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C-160 Transall ELOKA/NG

(Revell - Nr. 04675)

Revell - C-160 Transall ELOKA/NG

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:04675 - C-160 Transall ELOKA/NG
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:August 2011
Preis:ca. 28 €
Inhalt:
  • 9 Gießäste aus hellgrauem Kunststoff
  • 2 Gießäste aus klarem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 Anleitung in Schwarz-Weiß

Besprechung:

Revell - C-160 Transall ELOKA/NG

Zum Original:

Im November 1957 beschlossen die Regierungen Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland die gemeinsame Entwicklung eines neuen zweimotorigen Transportflugzeuges als Ersatz für die noch im Dienst stehende Noratlas. Dabei erwiesen sich die unterschiedlichen Vorstellungen der Militärs beider Länder als sehr gegensätzlich. Während man in Frankreich nach einem strategischen Transporter mit großer Reichweite verlangte, gingen die deutschen Vorstellungen aufgrund der NATO-Anforderungen in Richtung eines taktischen Transporters für die Kampfzonen-Versorgung.

Für den Bau des neuen Transporters gründeten beide Länder im Januar 1959 die Transporter-Allianz, von der sich auch der Name des neuen Flugzeugs ableitete - Transporter - Allianz = Transall. Die Produktion wurde auf die Firmen Nord-Aviation in Frankreich und VFW (Vereinigte Flugtechnische Werke) sowie HFB (Hamburger Flugzeugbau) verteilt. Als Triebwerke wurden Propellerturbinen vom Typ Rolls-Royce Tyne MK 22 ausgewählt (das gleiche Triebwerk fand auch in der zu diesem Zeitpunkt entwickelten Breguet Atlantic Verwendung).

Revell - C-160 Transall ELOKA/NG

Für die Kraftübertragung des 5744 PS starken Tyne wurde in Kanada der größte Propeller der Welt entwickelt. Die vier Propellerblätter ergeben einen Durchmesser von 5,486 m und bringen 760 kg auf die Waage. Dem Erstflug der Transall am 25. März 1963 folgten sechs Vorserienmaschinen ehe man 1966 mit der Produktion beginnen konnte. Die ersten von 160 bestellten Maschinen wurden im Mai 1967 ausgeliefert. Dabei wurden 110 Transall C-l60D für die deutsche Luftwaffe und 50 Transall C-l60F für Frankeich ausgeliefert.

Die Serienfertigung endete in Deutschland am 26. Oktober 1972. Neues Interesse in Frankreich machte jedoch eine Wiederaufnahme der Serienproduktion erforderlich. Dabei wurden zwischen 1978 und 1985 weitere 33 Transall für unterschiedliche Aufgaben gebaut - davon acht Maschinen für private Nutzer. Die weiteren 25 Maschinen waren C-160NG Nouvelle Generation = neue Generation, die äußerlich an dem Tankstutzen über dem Cockpit - für die Luftbetankung - erkennbar sind.

Revell - C-160 Transall ELOKA/NG

Während damit alle Maschinen dieser Serie in der Luft auftanken können, sind jedoch nur zehn Maschinen mit einer Betankungsanlage ausgestattet, um auch andere Maschinen zu betanken. Dieses „Körbchen-System“ dient auch für die Betankung von Rafale, Mirage und anderen Einsatzmaschinen. Die restlichen 15 Maschinen sind als Frachter ausgelegt. Äußerlich erscheint die NG-Version mit den bisherigen Transall identisch. Neben einer Anzahl kleinerer Änderungen wurde auch eine größere strukturelle Veränderung bei der NG Serie vorgenommen: Das vordere linke Ladetor wurde weggelassen, was die Stabilität des Rumpfes wesentlich verstärkte.

Alle Maschinen der NG-Serie wurden an das Escadre de Transport ET 2/64 'Anjou" ausgeliefert, das in BAN 105 Evreux-Fauville stationiert ist. Die Transall der Luftwaffe werden seit einigen Jahren vorwiegend für die Versorgung der in Afghanistan stationierten deutschen ISAF-Soldaten eingesetzt. Da die Maschinen dabei einer besonderen Gefahrensituation ausgesetzt sind, die vom Boden kommt, musste man besondere Schutzmaßnahmen vornehmen. In erster Linie gehört dazu der Einbau von Ausstoßanlagen für Störkörper, die auf dem Rumpf und seitlich am Ponton angebracht sind. Dazu kommen noch zwei Behälter unter den Tragflächen und eine nicht näher bekannte Anzahl elektronischer Maßnahmen. Alle C-160D mit diesen Einbauten führen die Zusatzbezeichnung EloKa für Elektronische Kampfführung.

Quelle: Revell

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C-160 Transall ELOKA/NG

 

Der Bausatz:

Der Bausatz ist ja bereits hinlänglich bekannt und wurde in seiner Erstauflage auch hier bei Modellversium besprochen. Neu hinzugekommen sind jeweils ein Gießast mit den Teilen für die EloKa- und die beiden NG-Version. Die EloKa Teile umfassen die Störkörper-Werfer für den Rumpf und die Tragflächen mit samt den Pylonen. Hinzu kommen noch die Radarwarn-Empfänger und zwei kleine Blattantennen.

Die NG-Teile sind schon ein wenig umfangreicher. Neben einem einzelnen (!) Propeller der neueren Bauart und der Luftbetankungsanlage befinden sich noch knapp 20 Antennen, Verkleidungen und sonstige Anbauteile am Spritzling. Die Unterschiede bei den Versionen "F1" und "F2" bestehen im Wesentlichen in den Verkleidungen für die Störkörperwerfer (F1) und der Tankanlage (F2, für den Einsatz als Tankflugzeug). Leider gibt es hier und da einige Sinkstellen zu beseitigen.  

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Der Rest des Bausatzes ist wie gehabt, die Detaillierung ist hervorragend und stellenweise fast zu gut für das was später noch davon zu sehen ist. Glücklicherweise kann man die Ladeluken alle geöffnet darstellen, so bleibt wenigstens ein Teil sichtbar. Die bei der Erstauflage beanstandeten Sinkstellen im Heckbereich sind nachwievor vorhanden, können aber schon fast als "Stressed Skin" durchgehen. Etwas schleifen muss man nur noch entlang der Seitenleitwerkswurzel.   

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C-160 Transall ELOKA/NG

 

Die 2 Propeller:

Ursprünglich waren die Transall der französischen Luftwaffe mit Aluminiumpropellern ausgerüstet. Aus Kostengründen wurden im Laufe der Jahre solche aus GFK-Composite Material eingeführt. Diese sind ca. 200 kg leichter, ihr Einsatz erfordert keinerlei Modifikationen am Triebwerk. Dem geringeren Gewicht steht eine höhere Anfälligkeit gegen Beschädigungen durch Steinschlag gegenüber, im Extremfall mit gravierenden Konsequenzen durch splitterndes Material. Während die Alu-Propeller in der Regel durch die Instandsetzungsmannschaften selber repariert werden konnten, müssen die neueren Propeller bei größeren Schäden zum Hersteller zurückgeschickt werden. Sollte also ein Einsatz auf unbefestigten Pisten anstehen, werden die betroffenen Maschinen auf Alu-Propeller zurückgerüstet. Da es sonst keine feste Regel für den Einsatz des jeweiligen Typs gibt findet man oft zwei verschiedene Propeller an einer Maschine. Somit ist der einzelne GFK-Propeller im Bausatz nicht wirklich ein Problem, aber beim Umfang des Bausatzes wären durchaus zwei Stück drin gewesen. Ärgerlicherweise weisen die einzelnen Blätter Sinkstellen auf, die mühsam verspachtelt werden müssen.

Revell - C-160 Transall ELOKA/NG

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Deals und Bauanleitung

Der Decalbogen ist wieder einmal allererste Sahne. Wie üblich in Italien gedruckt, ist er von hervorragender Qualität. Der 16 x 28 cm große Bogen erlaubt die Darstellung einer deutschen EloKa- und zweier französicher NG-Maschinen. Unzählige Wartungshinweise füllen den Bogen fast vollständig aus, ingesamt reden wir da von über 300 (!) einzelnen Decals.

Die 23-seitige Bauanleitung ist im typischen Revell-Stil gehalten. Mit der Übersichtlichkeit ist es nicht ganz so gut bestellt, muss man ohnehin schon etwas aufpassen, da man beim Bau mehrere Optionen umsetzen kann, so sind die einzelnen Versionen immer in einer Baustufe dargestellt. Das ist bisweilen sehr mühselig auseinanderzuhalten. Bei den Farben muss man dieses Mal nicht allzu viel mischen, lediglich das Dunkelgrün der Luftwaffenmaschine gibt es nicht im Revell-Sortiment. Die Decalanleitung ist sehr klein ausgefallen, hier wäre eine Doppelseite pro Variante wegen der Unmenge an Decals besser gewesen.

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Wie auf dem Bild zu sehen hatte die '64-GB' im Juni 2010 zwei identische Propeller.
Wie auf dem Bild zu sehen hatte die '64-GB' im Juni 2010 zwei identische Propeller.

Darstellbare Maschinen:
  • C-160D EloKa Transall, '50+53', Lufttransportgeschwader 61, Einsatzgeschwader Mazar-e-Sharif, Strategischer Lufttransportstützpunkt Termez, Usbekistan, April 2010
  • C-160NG R220, '64-GZ', Escadron de Transport ET 2/64 'Anjou', BAN 105 Evreux-Fauville, Juni 2010
  • C-160NG R202, '64-GB', Escadron de Transport ET 2/64 'Anjou', BAN 105 Evreux-Fauville, Juni 2010
Stärken:
  • Sehr gute Detaillierung
  • Erstklassige Decals
Schwächen:
  • Keine ersichtlichen, wenn überhaupt könnte man den nur einfach vorhandenen GFK-Propeller und die etwas unübersichtlich geratene Bauanleitung als Makel anführen.
Anwendung:
  • Mittel, der Bausatz ist recht anspruchsvoll aufgebaut.

Fazit:

Ein Bausatz, der keine Wünsche offen lässt. Mit den neuen Teilen lassen sich endlich auch "moderne" Transalls realisieren.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • C-160 Transall, Les Materiels de l'Armée de l'Air N° 7, Histoire & Collections 
  • Replic N°193 & N°194
  • C-160 Transall, Flugzeug Profile Nr. 11
  • C-160 Transall, Flugzeuge der Bundeswehr Nr.47, F40-Reihe

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 24. Dezember 2011

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