Modellkit "Sink the Bismarck"(Airfix - Nr. A50120)Produktinfo:
Besprechung:
Anlässlich des 70. Jahrestages der Versenkung des deutschen Schlachtschiffes Bismarck durch britische Seestreitkräfte brachte die britische Firma Airfix das vorliegende Kit auf den Markt. Die Firma Airfix bot die dargestellten Einheiten schon in den 70er Jahren, allerdings in Einzelboxen getrennt, an. 1973 erschienen die Bausätze des Schlachtschiffes Bismarck, des Schlachtkreuzers HMS Hood sowie der beiden Tribal-Klasse Zerstörer. Der Träger HMS Ark Royal folgte 1975. Den Abschluss bildeten 1977 die hervorragenden Kits der schweren Kreuzer PrinzEugen und der HMS Suffolk. Die Modelle sind als Waterline Varianten ausgelegt. So sind die fertigen Modelle nicht nur für die Sammlervitrine sondern auch für „Wargamer“ reizvoll.
Die Abgüsse sind trotz des hohen Alters der Formen sehr gut gelungen. Kaum Fischhäute bzw. Versenkungen sind zu beklagen. Die Passgenauigkeiten sind durchweg gut bis sehr gut. Es muss nur hier und da an den Rümpfen gespachtelt werden. Generell müssen sich die vorliegenden Modelle in Sachen Detaillierung kaum vor Schiffen nächst größerer Maßstäbe verstecken. Beispielsweise die feinste Darstellung der 10,5er Zwillingsflak der Bismarck wie auch die 20,3er Türme der HMS Suffolk sind absolute Spitze, aber auch das Gesamtbild der Prinz Eugen ist als hervorragend herauszuheben!
Die Bauanleitungen sind für jedes Schiff mit erfreulich gut dargestellten Bemalungshinweisen versehen. Die Farbmuster sind für Humbrol Farben angegeben. Sehr gut dargestellt ist die getragene Bemalung der Bismarck zum Zeitpunkt ihres Unterganges. Erst Tage vor dem Untergang wurde so das, vielen allseits bekannte, markante schwarz/weiße Balkenmuster übermalt. Zudem ist die, wenn auch bei Historikern nicht unumstrittene, orange Geschützfarbgebung dargestellt.
Der Vollkreis auf dem Landedeck ist bei der HMS Ark Royal als Decal zu groß ausgefallen. Zudem ist die gezeigte Tarnbemalung der HMS Suffolk nur dreifarbig gegenüber dem original fünffarbigen Anstrich dargestellt. (Quelle: Warship Perspectives, Camouflage Volume One: Royal Navy 1939-1941, Alan Raven). Die Bismarck wie auch die Tribal-Zerstörer wirken vom Rumpf her etwas plump, da sie überhöht dargestellt sind. Abhilfe schafft hier nur das Wegschleifen, um die Schiffe tiefer im Wasser liegend darzustellen.
Die Modelle bieten sich als Basis für Umbauten geradezu an! Ich möchte mit dieser Auflistung das Potenzial für kreative Modellbauer aufzeigen: So stellte ich bisher auf deutscher Seite natürlich neben der Tirpitz auch die beiden Schwesterschiffe des Prinzen – Blücher und Hipper dar. Auf britischer Seite lag schnell eine ganze Flotte von Tribal Zerstörern in der Vitrine vor Anker. Ich wagte mich mittels der Hood Basis erfolgreich an die Umbauten zur HMS Renown und HMS Repulse. Die Suffolk-Klasse bot sich zum Bau der HMS Berwick wie auch zum Umbau der ähnlichen einzelnen HMS London an. Die HMS Norfolk wie auch die kompliziertere Darstellung des Trägers HMS Victorious stehen noch aus. Es lassen sich auch einfach mehrere Modelle, auf kleinstem Raum eines Typs, in verschiedenen Bemalungszuständen über die Jahre des Krieges hinweg vergleichend darstellen.
Weitere BilderSpritzling der Hood Darstellbare Einheiten: Mithilfe der Decals lassen sich vier Tribal Zerstörer darstellen : HMS Cossack (G03), HMS Maori (G24), HMS Zulu (G18), HMS Sikh (G82) Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Airfix gibt den Schwiergkeitsgrad mit „Skill 2“ an. Fazit:Ein rundum empfehlenswerter Bausatz, ob für den Einsteiger oder aber den versierten Spezialisten, im leider viel zu selten angebotenen 1:1200er „Minischiff“ Maßstab! Leider nahm bzw. nimmt Airfix nicht den Faden auf, um weitere Einheiten folgen zu lassen. Vorbild könnte hierbei doch die Firma Eagle sein. Sie brachte schon in den 60er Jahren, zwar nur grob und mäßig detailliert, Einheiten historischer maritimer Aufeinandertreffen aus dem 2. Weltkrieg in 1:1200 auf den Markt. Immerhin lassen sich die auch wieder auf dem Markt befindlichen, allerdings einfacher gehaltenen, 1:1200er Modelle der Firma Revell mit dem vorliegenden Kit erweitern. So kann nun auch die von Revell angebotene Prince of Wales ihren Platz an der Seite der HMS Hood im Kampf gegen die Bismarck wie schon vor 70 Jahren einnehmen. Diese Besprechung stammt von Christian Harder - 05. September 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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