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Mercedes-Benz SSKL

(Revell - Nr. 07737)

Revell - Mercedes-Benz SSKL

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Autos
Katalog Nummer:07737 - Mercedes-Benz SSKL
Maßstab:1:32
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:April 2025
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • 4 Rahmen aus weißem, silberfarbenem und klarem Kunststoff
  • 6 Gummireifen
  • 1 Decalbogen
  • farbige Bauanleitung

Besprechung:

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Mercedes-Benz SSKL

 

In den späten 1920er und frühen 1930er Jahren konnte Mercedes mit seinen Kompressor-Sportwagen eine ganze Reihe von Rennerfolgen einfahren. Basis für die Wagen bildete der Typ K, umfangreiche Modifikationen am Rahmen und am Motor führten zum SK, SSK und schließlich zum SSKL der sozusagen den krönenden Abschluß der SK(lasse) bildete. Die Fahrzeuge wurden von aufgeladenen Sechszylinder-Reihenmotoren angetrieben, zunächst mit 6,8 Liter Hubraum und zum Ende waren es sogar 7,1 Liter. Die leistungsstärksten Ausführungen brachten mit Kompressor 300 PS auf die Straße, das reichte für über 230 km/h. Sicherlich der berühmteste Rennfahrer aus dieser Zeit war Rudolf Caracciola, er gewann als erster Nicht-Italiener die legedäre Mille Miglia und noch viele weitere renommierte Rennen. 1931 wurde er Europameister im Bergrennen.

Revell - Mercedes-Benz SSKL

Dieser Bausatz ist zum ersten mal 1978 unter dem Label von Matchbox erschienen. Viele unter den älteren Modellbauern werden sich noch an die typischen Faltschachteln mit dem kleinen Fenster auf der Rückseite des Kartons erinnern. Nicht wenige von diesen Bausätzen dürften auf Kindergeburtstagen den Besitzer gewechselt haben. Sie waren relativ günstig und auch relativ einfach zusammenzubauen. Durch die mehrfarbig gespritzten Teile sahen die Modelle auch ohne Bemalung halbwegs gut aus. Netterweise hat Revell bei dieser Neuauflage - die erste seit 30 Jahren - dieses Feature beibehalten, wenn auch in anderer Kombination.

Was sich der Bausatz über all die Jahre bewahrt hat, ist seine Einzigartigkeit. Noch immer gibt es kaum Spritzgussbausätze des SSKL, egal in welchen Maßstäben. Es gibt Fertigmodelle à la Burago bis hin zu fünfstelligen Preisen, Kleinserienbausätze in 1:43 und eben diesen hier in 1:32, noch immer der einzige in großer Serie hergestellte Bausatz.

Der Bausatz besteht aus knapp 80 Bauteilen, verteilt auf einen weißen, einen grauen und einen silberfarbenen Teilerahmen. Bis auf das übliche unkenntlich machen ihrer Herkunft hat sich an den Teilen nichts geändert. Auch die Reifen wurden unverändert übernommen. Neu sind natürlich die Decals, der Bogen ist recht spartanisch ausgefallen, aber von guter Qualität. Der Guss der Teile ist ganz passabel, hier und da gibt es etwas Grat und Fischhaut. Die Sinkstellen an der Karosserie und am Tank konnte auch die moderne Spritzgusstechnik nicht vermeiden.

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Die Detaillierung ist gar nicht mal so schlecht, zumindest bietet das Vorhandene eine gute Grundlage für ein schönes Modell aus der Schachtel oder - wer es möchte - für ein superdetailliertes Modell. Dafür muss man aber einiges an Arbeit investieren. Der Motor besteht aus fünf Teilen mit einigen angespritzten Details. Wer ihn später am fertigen Modell zeigen will, sollte die Motorhaube nur teilweise zusammenkleben. Dann kann sie später einfach abgenommen werden. Man kann den rechten Teil am Modell belassen und die übrigen drei dann als Ganzes abnehmbar bauen. Mit Farbe und ein paar Leitungen lässt sich hier schon sehr viel erreichen. Eine weitere einfach zu realisierende Verbesserung lässt sich durch Aufbohren der Löcher am Rahmen erreichen.  Diese sind ja ein recht charakteristisches Detail am Fahrzeug.

Definitiv ein Schwachpunkt am Bausatz sind die Speichenfelgen, hier würde nur ein Tausch gegen Ätzteile oder ähnliches helfen. Der ganz harte Modellbauer könnte natürlich versuchen, die Felgen neu einzuspeichen, aber das wäre schon ein immenser Aufwand. Eventuell lassen sich Felgen aus dem Slotcar-Bereich anpassen, es gibt da zumindest halbwegs passende Sets. Die seidenmatten Reifen sehen dagegen gar nicht mal so schlecht aus. Sie haben ein schönes Profil und sogar erhabene Schriftzüge an den Flanken. 

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Der Innenraum ist, soweit ich das sehen kann, komplett wiedergegeben. Viel gibt es nicht, beim Original ist das aber auch eher spartanisch ausgestattet. Die Sitze sind nur teilweise geteilt, beim Original sind die beiden ja leicht versetzt zueinenander angeordnet. Hier wurde das nur beim Rückenteil umgesetzt. Das Instrumentenbrett ist mit erhabenen Details versehen und man kann es mit einem passenden Decal belegen. 

Die Mille Miglia-Ausführung hatte auf der Beifahrerseite außen eine Ablage, wo diverse Gegenstände festgezurrt waren - ich vermute, eine Kiste mit den wichtigsten Werkzeugen und Ersatzteilen, ein großer Ölkanister sowie zwei weitere kleinere Kannen mit Schmiermitteln. Was es genau war, konnte ich nicht herausfinden. Matchbox hat das seinerzeit nur teilweise korrekt umgesetzt. An Klarsichtteilen gibt es "nur" die Scheinwerfergläser und die beiden kleinen Windschutzscheiben. Letztere sollte man aus dünnem Material neu anfertigen. Die Bausatzteile sind meiner Meinung nach unbrauchbar, weil alles andere als klar. Viellecht reicht schon eine Politur, vom Aufwand her gibt sich das nix.

Decalbogen und Bauanleitung sind sehr übersichtlich ausgefallen. Der kleine Bogen enthält nur wenige Decals, darunter auch welche für den Kühlergrill und die Lederriemen der Motorhaube. Das Armaturenbrett-Decal ist sehr schön gemacht mit sauber gedruckten Skalen. Die Bauanleitung hat nur wenige Seiten und ist von gewohnt guter Qualität. Bei den Felgen hat man die Wahl ob Dunkelrot oder Schwarz, ich tendiere hier zu Schwarz weil sie dann nicht so auffallen :). 

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Mercedes-Benz SSKL

 

Darstellbare Fahrzeuge:
  • Mercedes-Benz SSKL #87, Siegerfahrzeug der Mille Miglia von 1931 mit Rudolf Carraciola als Fahrer und Wilhelm Sebastian als Beifahrer
Stärken:
  • Für das Alter gar nicht mal so schlecht detailliert
  • Einzigartig in diesem Maßstab
  • Mit wenig Aufwand schönes Resultat möglich
  • Schöne Reifen
Schwächen:
  • Speichenfelgen sind recht plump
  • "Gepäck" der Mille Miglia-Ausführung eher Fantasie als Realität
Anwendung: Allzu aufwändig ist der Bausatz nicht. Beim Zusammenbau ist etwas Geduld und Sorgfalt vonnöten, um die Spuren des Alters der Formen und der damit verbundenen Formtrennähte und Gussgrate zu beseitigen.

Fazit:

Dieser Bausatz dürfte gemischte Reaktionen hervorrufen, einige werden ihn lieben, weil er für sie "damals" einer der ersten Bausätze gewesen sein dürfte, andere rümpfen angesichts des Alters der Formen und des aufgerufenen Preises wohl eher die Nase. Ich persönlich finde es schön, dass diese Modelle mal wieder aufgelegt werden. Die Detaillierung ist gar nicht mal so schlecht und man kann schon mit einigen kleinen Verbesserungen ein schönes Modell daraus bauen.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 26. April 2025

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