Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Special Hobby > Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

(Special Hobby - Nr. 48017)

Special Hobby - Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:48017 - Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Mai 2025
Preis:ca. 25 €
Inhalt:
  • 2 Rahmen mit grauen Kunststoffteilen
  • 1 Klarsichtteil
  • 3 Ätzteile 
  • 1 Decalbogen
  • farbige Bauanleitung

 

Besprechung:

Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

 

Das erste britische Düsenflugzeug das erfolgreich in die Luft ging war die Gloster E.28/39, genannt Pioneer oder Squirt. Ihre Entwicklung war das Ergebnis der Arbeit des Konstrukteurs Frank Whittle und seiner Firma Power Jets Ltd. am ersten britischen Strahltriebwerk. Die Entwicklung des Power Jets W.1-Triebwerks begann bereits in den Vorkriegsjahren. Das erste Versuchstriebwerk lief im Jahr 1937. Im Frühjahr 1939 besuchte Frank Whittle die Firma Gloster und nahm die Zusammenarbeit mit dem Chefkonstrukteur von Gloster, George Carter, auf.

Das Luftfahrtministerium unterstützte dies durch die Herausgabe der Spezifikation E.28/39. Gloster wurde beauftragt, zwei Versuchsflugzeuge zu bauen. Sie sollten den Nachweis erbringen, dass das Düsentriebwerk in einer Flugzeugzelle funktionieren konnte. George Carter entwarf ein kleines Ganzmetallflugzeug mit einem Bugfahrwerk. Nur die Steuerflächen waren mit Stoff bespannt. Wegen des fehlenden Propellers konnte das Fahrwerk sehr kurz gehalten werden. In der Nase des Flugzeugs befand sich der Ansaugkanal des Düsentriebwerks, der sich vor dem Cockpit gabelte und dahinter wieder zusammengeführt wurde. Das Flugzeug war unbewaffnet, obwohl die Spezifikation ursprünglich zwei bzw. vier 7,7 mm Maschinengewehre vorsah. Beide gebauten Flugzeuge, W4041 und W4046, verfügten weder über einen Cockpit-Druckausgleich noch über eine Heizung. Eine Funkausrüstung war ebenfalls nicht vorhanden.

Die Flugerprobung der W4041 begann am 7. April 1941 mit Oberleutnant P. E. G. Sayer am Steuer, das Flugzeug hob dabei Berichten zufolge mehrmals ab. Der offizielle Erstflug fand am 15. Mai 1941 auf dem Stützpunkt Cranwell statt. Die Tests des ersten Prototyps wurden mit mehreren Unterbrechungen bis 1944 durchgeführt, da die Triebwerke Power Jets W.1 und W.1A ständig weiterentwickelt und häufig geändert wurden. Im Jahr 1944 erhielt W4041 einen stärkeren W.2B-Motor und modifizierte Leitwerke mit zusätzlichen Stabilisatoren. Die Maschine flog noch bis zum Frühjahr 1945 und wurde dann an das Science Museum in South Kensington übergeben, wo sie noch heute ausgestellt ist.

Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

 

Der Bausatz ist ein alter Bekannter aus dem Jahre 2004. Seit seinem ersten Erscheinen gab es laut Scalemates nur eine einzige Wiederauflage mit einigen zusätzlichen Teilen für die spätere Ausführung mit den kleinen senkrechten Leitflächen an den Höhenleitwerken. Für die aktuelle Auflage hat man das Modell komplett unverändert übernommen, lediglich die Bauanleitung wurde auf das aktuelle Corporate Design gebracht. In der Schüttbox befinden sich zwei graue Teilerahmen, eine kleine Platine mit Ätzteilen sowie der Decalbogen. Die Kunststoffteile stammen aus Short-Run Formen und weisen die typischen Besonderheiten dieser Technik auf. Es gibt keine Teilenummern, zum Teil recht wuchtige Angüsse und insgesamt eine überschaubare Detaillierung. 

Das Original war ja "nur" ein Erprobungsflugzeug, von daher ist der Aufbau eher simpel. Das Cockpit ist mir aber dann doch etwas zu spartanisch ausgestattet. Es gibt ein paar angedeutete Strukturlinien an den Seitenwänden sowie ein mit erhabenen Details versehenen Instrumentenbrett. Hier kann man durchaus noch ein paar Dinge ergänzen, am einfachsten schaut man sich dazu das 1:48er Modell von Clear Prop an. Special Hobby hat die Chance nicht genutzt das Modell mit ein paar gedruckten Resinteilen oder wenigstens einer erweiterten Ätzteileplatine etwas aufzuwerten.   

Nun denn, ist ja alles kein Hexenwerk, als Gurte kann man welche von einer Spitfire nehmen, die diversen Hebel an den Seiten des Sitzes findet man sicherlich in seiner Restekiste und ein paar Plastikstreifen und -platten für die Details hinter dem Sitz sollten reichen. Wenn man sich die Mühe mit dem Nachdetaillieren schon macht, sollte man auch die Cockpithaube zersägen damit man später auch was sieht von all dem. Wichtig: 30g Buggewicht müssen auch irgendwie da rein!

Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

 

Lohnenswert ist auch eine Überarbeitung des Einlaufkanals. Der runde Einlauf gabelt sich, verläuft entlang des Cockpits zu beiden Seiten und vereinigt sich dahinter wieder. Von vorne betrachtet kann man auf jeder Seite 3 Leitbleche erkennen die im Bausatz aber nicht vorhanden sind. In der Tat ist der Kanal nach wenigen mm mit einer Platte verschlossen. Da hilft wohl nur den Kanal mit 2K aufzubauen, dadurch hat man auch gleich die Möglichkeit das Buggewicht zu fixieren. 

Die Fahrwerksschächte sind, sagen wir mal, "leicht" detailliert, allerdings ist das Original hier auch eher einfach gehalten. Wer noch etwas nachdetaillieren möchte findet auf der Seite des Nevington War Museums ein recht hilfreiches Foto des Hauptfahrwerksschachtes (und noch einige andere). Für das Bugfahrwerk liegen ein paar Ätzteile bei.

Alle Steuerflächen sind fest angegossen, wer hier etwas ausgelenkt darstellen möchte muss zur Säge greifen. Schade dass Special Hobby nicht auch noch die kleinen vertikalen Flächen für die Hohenleitwerke mit beigelegt hat, so kann man nur die frühe Version der Pioneer bauen. 

Der kleine Decalbogen ist von guter Qualität, man kann damit die W4041 in zwei Bemalungen darstellen, siehe unten. Die Bauanleitung von damals wurde übernommen und mit neuem Deckblatt und Bemalungsanleitung versehen. Farbangaben wie üblich nur für die Mr Hobby Reihe. 

Darstellbare Maschinen:
  • E.28/39 Pioneer, W4041 in Naturmetall zu Beginn der Erprobung 1941
  • E.28/39 Pioneer, W4041 im üblichen Tarnanstrich für Test- und Schulungsflugzeuge, irgendwann 1942
Stärken:
  • Wenige Teile
  • Etwas günstiger und besser verfügbar als der Mitbewerber-Bausatz
Schwächen:
  • Nur mäßig detailliert
  • Cockpit nur geschlossen baubar
  • verpasste Chance das Modell mit 3D Druckteilen aufzuwerten
Anwendung: Es ist ein Bausatz aus Short-Run Formen, man sollte sich also auf etwas Arbeit einstellen

Fazit:

Nun ja was soll man sagen, einerseits schön dass auch die älteren Modelle mal wieder aufgelegt werden. Andererseits hat Special Hobby hier die Chance nicht genutzt gegenüber dem sicherlich "besseren" Modell Von Clear Prop mit Hilfe von gedruckten Teilen die Stirn zu bieten.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 30. Juni 2025

Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Special Hobby > Gloster E.28/39 Pioneer (Squirt)

© 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links