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Bounty Set

(Revell - Nr. 05713)

Revell - Bounty Set

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Schiffe Militär Militär bis 1939
Katalog Nummer:05713 - Bounty Set
Maßstab:1:110
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2010
Preis:ca. 30 €
Inhalt:
  • 7 Spritzlinge aus braunem Kunststoff
  • 1 Spritzling aus schwarzem Kunststoff
  • Tiefgezogene Segel
  • Flaggensatz aus Papier
  • Schwarzes und beiges Takelgarn, Ankertau
  • 6 Näpfchen mit Acrylfarbe
  • 1 Pinsel
  • 1 kleine Tube Klebstoff

Besprechung:

Das Vorbild

Die Bounty ist sicherlich eins der berühmtesten Segelschiffe der Geschichte, wozu mehrere Verfilmungen der berüchtigten Meuterei sicherlich beigetragen haben. Dieser Bausatz wurde um 1956 als einer der ersten Segelschiffsbausätze von Revell produziert, ist somit über 50 Jahre alt und älter als die berühmte Verfilmung mit Marlon Brando. Ich bin selbst Jahrgang 1962, dies ist eine der immer selteneren Gelegenheiten, bei denen ich mich jünger als etwas oder jemand fühlen kann.

Die Bounty wurde 1784 als das kleine Kohlenschiff Bethia erbaut und 1787 von der Royal Navy angekauft und in Bounty umbenannt. Sie sollte von der Südseeinsel Tahiti Brotfruchtpflanzen beschaffen und diese in die britischen karibischen Kolonien transportieren, wo man hoffte, sie als günstige Nahrung (für Sklaven) heimisch zu machen. Das Schiff war von Hause aus sehr klein und wurde durch die Umbauten noch beengter - wohl mit ein Auslöser für die späteren Geschehnisse.

Der Plan mit den Brotfrüchten ging auf den berühmten Naturforscher Sir Joseph Banks zurück, der schon mit Kapitän James Cook gereist war. Zum Kommandanten der Bounty wurde William Bligh ausgewählt, ein exzellenter Nautiker und früherer Untergebener von Cook.

Das Unternehmen scheiterte, denn ein Teil der Besatzung meuterte auf der Rückreise von Tahiti. Bligh wurde mit fast allen ihm loyalen Besatzungsmitgliedern in einem überladenen Beiboot ausgesetzt. Er schaffte es, alle bis auf einen Mann heil in das 5.800 km entfernte Timor zu bringen.

Die Meuterer kehrten zuerst nach Tahiti zurück, angesichts der zu erwartenden Strafexpedition der Briten segelte ein Teil von ihnen zusammen mit Eingeborenen mit der Bounty davon und ließ sich schließlich auf der seinerzeit nicht korrekt kartografierten Insel Pitcairn nieder. Die Bounty wurde von den Meuterern verbrannt.

Die Royal Navy schickte nach Blighs Rückkehr die Fregatte Pandora nach Tahiti; die dort verbliebenen Meuterer und einige Bligh loyale Besatzungsmitglieder, die nicht mehr Platz im Beiboot gefunden hatten, wurden verhaftet und nach Europa gebracht. Vier von ihnen ertranken beim Untergang der Pandora auf einem Riff, von den nach Europa verschifften wurden schließlich drei hingerichtet, der Rest wurde freigesprochen bzw. begnadigt.

Pitcairn wurde erst 1825 wieder von einem britischen Schiff angelaufen; zu dieser Zeit lebte nur noch einer der Meuterer. Auch heute leben noch Nachfahren der Meuterer auf der entlegenen Insel.

William Bligh wurde erneut mit einer Brotfruchtexpedition betraut und schloss das Vorhaben diesmal erfolgreich ab - allerdings mit einem größeren Schiff und bewaffnetem Begleitschutz. In die Erzählungen über die Meuterei ging er als hart, ungerecht und tyrannisch ein, und spätestens die Verfilmung von 1935 mit Charles Laughton als Bligh zementierte sein Image als psychopathischer Leuteschinder. Mittlerweile sieht man die Angelegenheit differenzierter, aber trotzdem ist die Meuterei auf der Bounty eine der großen Seegeschichten geblieben.

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Bounty Set

 

Der Bausatz

Hiermit ist schon fast alles über den Bausatz gesagt – es ist ein Boxscale-Bausatz, die Spritzlinge sind noch nicht umrahmt, sondern eher minimalistisch und materialsparend geformt, teilweise findet sich Flash, und auch Auswerfermarken und Sinkstellen sind vorhanden. Glücklicherweise sieht es aber so aus, als ließe sich mit den enthaltenen Teilen gut arbeiten.

Die angedeutete Holzmaserung ist deutlich dezenter als bei anderen Produkten und sollte bei guter Bemalung stimmig wirken. Die Segel liegen als tiefgezogene Teile bei, die Wanten sind (natürlich viel zu grob) aus Spritzguss. Diese Detaillierung ist für die Zeit völlig OK, aber eben nicht auf der Höhe des frühen 21. Jahrhunderts. Moderne Erkenntnisse über die Bounty können nicht eingeflossen sein, trotzdem sollten die Proportionen ziemlich korrekt sein – auf jeden Fall besser als beim später entstandenen Airfix-Bausatz.

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Bounty Set

 

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Die Bauanleitung

Revell - Bounty Set

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Diese Besprechung stammt von Frank Spahr - 19. April 2011

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