German Midget Submarine Type Molch(Revell - Nr. 05187)
Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie Kleinst-U-Boote vom Typ Molch wurden ab 1944 bis Januar 1945 für die deutschen Kleinkampfverbände produziert. Es sind an die 400 Einheiten fertiggestellt worden. Da die Tauchboote nur eingeschränkt hochseetüchtig waren, wurden sie hauptsächlich in Küstennähe eingesetzt. Der Molch wurde von einer Person gesteuert und war mit zwei Torpedos bewaffnet. Die Tauchtiefe lag maximal bei 60 Meter. Der Antrieb erfolgte über Batteriestrom und die Leistung betrug ganze 13 PS. Unter Wasser lag die Geschwindigkeit bei 5 Knoten (ca. 9,2 km/h) und die Reichweite bei 50 Seemeilen (ca. 93 km). Getaucht reichte der Sauerstoffvorrat für etwa 50 Stunden. Der Bugbereich war ständig geflutet, um die Hecklastigkeit der Konstruktion auszugleichen. Der Molch war 10,7 Meter lang, 1,82 Meter breit und hatte eine Wasserverdrängung von 11 Tonnen. Die Außenhülle hatte eine Stärke von 3 Millimetern. Bei knapp über 100 Einsätzen gingen 70 Boote verloren. Dem gegenüber stand die Versenkung von sieben Schiffen. Da die Konstruktion nicht überzeugen konnte, wurde die Herstellung eingestellt und an seiner Stelle der Seehund verwendet. Dieses Kleinkampfmittel war etwas größer und erwies sich als deutlich zuverlässiger. Eine Reihe von Molchen wurden nach Kriegsende erbeutet und einige davon sind heute in verschiedenen Museen weltweit ausgestellt.
Der Molch im ModellbauDieses Kleinkampfmittel gab es zuerst von verschiedenen Herstellern in 1:35. Der kleinere Maßstab 1:72 wurde erst später von anderen Firmen bedient. Und hier war ICM der erste Hersteller, der einen Spritzgussbausatz in höherer Stückzahl auf den Markt brachte. Der BausatzDie Erstauflage des Bausatzes von ICM stammt aus dem Jahr 2023. Revell legt lediglich eine neue Bauanleitung mit bei. Aber zuerst fällt auf, dass Revell nicht mehr den Schüttkarton verwendet, sondern eine aufklappbare Verpackung. Sehr gut!! Der Spritzrahmen weist keine augenscheinlichen Fehler auf. Möglicherweise sind die Schweißnähte auf der Außenseite etwas zu stark ausgeprägt, aber das mag nur mein subjektives Empfinden sein. Sehr bemerkenswert ist, dass der Steuerraum des Molch angedeutet ist. Man hat auch die Option, die Einstiegsluke offen darzustellen. Aber vermutlich wird man später kaum etwas von der Inneneinrichtung erkennen. Wer sich Aufwand sparen möchte, schließt die Luke. Die Torpedos sind ganz gefällig detailliert. Wer es hier aber eine Nummer feiner bevorzugt (beispielsweise bei den Propellern) greift auf den Resin-Zubehörmarkt zurück. Der Displayständer ist funktional. Aber so ein kleines Modell in 1:72 verlangt förmlich nach der Darstellung in einem kleinen Diorama entweder an Land oder zu Wasser.
Die BauanleitungDie Anleitung hat das Format A4 und besteht aus elf farbig gedruckten Seiten. 16 Baustufen führen bis zum fertigen Modell. Die Zeichnungen haben eine ausreichende Größe und sind leicht verständlich. Revell gibt fünf Farben für die Lackierung an. Revell legt dem Bausatz keinen Markierungsbogen bei. Das wäre nicht weiter tragisch, doch eine der beiden Lackierversionen trägt am Bug eine Art Haifischmaul. Hier soll wohl die Vorlage aus der Bauanleitung ausgeschnitten und als Schablone verwendet werden. Ob das bei den weniger erfahrenen Modellbauern zielführend ist, wage ich zu bezweifeln. Aber bei der Lackierung kann man auch auf andere Vorlagen zurückgreifen oder etwas kreativ werden. ICM hat seinem Bausatz einen Markierungsbogen beigelegt. Vielleicht wollte Revell hier die Kosten dafür sparen? Darstellbare Einheiten:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Ein Level 3-Bausatz mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren - also durchaus tauglich für Modellbaueinsteiger. Fazit:Weil Revell den Molch jetzt in sein Sortiment aufgenommen hat, ist das Modell leicht u.a. in Deutschland erhältlich. Aber die Erstauflage (und das Set zusammen mit dem Seehund) von ICM ist ebenfalls noch erhältlich. Dazu ist er etwas günstiger, hat vier Darstellungsversionen und einen Decalbogen. Das sind alles Argumente, die für die ICM-Version sprechen. Auf der Webseite von Revell ist zu lesen, dass ein Markierungsbogen enthalten ist - ist er aber definitiv nicht. Bei anderen Bausätzen habe ich in der Vergangenheit ähnliche Abweichungen bei den Beschreibungen auf der Webseite gefunden. Das sind unnötige Fehler! Weitere Infos:Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 08. November 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |