Motorisierte Infanterie des Deutschen Afrikakorps(HobbyBoss - Nr. 84410)Produktinfo:
Besprechung:Historischer Hintergrund
Neben den U-Bootfahrern fanden die Angehörigen des Afrikakorps bei der NS-Propaganda besondere Wertschätzung, was man an einem unüblich hohen Anteil von Farbphotographien erkennen mag. Zur Unterstützung der italienischen Verbündeten wurden 1941 spezielle Truppen (Tropentauglichkeit) nach Nordafrika entsandt. Unter dem Oberbefehl von Erwin Rommel wurde das deutsche und italienische Kontingent im sog. „Afrikafeldzug“ gegen britische bzw. Commonwealth-Truppen eingesetzt. Rommels „Afrikaner“ kapitulierten 1943 in Tunesien (siehe die anglo-amerikanische Operation Torch).
Der BausatzBereits angesichts der Schachtel stellen sich positive Erinnerungen beim Betrachter ein, verweist das Deckelbild doch auf einen älteren Bausatz der Firma Tristar, einem Hersteller aus Hongkong (# 35011, 2010), der mit seinen gespritzten Figurenbausätzen als seiner Zeit weit voraus galt. Bei Betrachtung der Spritzlinge ist es mehr als eine Vermutung, dass die neuen Figuren aus China aus den alten Formen von Tristar stammen, auch wenn die Stiefelsohlen keine Nägel mehr aufweisen. Vergleiche https://www.modellversium.de/kit/artikel.php?id=2816&origin=sparte und https://www.modellversium.de/kit/artikel.php?id=1390&origin=sparte
Die Formenpflege konzentrierte sich insbesondere auf die Entfernung des alten Herstellernamens. Einige Unsauberkeiten (Flash, Fischhaut) sind aber kein ernstliches Problem, das einen aus der Ruhe bringen sollte, bedeuten lediglich etwas mehr Aufwand bis man in den Genuss der von Skulpteur Yoshitaka Hirano damals meisterhaft geformten Figuren kommt. Die Schachtel sollte man unbedingt aufbewahren, findet sich auf der Rückseite doch der Schlüssel zum Zusammenbau und der Bemalung der Teile. Diese Anleitung ist auf den ersten Blick eher weniger übersichtlich, was an den Varianten und den zahlreichen Teilen liegt. Ok, die Größe … ich mache mir sowieso Vergrößerungen, in denen ich herummalen kann. Ein Farbschlüssel für sechs Hersteller finde ich vorbildlich, auch wenn es alle Farbtöne nur von Vallejo gibt. Sonst fehlt immer mindestens einer. Aber auch das sollte uns nicht hindern, … Der Schachtel entnimmt man vier Kunststoffbeutel mit der entsprechenden Anzahl Spritzlingsrahmen, zusammen 113 Teile.
Die FigurenEs handelt sich um eine abgesessene infanteristische Gruppe in Tropenuniformen, deren Fahrer in kurzen Hosen und ohne Gerödel hinterm Lenkrad sitzt, während sich drei Mann – ausgerüstet mit Karabinern und Maschinengewehr in Bewegung setzen. Der Vierte (Figur F) scheint gerade aufzusteigen bzw. über eine Bordwand (einer Halbkette) zu klettern, während ihm der Gruppenführer – etwas unrealistisch – auffordernd die Hand entgegenstreckt. Selbstredend lässt sich die Gruppe je nach Verwendungszweck auch aufteilen. Im Einzelnen handelt es sich um:
Alle Figuren verfügen über eine Afrika-Feldmütze mit verlängertem Schirm. Am Koppel haben die Figuren A, B, E und F zusätzlich einen Stahlhelm M 40 befestigt. Bis auf Figur E tragen alle Schnürstiefel mit kurzem Schaft: A mit Gamaschen; B, C, F mit Überfallhose. Für den Figurenumbauer sehr positiv zu werten ist, dass Köpfe und Kopfbedeckungen separat verbaut werden, sprich sich einfach auswechseln lassen. Beigegeben sind den Figuren ein umfangreicher Waffensatz (2 MGs, 3 Karabiner, 3 Maschinenpistolen, 1 P38) sowie umfangreiches Gerödel (u.a. Kochgeschirre, Feldflaschen, Behälter für die Schnüffelbüchsen, Klappspaten, Feldstecher).
Darstellbare Maschinen: 1 Person sitzend, 4 stehend/gehend, 1 auf- bzw. einsteigend. Auch wenn der Fahrer auf die Verwendung mit einem Kübelwagen verweist (siehe Deckelbild), sehe ich eher den Einsatz der Figuren mit einer Halbkette. Auf jeden Fall geben die Figuren eine ausgezeichnete Grundlage für individuelle Verfeinerungen und den Figurenumbau ab. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Wer sich von den Zahlen-Wimmelbildern der Anleitung und einer Vielzahl persönlicher Ausrüstungsgegenständen nicht abschrecken lässt, bekommt eine gute Grundlage zum Bau eines Dioramas. Fazit:Hoffentlich bleiben uns die alten Tristar-Modelle noch lange erhalten und werden von HobbyBoss entsprechend gut gepflegt. Auch wenn sie im Hinblick auf den Detailreichtum des aktuellen 3D-Drucks nicht mehr mithalten können, sind sie immer noch unschlagbar günstig. Diese Besprechung stammt von Thomas Ehrensperger - 03. September 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |