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Grumman Tigercat Prototype

(Heritage Aviation Models - Nr. HAAC48012)

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Produktinfo:

Hersteller:Heritage Aviation Models
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:HAAC48012 - Grumman Tigercat Prototype
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Resin, Vacu, ...)
Preis:ca. 25 €
Inhalt:

5 Resinteile, 1 Vacuhaube

Empfohlener Bausatz:

F7F von Italeri/AMT/ERTL

Besprechung:

Der Erstflug des mit zwei P&W R-2800-10B (der bewährte F6F Hellcat Motor) motorisierten XF7F-1-Prototypen BuNo 03549 fand im November 1943 statt. Eine zweite Maschine (BuNo 03550) wurde ebenfalls noch unter der Prototypenbezeichnung XF7F-1 gebaut, erhielt jedoch stärkere P&W R-2800-22C Motoren sowie ein leicht erhöhtes Seitenleitwerk (analog der ersten Produktionsexemplare). Die beiden Prototypen der Grumman F7F Tigercat sind fotografisch ziemlich gut dokumentiert. Die ersten Serienmaschinen wurden als F7F-1 bezeichnet und erhielten anstelle der strebenlosen Prototypen-Frontscheibe eine neue gepanzerte Frontscheibe, welche zum Standard der ganzen F7F Familie wurde. Weggelassen wurden bei der F7F-1 Serie auch die Propellerspinner, einzelne Maschinen wurden allerdings am Anfang noch mit den Spinnern fotografiert.

Prototypen werden im Massstabsmodellbau sehr stiefmütterlich behandelt, weisen doch die Serienmaschinen oftmals geänderte Strukturteile auf und sind vielfältiger darstellbar. Auch die F7F von AMT/ERTL/Italeri kann nicht ohne Umbauten zu einem Prototypen zurückgebaut werden. Heritage Aviation Models bietet als einziger Hersteller (Stand 2025) ein Umbauset zu den Prototypen XF7F-1 und der ersten Serie F7F-1 an.

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Das Umbauset besteht aus einer Bugnase, zwei verkleideten Propellerspinnern, einem neuen Rumpfrücken, dem Seitenleitwerk samt Ruder und einer geschlossenen Kabinenhaube.

Die Resinteile weisen eine sehr glatte Oberfläche auf, die Gravuren sind versenkt dargestellt. Herstellungsbedingt (Resinguss) sind an den Teilen zahlreiche kleine Unebenheiten vorhanden (sehen aus wie Dellen).

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Das Seitenleitwerk samt Seitenruder ist eine exakte Kopie des AMT/ERTL-Bausatzes 8844. Die Form des Seitenruders ist am oberen Ende etwas zu fest abgerundet, dies fällt jedoch erst auf den zweiten Blick auf. Somit ist auch klar, dass der erste Prototyp (mit dem weniger hohen Seitenleitwerk) nicht ohne Schleifarbeiten am Seitenleitwerk dargestellt werden kann. Ausserdem muss für die Darstellung des ersten Prototyps die Ausgleichsklappe im Seitenruder ersetzt werden, diese stand nämlich bei der BuNo 03549 nach hinten vor.

Rumpfrücken
Rumpfrücken

Ein weiteres grosses Bauteil des Sets ist der neue Rumpfrücken. Anders als der Spritzgussbausatz weist dieser eine verkürzte Rückenfinne vor dem Seitenleitwerk auf. Die Rumpfform ist jedoch dieselbe wie diejenige des Spritzgussbausatzes. Anstatt das neue Rumpfrücken-Bauteil mühsam einzupassen ist es wohl einfacher, die Rückenfinne des Spritzgussbausatzes kürzer zu schleifen.

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Die im Umbauset mitgelieferte Bugnase weist dieselbe Form auf wie die Tagjägervarianten der AMT/ERTL F7F. Daher benötigt man das Bauteil wohl nur, wenn man die Nachtjägervarianten mit der Radar-Bugnase als Grundbausatz benutzt.

Die beiden Propellerspinner sind formstimmig, wenn man sie mit Seitenrissen und Fotos vergleicht. Um die Propeller einzusetzen, muss die Rückseite der Spinner ausgeschliffen werden.

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Grumman Tigercat Prototype

 

Die tiefgezogene einteilige Cockpithaube ist die grösste Schwachstelle des Umbausets. Die Form ist korrekt reproduziert und passt einfach auf den Spritzgussbausatz, um die beiden positiven Punkte zu nennen. Negativ ins Auge stechen die unebene und raue Oberfläche auf der Innenseite und der altersbedingte Gelbstich des Klarsichtteils. Am besten eignet sich dieses Bauteil wohl dazu, um eine bessere Kopie davon herzustellen.

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Eine Bauanleitung gibt´s zum Set leider nicht, hier ist Eigenrecherche notwendig. Daher wird auch nicht auf die nötigen zusätzlichen Umbauarbeiten am Spritzgussbausatz hingewiesen wie z.B. am Fanghaken, zusätzlichen Fenstern seitlich hinter der Cockpithaube, Entfernen der Bewaffnung und Finnen am unteren Rumpfende.

Heritage Aviation Models - Grumman Tigercat Prototype

Als beste Ausgangsbasis zum Umbau kann die F7F-2 Version von AMT/ERTL (Kit Nr.8844) betrachtet werden, da dieser Bausatz noch das frühe Seitenleitwerk besitzt. Somit kann wenigstens der zweite Prototyp ohne Umbauten an Bugnase und Seitenleitwerk gebaut werden. Auch eignen sich die Bausätze der Tagjäger-Varianten Nr.2756 (Italeri), Nr.8844 (AMT/ERTL) und Nr.8843 (AMT/ERTL), hier muss dann zusätzlich das Seitenleitwerk umgebaut werden. Die Nachtjäger-Varianten eignen sich zum Prototypen-Umbau weniger, da hier zu allem bereits Erwähnten auch noch die Bugnase ersetzt werden muss.

Darstellbare Maschinen:

XF7F-1 Prototypen, F7F-1 Serienmaschinen

Stärken:
  • Eignet sich für alle F7F von AMT/ERTL/Italeri

  • Glatte Oberfläche der Resin-Teile

Schwächen:
  • schwer erhältlich/kaum verfügbar

  • Cockpitverglasung

  • Herstellungsbedingte Unebenheiten der Gussteile

  • Keine Bauanleitung

  • Formfehler des Seitenruders wurde vom AMT/ERTL Bausatz übernommen

Anwendung:

Ohne Nacharbeiten einfach, ansonsten nur dem geübten Modellbauer zu empfehlen.

Fazit:

Bedingt empfehlenswert. Wählt man den richtigen Spritzgussbausatz, sind die Umbauteile Bugnase, Seitenleitwerk und Rumpfrücken nicht nötig. Die Propellernaben könnten wohl ebenfalls von einem anderen Bausatz geborgt und abgeändert werden. Dann bleibt nur noch die Cockpitverglasung des Umbausets übrig, welche - je nach Alter und Lagerung des Umbausets – schon einen Gelbstich aufweist.

Weitere Infos:

Referenzen:

Buch «Grumman F7F Tigercat» von Steve Ginter & Corwin Meyer, Naval Fighters Serie No.75. Hier sind viele Fotos der beiden Prototypen zu finden.

Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 07. November 2025

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