CV-3 USS Saratoga(Trumpeter - Nr. 05607)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalMit der Lexington und Saratoga stellten 1927 die ersten großen Flugzeugträger der U.S. Navy in Dienst. Beide Einheiten entstanden als Umbauten aus geplanten Schlachtkreuzern. Insgesamt 6 Schlachtkreuzer wurden aufgrund des Washingtoner Flottenabkommens gestrichen bzw. zwei der im Bau befindlichen Einheiten zu Flugzeugträgern umkonzipiert. In den frühen dreißiger Jahren entwickelten weitblickende Marineoffiziere in Zusammenarbeit mit der noch jungen Militärfliegerei in vielen Planspielen und Manövern die Flottendoktrin, die sich im Pazifikkrieg gegen Japan letztendlich bewährt haben. Die Basis für die Ausarbeitung der Doktrin bildeten die beiden Träger Lexington und Saratoga. Ohne diese beiden Schiffe, die aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Größe in der Lage waren selbstständig zu operieren, wäre dies sicher nicht möglich gewesen. Zu Beginn des Krieges gegen Japan stellten die Schiffe ein nicht unerhebliches Potential der zur Verfügung stehenden Trägerschiffe dar. Die Lexington wurde bereits in der ersten reinen Seeschlacht, die nur durch Flugzeugträger ausgetragen wurde, am 08. Mai 1942 in der Korallensee versenkt. Die Saratoga war das weit aus glücklichere Schiff, sie nahm an einer Vielzahl von Operationen im Pazifik teil, bis sie am 21. Februar 1945 vor Iwo Jima durch drei Kamikaze schwer beschädigt wurde. Die Sara verlegte nach Bremerton zur Reparatur. Bei Kriegsende noch nicht wieder voll hergestellt, wurde sie in die Reserve überstellt. Im Juli 1946 musste sie die Atombombentests Able am 1. Juli und Baker am 24. Juli als Zielschiff über sich ergehen lassen. Den ersten Test hat die Saratoga nahezu unbeschadet überstanden, abgesehen davon, dass sie vollkommen verstrahlt war. Der Test Baker, bei dem die Bombe unter Wasser gezündet wurde, war dann aber doch zu viel des guten für Sister Sara. Sie versank in der Lagune des Bikini Atolls. Sie liegt dort heute noch in erstaunlich gutem Zustand, wie auf Fernsehbildern einer Tauchexpedition vor einiger Zeit zu sehen war. Zum ModellDer Bausatz basiert im Wesentlichen auf dem der Lexington, wobei die Saratoga, aus dem Kasten, im Bauzustand der frühen dreißiger Jahre baubar ist. Neben den typischen 20.3 cm Türmen vor und hinter der Insel ist auch an die weitere Bewaffnung der frühen Jahre gedacht. Das gilt auch für die Aufbauten und das gesamte Radarrigg. Für die Airwing liegen ebenfalls eine Reihe vollkommen neuer früher Marineflugzeugen, wie der F3F, SBU usw. bei. Auf den ersten Blick bestechen die Teile durch ihre Größe. Der Rumpf ist mit rund 77.4 cm ein ganz schöner Brocken. Trumpeter-typisch ist der Bau eines Wasserlinien- oder Vollrumpfmodells möglich. Auch Trumpeter-typisch ist der Verzug des Rumpfoberteils, der Verzug tritt nur auf, wenn die Option Wasserlinienmodell gewählt wir. Bei der Vollrumpfversion zieht der stabile Unterwasserrumpf das Oberteil passend in Form. Gegenüber anderen Modellen ist hier der Verzug nicht ganz so stark, sodass er leicht zu beheben ist. Die Details am Rumpf sind sauber ausgeführt, lediglich am Bug und Heck ist eine Naht zu entfernen. Die Klüsen für die drei Buganker sollten aufgebohrt und durch ein Röhrchen nach innen verschlossen werden. Das gilt ebenso für die Bullaugen, aufgebohrt und mit Klarsichtfolie hinterlegt machen diese in dem Maßstab einen besseren Eindruck, zumal die Bullaugen und Fenster an der Insel durchbrochen sind. Das Flugdeck wartet mit sehr filigranen und schönen Details auf. Neben der Plankenstruktur sind die Verzurrpunkte und Laufschienen sowie diverse Luken vorhanden. Nachteilig ist die Trennung des Flugdecks in insgesamt drei Teile. Trumpeter hat die Trennung zudem an der vorderen Fuge nicht an einen Plankenstoß, sondern genau auf die Planke gelegt. Um ein entsprechendes Ergebnis zu erzielen, ist hier einiges zu spachteln und zu schleifen. Die Umlenkrollen der Fangseile sind lediglich als Markierungen auf dem Flugdeck vorhanden. Die Fangseile selber fehlen völlig, nicht einmal ein Hinweis in der Bauanleitung. Hier muss auf jeden Fall nachdetailliert werden. Die seitlich angebrachten Fangnetze, die sich an der ganzen Länge des Flugdecks enlangziehen, sind in Spritzguss gut detailliert. Detailfreaks sei hier aber GMMs Ätzteilsatz für die Lexington empfohlen. Die weiteren Bauteile sind durchweg gut detailliert und sauber abgegossen. Die Teile weisen wenig Grat auf und sind im üblichen Rahmen zu versäubern. Besonders gut gefallen die Verkehrs- und Rettungsboote sowie die Anker, aber auch die anderen vielen Kleinteile sind sehr schön wiedergegeben. Bei den 20,3 cm Türmen sind die Seitenwände mit dem Hauptteil des Turms zu verbinden, was eine sichtbare Naht nach sich zieht, auch hier wird unbedingt Spachtelmasse und Schleifpapier von Nöten sein. Die schön umgesetzten 20,3 cm Rohre weisen aufgebohrte Rohrenden auf. Teile für die umfangreiche Insel und den massiven Schornstein finden sich an drei Gussrahmen wieder. Auch hier setzt sich der gute Gesamteindruck des Bausatzes fort. Auswerferspuren an den Teilen befinden sich weitestgehend nur an den Innenseiten, sodass hier keine unnötige Arbeit anfällt. Was besonders gut gefällt, sind die sehr gut nachgebildeten Türen, die sich in gleicher Größe und Ausführung an allen Bauteilen wiederfinden. Warum Trumpeter dies bei den Aufbauteilen des Fletcher Zerstörers „The Sullivans" und bei dem Buckley Escorter „England“ nicht umgesetzt hat, ist verwunderlich. Für die Markierung der Saratoga in den bunten Vorkriegsfarben liegt ein umfangreicher Decalbogen mit Markierungen für das Flugdeck und die Airwing bei. Da sich Lexington und Saratoga im frühen Bauszustand nahezu 100% ähnelten, wäre es schön gewesen, wenn Trumpeter ausnahmsweise die entsprechenden Decals für die Markierung der Lexington beigelegt hätte. Für die Vollrumpfversion ist ein einfacher Sockel sowie ein Namensschild enthalten. Der Seiten- und Deckriss zeigt die Saratoga im Friedensanstrich hellgrau über alles mit Holzfarbenem Flugdeck. Zur Unterscheidung der nahezu gleich aussehenden Schwestern hatte die Saratoga an Back- und Steuerbord am Schornstein einen vertikalen schwarzen Balken aufgepönt. Die umfangreiche Bauanleitung führt auf zwanzig Seiten sehr detailliert durch den Bau des Trägers. Hier sollten kaum Fragen offen bleiben. Zu guter Letzt beinhaltet der Bausatz 24 Flugzeuge gespritzt in Klarsichtmaterial. Vier Typen sind enthalten, F3F Jäger, SBU Scout Bomber, TG-2 Torpedo Bomber und BFC Jäger. Streben, Räder, Propeller und Leitwerke der Doppeldecker liegen jeweils als separate Teile bei. Aus Gründen der Stabilität sind die Tragflächenstreben sehr massiv ausgeführt. Einerseits verständlich, sehen diese aber in dem Maßstab unschön aus, hier wird es sicherlich bald besser aussehende Ätzteile geben. Im Rahmen der Auslieferung der Saratoga bietet Trumpeter wie üblich Einzelverpackungen der im Bausatz enthaltenen und weiterer Muster an:
Die Packungen enthalten jeweils Teile für sechs Flugzeuge mit entsprechenden Decals. Darstellbare Einheiten: CV-3 USS Saratoga, mit Eigenleistung bei der Markierung CV-2 USS Lexington jeweils im frühen Bauzustand der dreißiger Jahre.Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Aufgrund der Teileanzahl sollte Erfahrung vorliegen. Fazit:Ein Bausatz von beeindruckender Größe mit durchweg feinen Details und sauberer Verarbeitung, leider nicht frei von Macken, wie am Flugdeck zu sehen. Trotzdem eine gute Typenwahl aufgrund des frühen Bauszustandes und damit sehr empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 23. Oktober 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Christian BruerLand: Beiträge: 114 Dabei seit: 2006 Neuste Artikel:Alle 114 Beiträge von Christian Bruer anschauen. Mitglied bei: |