebaut und blieben bis in die neunziger Jahre im Einsatz, bis sie duch die moderneren SH-60 Seahawk abgelöst wurden.

Hasegawa - SH-3H Seaking

1992 erschien diese Erstauflage von Hasegawas Sea King Familie. Den Käufer erwartet ein gut gefüllter Stülpkarton, die Spritzrahmen sind in zwei durchsichtigen Schutzbeuteln untergebracht. Insgesamt 172 Teile wollen verbaut werden. Über Bauprobleme, Passungenauigkeiten, Formungenauigkeiten und sonstige grösseren Hindernisse beim Zusammensetzen gibt es wenig zu sagen – der Bausatz verspricht puren Bastelspass. Die Gravuren und Nieten sind fein versenkt dargestellt, Schraubenköpfe sind erhaben. Die Nietreihen sind dezent, wer will kann hier noch selbst zum massstäblichen Niethammer greifen und noch weiternieten, da das Original doch einige Rundkopf-Nietreihen mehr aufweist. Wie üblich wird der Bau mit dem Cockpit begonnen, welches mit allen Steuereinheiten, Sitzen und dem Instrumentenbrett ausgestattet wird. Die Bausatzteile sind schön geprägt, wegen der grosszügigen Cockpitverglasung empfehlen sich aber auch Aetzteile von Eduard für den Einbau. Die Sitze haben angegossene Sitzgurte. Auch hier gäbe es die Möglichkeit, die Bausatzteile durch ein Set von Quickboost zu ersetzen, die Detailierungsgrenze ist bekanntlich jedem selbst überlassen. Auch an ein overhead panel hat Hasegawa gedacht, dieses wird an der Cockpitrückwand eingebaut.

Hasegawa - SH-3H Seaking

Die beiden grössten Bausatzteile sind die Rumpfhälften. Diese weisen inwändig keinerlei Detailierung, Struktur oder Kabinendarstellung auf. Für künftige Wiederauflagen mit anderer Fensteranordnung hat man sich bei Hasegawa bereits daran gemacht, den Rumpf an vorgesehenen Stellen sehr dünnwandig und mit einer Fenstereinbuchtung auszuführen. Für die vorliegende Version ist ein Aussägen dieser Stellen und Einfügen von zusätzlichen Fenstern jedoch nicht notwendig.

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Nachdem an beiden Rumpfschalen die nötigen Bohrungen für die Anbauteile gemacht wurden und die Kabinenfenster eingebaut wurden, lässt sich das Cockpit samt Kabinenboden bereits in die Rumpfschalen einbauen. Ein Kabineninterior (samt Decke) sucht man im Bausatz vergebens, deshalb sind wohl auch die seitlichen Schiebe- und Klapptüren nur geschlossen darstellbar. Das ist denn auch der grösste Minuspunkt des Bausatzes. Allerdings soll auch gesagt sein, dass vom Kabineninterior bei geschlossenen Türen wenig sichtbar bleibt und der Bausatz somit nur teurer geworden wäre. Bis heute jedenfalls hat sich auch noch kein Zurüsthersteller an das Kabineninnere gewagt. Zum Thema Kabinendecke: Da keine vorhanden ist, wird die Kabine nicht vom Triebwerks- und Hauptgetriebeteil abgetrennt. Wer also verhindern will, dass vom Triebwerksbereich (Abgasanlage) her Licht in die Kabine schimmert, sollte eine Ersatzdecke scratchen.

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Oberhalb der Schiebetüre kann eine Rettungswinde angebaut werden. Nicht alle Verstrebungen der Winde sind von Hasegawa wiedergegeben worden, falls trotzdem erwünscht lassen sich diese leicht selber herstellen.

Im Triebwerk- und Hauptgetriebebereich müssen einige Verschalungsteile und Haltegriffe verbaut werden, die Triebwerksauslässe sind zweiteilig ausgeführt. Die Triebwerkslufteinläufe sind sehr tief und enden an Triebwerkschaufeln. Das bleibt aber ohnehin nicht sichtbar, da vor den Lufteinläufen ein Luftableitteil angebaut wird. Zwei verschiedene Luftableitteile stehen zur Auswahl. Diese Teile verhinderten an den Originalmaschinen, dass sich Schnee und Eis an den Lufteinläufen festsetzen konnte und verhinderte auch, dass ein Fremdkörper (z.B. Vogel) direkt in den Ansaugkanal gelangen konnte.

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Als separates Teil ist die bootsförmige Rumpfunterseite ausgeführt, an welcher Antennen, Landescheinwerfer, Sonar und Type-A-Sonarbojenvorrichtungen angebaut werden sollen.

Nächster Schritt in der Bauanleitung ist der Zusammenbau der beiden Sponsons samt Radfahrwerk. Im Bausatz werden die langen Sponsons geliefert. Linksseitig hinter dem Hauptfahrwerk werden die 24 Mk.25 marine marker launch tubes verbaut, im rechtsseitigen Sponson wird ebenfalls hinter dem Hauptfahrwerk die MAD Ausrüstung (Metallic Anomaly Detector) platziert. Das Hauptfahrwek kann nur im ausgefahrenen belasteten Zustand verbaut werden. Zwischen dem Rumpf und den Sponsons können optional zwei Torpedos angebaut werden. Was in der Bauanleitung nicht erwähnt wird ist, dass die Sponsons nicht bündig am Rumpf angeklebt werden sollten. Die Originalmaschinen weisen zwischen dem Rumpf und den Sponsonanschlüssen einen schmalen Spalt auf.

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Obwohl die gesamte vertical fin samt abgestütztem Stabilisator und 5-Blatt-Heckrotor als eigene Einheit zusammengebaut wird besteht keine Möglichkeit, diese Einheit eingeklappt darzustellen. Dazu fehlt ein Übergangsstück zwischen Heckausleger und vertical fin. Kleiner Tipp für den Bau des Heckrotors: Wenn der Heli am Boden steht und der Rotor nicht dreht, fallen die Heckrotorblätter in ihren mechanischen Anschlag, d.h. sie stehen leicht nach links oder rechts weg. Das sieht zwar etwas seltsam aus, entspricht aber der Realität.

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Wie vorher kurz erwähnt werden die Kabinenfenster bereits sehr früh von innen in die Rumpfseiten verklebt. Die Cockpitverglasung wird erst später aufgesetzt. Zwischen Rumpfteilen und Cockpitverglasung sind kleinere Passprobleme zu erwarten, diese sind jedoch mit etwas Spachtelmasse leicht zu beheben. Die Cockpitseitenfenster sind separat ausgeführt, jedoch nicht offen darstellbar. Separat sind auch die Scheibenwischer und Rückspiegel. Die Klarsichtteile sind weder zu dick noch zu dünn gegossen und weisen keinerlei Mängel auf. Was in der Bauanleitung nicht erwähnt wird: Die beiden oberen Glaspanels waren bei den Originalmaschinen blaugrün getönt, um die Sonneneinstrahlung in das Cockpit zu mindern. Das lässt sich in Eigenregie mittels sehr dünnen Sprühschichten von entsprechenden Transparent-Farbtönen bewerkstelligen.

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Der Hauptrotorkopf mit Mast und Steuerung besteht aus 11 Einzelteilen. Hier besteht die Möglichkeit, noch das ein oder andere in Eigenregie zu ergänzen (Scheren, Elektriche Kabel und Hydraulikleitungen fehlen). Die Hauptrotorblätter sind im durchhängendem Zustand gegossen. Es besteht die Option, den Hauptrotor im normalen Zustand zu bauen (er bleibt auch drehbar), oder die Blätter an den Rumpf gefaltet darzustellen. Dazu sind verschiedene Blattarme vorhanden, um beide Zustände zu bauen.

Dem Bausatz liegt für zusätzliche Detailierung auch eine kleine Aetzteilplatine bei, wovon allerdings nur die kleinen Lüftungsgitter beim Bau Verwendung finden. Die übrigen Teile sind wohl für spätere Wiederauflagen in anderen Versionen vorgesehen.
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Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich gestaltet und führt in 30 Bauschritten zum fertig gebauten Modell. Für die drei darstellbaren SH-3H sind je vier Ansichten zur Farb- und Decalanbringung gedruckt, für die SH-3H der USS Midway liegt ein separates Blatt bei, auf welchem die vier Ansichten nochmals in Farbe gedruckt sind. Zwei Maschinen weisen einen Anstrich in Weiss-Grau auf, die dritte ist in zwei verschiedenen Grautönen gehalten. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Gunze Sangyo / Mr.Color, zu einzelnen Farben wurden die FS-Farbtöne dazugeschrieben.

Der grosse Decalbogen ist sauber und präzise gedruckt und beinhaltet nebst Hoheitszeichen, Beschriftungen, Filets und Nummern auch sämtliche Wartungshinweise. Wegen des Alters ist bei der weissen Farbe und beim Trägerfilm schon etwas Gelbstich aufgetreten. Für die Cockpitinstrumentierung sind keinerlei Decals vorhanden.
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SH-3H Seaking

 

Darstellbare Maschinen:
  • Sikorsky SH-3H, S/N 149899, Nr. 610, HS-4 "Black Knights", USS Carl Vinson
  • Sikorsky SH-3H, S/N 149713, Nr. 610, HS-8 "Eight Ballers", USS Independence
  • Sikorsky SH-3H, S/N 149923, Nr. 614, HS-12 "Wyverns", USS Midway
Stärken:
  • Korrekter Massstab / Stimmige Form / Hervorragende Passgenauigkeit
  • Glatte Oberflächen mit stimmiger Gravur
  • Kein Formversatz / keine störenden Ausstossmarken / kein überstehender Grat
  • Relativ einfacher Zusammenbau
  • Verschiedene Farbvarianten darstellbar
  • Hauptrotor offen oder gefaltet darstellbar
Schwächen:
  • Kabineninterior nicht vorhanden
  • Heck nicht ohne Zusatzaufwand im eingeklappten Zustand darstellbar
Anwendung: Einfach

Fazit:

Sehr empfehlenswert. Seit bald 20 Jahren bietet Hasegawa die einzige und auch beste Möglichkeit eine Sea King im Quarterscale zu bauen. Trotz des Alters ist der Bausatz im Gegensatz zu seinen Nachfolgern/Wiederauflagen nach wie vor gut im Handel zu finden. Da es mittlerweile auch viel Zurüstmaterial zu dem Bausatz gibt, ist die Darstellungsvielfalt enorm.

Weitere Infos:

Anmerkungen: Wie der Heckrotor, so fallen auch beim Hauptrotor die Blätter in mechanische/hydraulische Anschläge, wenn der Rotor nicht dreht. Da der Rotormast nach vorne geneigt ist, ist an den Originalmaschinen oft zu beobachten dass die seitlich und hinten positionierten Hauptrotorblätter wegen des fehlenden Hydraulickdruckes in den Schwenkdämpfern leicht nach vorne (Richtung Helikopter-Bug) schwenken. Von oben her gesehen, sind die Rotorblätter dann in ungleichmässigem Winkel voneinander platziert.

Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 17. August 2020

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