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French Launchers Volume 2 “SEREB Vehicles 1960-1965”

(L'Arsenal - Nr. 14403 Volume 2)

L'Arsenal - French Launchers Volume 2 “SEREB Vehicles 1960-1965”

Produktinfo:

Hersteller:L'Arsenal
Sparte:Raumfahrt
Katalog Nummer:14403 Volume 2 - French Launchers Volume 2 “SEREB Vehicles 1960-1965”
Maßstab:1:144
Kategorie:Bausätze (Resin, Vacu, ...)
Erschienen:2020
Preis:ca. 35 €
Inhalt:
  • 54 Resinteile
  • 1 Bau-/Lackieranleitung
  • 1 Decalbogen

Besprechung:

Zu den Vorbildern

Am 17. Juli 1959 gründete General De Gaulle, der gerade an die Macht zurückgekehrt war, die SEREB (Société d'Étude et de Réalisation d'Engins Balistiques / Gesellschaft zur Erforschung und Realisierung ballistischer Ausrüstung) als neue Organisation, die darauf abzielte, künftige ballistische Nuklearraketen für Frankreich zu planen. Als öffentlich-private Organisation verfügte SEREB nicht über eigene Produktionsstätten, um nicht mit anderen laufenden Programmen zu konkurrieren. Die Raketen wurden von Nord-Aviation und Sud-Aviation hergestellt, den beiden kürzlich verstaatlichten Unternehmen. Später fusionierten diese Unternehmen mit anderen und wurden zu Aerospatiale, damals Gründungspartner von EADS, der europäischen Gruppe.

Zu dieser Zeit hatten die ersten Raketen an Bord amerikanischer U-Boote (ICBM und SLBM) den Vorteil eines festen Antriebs gegenüber einem flüssigen Antrieb gezeigt. Diese waren einfacher in der Handhabung, mussten nicht lange betankt werden und waren dadurch schneller einsetzbar.

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Die SEREB entwickelte unter dem EBB-Programm (Études Balistiques de Base), mit dem Namen „Pierres précieuses“ (Edelsteine), eine Reihe von Raketen, die zum Saphir-cvProgramm gehörten. Diese dienten dazu, den ersten vollständigen französischen Prototyp für zukünftige ICBM (Intercontinental Ballistic Missile) / SLBM (Submarine-Launched Ballistic Missile) Raketen vorzubereiten. In den Jahren 1960-61 wurden vier Achat Starts mit dem VE 10 Aigle Antrieb (Véhicule d'Essai, Testfahrzeug) und seiner verkürzten Version VE 10A durchgeführt. Diese beiden wurden um den neuen Stromboli-Pulvermotor von Sud-Aviation herum gebaut. Ziel war es, die Nutzlast-, Telemetrie- und Wiederherstellungsphase zu verbessern.In den Jahren 1961-63 erreichten acht Achat-Raketen mit stärkerem VE 110-Antrieb (gebaut auf dem NA-801 Mammouth Booster von Nord-Aviation) sowohl eine höhere Geschwindigkeit als auch eine größere Höhe.

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In den Jahren 1963-64 wurden vier Starts (ein Misserfolg) von der Version VE 110R Agate RR durchgeführt, um die Erprobung auf See zu testen. VE 110B Achat B, war eine vereinfachte Version und ebenfalls erfolgreich, um die Gesamtleistung zu testen. Achat war eine echte ballistische Rakete. In der nächsten Phase wurde das VE 111 Topaze Startgerät eingeführt, das auf dem neuen NA-802-Booster mit einer Trägheitseinheit und vier beweglichen Steuerdüsen aufgebaut war und die zukünftige zweite Stufe der Diamant Space Rakete darstellte. Topaze Raketen waren eine Familie für sich:

Topaze C (VE.111C, Court-Short) sollte die Gesamtleistung und die Steuerung testen. Sechs Abschüsse in den Jahren 1962-63.

Topaze Ci (VE.111Ci, instabil) hatte verkürzte Stabilisierungsflossen achtern, um sich auf die SLBM-Version vorzubereiten. Vier Starts im Jahr 1963.

Topaze L (VE.111L, Long) mit einem größeren NA-803-Booster sollte die Handhabung und Steuerung der Wiedereintrittssonde testen. Zwei Starts in den Jahren 1963-64.

Topaze LG (VE.111LG, Grand-Large) trug endlich die für Saphir entwickelte Gerätebucht und Wiedereintrittssonde. Zwei Starts im Jahr 1965.

Der herausragende Erfolg der EBB Programms ebnete den Weg für das Militärprogramm Saphir, aber auch durch die Zusammenführung dieser Erfahrung mit flüssig betriebenen ersten Stufen von LRBA führte zu echten Weltraumraketen, unter anderem der Diamant-Familie.

Übersetzt vom Hersteller

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Der Bausatz

Der französische Kleinserienhersteller L‘Arsenal wartet mit einer weiteren Überraschung auf. Ganze neun verschiedene Testraketen aus den Jahren 1960 bis 1965 sind aus diesem Set 2 baubar. Dabei handelt es sich um die Raketen: Aigle, Aigle A, Agate, Agate RR, Agate B, Topaze Ci, Topaze C, Topaze L und Topaze LG.

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Das gelbe Resinmaterial ist auch hier verzugsfrei gegossen und besitzt hauchdünne Angüsse, die sich leicht versäubern lassen. Die einzelnen Stufen besitzen Nasen, so dass diese untereinander nicht verwechselt werden können. Keine der 16 winzigen Steuerdüsen oder der 20 Steuerruder haben eine Fehlstelle.

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Die neun verschiedenen Raketen:

  • Aigle, Höhe 56 mm
  • Aigle A, Höhe 49 mm
  • Agate, Höhe 60 mm
  • Agate RR, Höhe 51 mm
  • Agate B, Höhe 56 mm
  • Topaze Ci, Höhe 49 mm
  • Topaze C, Höhe 49 mm
  • Topaze L, Höhe 56 mm
  • Topaze LG, Höhe 56 mm

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French Launchers Volume 2 “SEREB Vehicles 1960-1965”

 

Die Abziehbilder

Der Decalbogen ist 28 x 32 mm groß. Darauf befinden sich Logos und Nummern in schwarzer Farbe.

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Die Bauanleitung...

...besteht aus zwei farbig gedruckten DIN A4 Seiten. Auf der ersten Seite befindet sich ein geschichtlicher Abriss in französicher und englischer Sprache. Auf Seite zwei findet der Modellbauer den Bauplan und eine Lackieranleitung. Die Farbangaben sind auch hier allgemein gehalten und geben keinen Hersteller vor. Auf der dritten Seite ist eine Teileübersicht zu finden. Die Darstellungen sind mit Computer gezeichnet und gut verständlich.

L'Arsenal - French Launchers Volume 2 “SEREB Vehicles 1960-1965”

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Stärken:
  • nicht alltägliche Modelle
  • einfach zu bauen
  • gute Details
  • hauchdünne Resinangüsse
Schwächen:
  • kein Display zum Aufstellen
  • im Karton sind die Teile wenig geschützt
Anwendung:

Frühzeitig die einzelnen Raketen separieren, um Verwechselungen auszuschließen! Eine gute Resinsäge ist unerlässlich.

Fazit:

Der Chefdesigner von L’Arsenal Bruno Gire hat einen weiteren tollen Job gemacht und schließt damit die Lücke zwischen den Raketen des zweiten Weltkrieges und dem ESA-Weltraumprogramm der Neuzeit.

Diese Besprechung stammt von Eberhard Sinnwell - 20. Februar 2021

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