S-400 Triumf

(Zvezda - Nr. 5068)

Produktinfo:

Besprechung:

Das S-400 Flugabwehrsystem steht seit 2007 im Dienst der russischen Streitkräfte. Es stellt eine Weiterentwicklung des S-300 Systems dar und kann ein Gebiet von etwa 400 km abdecken. Je nach Art der verwendeten Geschosse kann die Reichweite variieren bzw. kann das System für spezielle Arten von Zielen angepasst werden. Natürlich besteht das System nicht nur aus der Abschussrampe, vielmehr ist ein ganzer Fuhrpark von unterstützenden Fahrzeugen vonnöten. Üblicherweise ist die Abschussrampe auf einem 5P85SM-2 / MAZ-543M Fahrgestell montiert, es gibt aber auch Systeme, die auf einem BAZ-69092 (5P90S) montiert sind und auch welche auf einem Trailer, ähnlich dem amerikanischen Patriot. Russland hat das S-400 System auch für den Export freigegeben, zu den Kunden zählen neben China, Indien, Belarus und Algerien auch die Türkei. Im letzteren Fall sorgte dies bei der NATO bzw. der USA (wo das System als "SA-21 Growler" bezeichnet wird) für erhebliche Verstimmungen. 

Der Bausatz ist nach Modelcollect die zweite "großtechnische" Umsetzung dieses Flugabwehrsystems im Maßstab 1:72. Nachdem ich bereits die SS-25 und die SS-26 als Modell gebaut habe waren meine Erwartungen entsprechend groß. Ich wurde nicht enttäuscht, verteilt auf 4 Gießäste finden sich über 280 hervorragend detaillierte Bauteile. Teilweise sehr filigran, allerdings mit gut durchdachten Angüssen so dass man die Teile auch halbwegs unbeschadet aus den Rahmen herausbekommt. Das KZKT/MAZ-Fahrgestell ist sehr schön wiedergegeben, jedoch auch sehr aufwändig aufgebaut. Hier muss man die Bauanleitung sehr sorgfältig studieren, es gibt abgesehen von den Radträgern kaum identische Teile. Wie üblich bei Zvedzda muss man sich schon gleich zu Beginn entscheiden ob man das Fahrzeug einsatzbereit oder doch lieber fahrend/parkend bauen will. Hatte man bei der SS-25 hierfür noch extra Teile beigelegt um auch die Achsen entsprechend aus- oder eingefedert darzustellen gibt es hier sowas nicht (obwohl das Deckelbild etwas anderes suggeriert). 

Wirklich hilfreich ist die Tatsache dass man das Modell in Modulen zusammenbauen kann, das erleichtert später die Bemalung des Fahrzeuges. Die Raketenkanister sind längs geteilt und müssen entsprechend nachbearbeitet werden. Die Originale sind aus rundgebogenen Plattensegmenten aufgebaut, eine durchgehende Naht gibt es hier eher nicht. Kurze Zylinder die man aufeinander setzt wären da sinnvoller gewesen, mit den heutigen Technologien sicherlich machbar. Es gibt eine einfache Motornachbildung sowie eine ebensolche Inneneinrichtung im Fahrerhaus. Da alle Türen zu bleiben werden und die Fenster auch nicht wirklich riesig sind passt das (für mich) so. Für die beiden Außenspiegel liegen passend vorgeschnittene Stücke Spiegelfolie bei, in dem Maßstab auch nicht alltäglich. Zvedzda hat an alle wesentlichen Details gedacht, viel hinzufügen kann bzw. braucht man eigentlich nicht. Im Internet gibt es einige zum Teil sehr umfangreiche Bilderserien zum Fahrzeug. Die Räder sind wie üblich aus einem gummiartigen Material, man kennt sie schon von der SS-25 und SS-26.

Der Decalbogen ist für ein 1/72er Fahrzeug recht umfangreich ausgefallen, der überwiegende Teil sind diverse Beschriftungen für alle möglichen Bereiche des Fahrzeuges. Die farbige Bemalungsanleitung (mit Zeichnungen in 1:1 auf das Modell bezogen) schlägt drei Fahrzeuge vor, einmal das übliche Paradefahrzeug vom Mai 2017 mit den schwarz-roten Streifen an den Seiten sowie zwei Einsatzfahrzeuge aus 2019 von der derzeit von Russland besetzten Krim-Halbinsel (Sewastopol). Für die Farbangaben bedient man sich der Tamiya-Palette. Die Bauanleitung ist ein großes DIN A4 Heft mit übersichtlichen Skizzen in Schwarz-Weiss. 

• Paradefahrzeug vom Mai 2017
• 2 verschiedene Einsatzfahrzeug von der Krim/Sewastopol 2019

Fazit:

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 28. September 2023

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