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F-80A Shooting Star

(HobbyBoss - Nr. 81723)

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

Produktinfo:

Hersteller:HobbyBoss
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:81723 - F-80A Shooting Star
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juli 2013
Preis:ca. 22 €
Inhalt:
  • 6 Gießäste aus grauem Kunststoff mit insgesamt 108 Teilen, davon 1 nicht benötigt
  • 1 Gießast aus klarem Kunststoff mit 7 Teilen
  • 1 Decalbogen mit 2 Markierungsoptionen
  • 1 Bauanleitung in Schwarz-Weiß
  • 1 farbige Bemalungs- und Decalanleitung
  • 1 kleine Platine mit fotogeätzten Sitzgurten

Besprechung:

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

Der neue Bausatz von Hobby Boss wurde von vielen Modellbauern sicherlich mit Spannung erwartet. Der Monogram-Bausatz war ja bisher mehr oder weniger der einäugige König unter den einsitzigen Shooting Stars. Das heißt natürlich nicht, dass der Bausatz schlecht ist, im Gegenteil. In der Regel folgt nach der Begeisterung über die Typenwahl bei Hobby Boss in der Regel die Ernüchterung. Dieser hier bildet da leider keine Ausnahme, wieso werden wir später noch erläutern. Zunächst jedoch einige Anmerkungen allgemeiner Art. Die knapp über 100 Teile verteilen sich auf sieben Gießäste. Bezüglich der Fertigungsqualität gibt es nix zu meckern, wie eigentlich immer bei Hobby Boss. Die Oberflächendetaillierung besteht aus feinen versenkten Gravuren, zum Teil mit Nietenreihen gepaart. Ein erster Vergleich mit zur Verfügung stehenden Seitenrissen lässt hier keine größeren Abweichungen erkennen.

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

Die Nieten sind dem Maßstab angemessen. Die äußere Form sowie die Abmessungen geben ebenfalls keinen Grund zur Besorgnis, die Teilen passen fast zu gut auf die Zeichnungen. Der Rumpf ist zweigeteilt, was auf weitere Versionen schließen lässt. Das Heck wird angeklebt, obwohl ein sehr rudimentäres Triebwerk im Bausatz enthalten ist (die Teile mit den Brennkammern sind eigentlich für die Katz). Die Passgenauigkeit scheint ganz ordentlich zu sein, ein "Trockenbau" sah sehr vielversprechend aus. Lediglich das untere Teil der Flügel muss etwas in Position gedrückt werden, da es im zentralen Bereich sehr dünn und labberig ist, eventuell ist das nach dem Einbau der separaten Fahrwerks- und Bremsklappenschächte etwas besser.   

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

Was die Details angeht haben wir wieder einen typischen Hobby-Boss Bausatz vor uns. Es gibt einige (einfache) erhabene Details sowohl im Cockpit als auch in den Fahrwerksschächten. Diese sind weitestgehend korrekt wiedergegeben. Weniger korrekt, und damit wären wir beim ersten größeren "Patzer", erscheint mir der beiliegende Schleudersitz, die -A Version hatte eigentlich noch gar keinen eingebaut. Richtiger wäre hier der "normale" Blechsitz, der für Maschinen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges typisch war (P-57/P-51/P-40 etc.). Nun, mit einem einfachen Austausch ist es hier allerdings nicht getan, denn für den Einbau des Schleudersitzes wurde auch das Cockpit etwas vergrößert, was sich in einer vorverlegten Position der Windschutzscheibe äußerte. Auf entsprechenden Bildern ist das auch gut zu erkennen. Bei Maschinen ohne Schleudersitz befindet sich der Abschluss der Scheibe in etwa auf der Höhe der Auslassgitter über den Lufteinläufen, bei den Maschinen mit Schleudersitz endet die Scheibe ein gutes Stück vor den Lufteinläufen. Im Modell macht das etwa 5mm aus. Möglicherweise wurden einige Maschinen entsprechend nachgerüstet, ob das mit den beiliegenden Decals vereinbar ist kann nicht eindeutig bestätigt werden.

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

Da wir gerade im vorderen Rumpfbereich sind machen wir gleich mit dem zweiten deutlich sichtbaren Fehler des Bausatzes weiter, nämlich den Lufteinläufen. Diese haben so gar keine Ähnlichkeit mit denen der P-80 Reihe. Sie erscheinen erstens viel zu groß und zweitens ist der Übergang zum Rumpf im oberen Bereich zu flach, die Kontur müsste deutlich geschwungener sein. Die Einlauflippe ist bei der P-80 sehr dick und stark gerundet, dies wurde beim Bausatz überhaupt nicht umgesetzt. Falls keine Austauschteile von der Zubehörindustrie kommen kann man sich mit etwas Miliput oder ähnlichem behelfen, indem man die Materialstärke auf den Innenseiten drastisch erhöht und das Ganze passend in Form schleift, dadurch werden die Einläufe auch kleiner. Ein ärgerlicher und unnötiger Fehler, typisch Hobby-Boss eben. Auf dem Bild unten der direkte Vergleich mit einer T-33 von Hobbycraft, nicht dass dieser Bausatz jetzt das Nonplusultra darstellt, aber dessen Einläufe sehen im Vergleich mit Fotos "richtiger" aus. Der Unterschied zu Hobby Boss ist schon erheblich.

Hobby Boss vs. Hobbycraft (T-33)
Hobby Boss vs. Hobbycraft (T-33)

Die Kanonenmündungen sind durchbrochen und können sehr einfach mit Kanülen bestückt werden, was wesentlich besser aussieht als die beiliegenden Plastikstifte. Die Elektronikbox vor dem Cockpit ist auch wieder so ein unnützes Teil, das sinnfrei im Rumpf platziert wird. Der Bauplan sieht vor eine "Glasnase" einzubauen hinter der sich bei der A-Version die Landescheinwerfer befinden (die aber nicht beiliegen). Viele -A wurden zu -B/-C aufgerüstet und bekamen die "schwarze" Nase. Ein namhafter Hersteller aus Tschechien würde sich die Hände reiben angesichts der Möglichkeiten, die sich daraus für die Vermarktung von "Early" und "Late" Boxen ergeben würden ;).

Werfen wir einen Bick auf die Fahrwerke, hier haben wir drei separate Schächte, die noch ein paar Details in Form von Leitungen vertragen könnten. Die Fahrwerke selbst sind ganz gut gemacht und haben sogar angegossene Bremsleitungen. Beim Bugfahrwerk sollte man darauf achten die Landescheinwerfer wegzulassen, sofern man eine frühe P-80A bauen will. Die Räder sind durchwachsen, es gibt einige Details, aber die charakteristische Form der Felgen ist nicht besonders gut wiedergegeben. Beim Bugrad sind die Löcher in den Felgen beim Original durchbrochen, hier nicht. Die Fahrwerksklappen weisen ebenfalls schöne Details auf, sollten aber auf der Außenseite mit zwei, drei Schleifzügen etwas dünner gemacht werden. 

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

Als mögliche Außenlasten liegen dem Bausatz diverse Tanks und Bomben bei, für diese Version kommen aber nur die 165gal Tanks in Frage (die kurzen mit den spitzen Enden). Die separaten Landeklappen kann man getrost in geschlossener Stellung anbauen, da man auf Bildern so gut wie nie sieht, dass sie im Stand herunterhängen. Alle anderen Steuerflächen sind fest angegossen. Die Klarsichtteile machen einen sehr guten Eindruck und sind wie immer vorbildlich in Schaumfolie extra verpackt. Dem Bausatz liegt eine kleine Platine mit sehr einfachen fotogeätzten Gurten bei, die für den Schleudersitz gedacht sind.

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

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Der 22x11cm große Decalbogen ist sehr sauber gedruckt und ermöglicht die Darstellung zweier Maschinen aus der Zeit um 1948. Beide Maschinen gehören zu den ersten beiden Blöcken -1 bzw. -5. Die "PN-464" ist bildmäßig sehr gut dokumentiert und zum Beispiel im Squadron "in Action" Band 213 großformatig enthalten. Darauf kann man auch sehr gut erkennen dass die Maschine keinen Schleudersitz eingebaut hatte, ebenso wenig wie die "FN-033", wie man auf diesem Bild gut sehen kann. Die FN und PN "Buzz"-Nummern wurden im Laufe des Jahres 1948 durch FT ersetzt. Der Druck des Bogens ist sehr sauber und versatzfrei auf glänzendem Papier. Einige Wartungshinweise sind enthalten, ebenso ein Satz Instrumentendecals. Die Bauanleitung ist wie gewohnt sehr übersichtlich. Die farbige Bemalungsanleitung lässt keine Wünsche offen. Die Bezeichnung 56th FQ soll natürlich 56th FG heißen. Die Farbangaben sind für Gunze, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol angegeben, wobei lediglich Gunze komplett ist. 

HobbyBoss - F-80A Shooting Star

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F-80A Shooting Star

 

Darstellbare Maschinen:
  1. P-80A-1-LO, s/n 44-85033, FN-033, 61st FS, 56th FG, 1948
  2. P-80A-5-LO, s/n 45-8464,  
Stärken:
  • Sehr gute Detaillierung
  • Gute Passgenauigleit
  • Ordentliche Decals
Schwächen:
  • Typische Hobby-Boss Macken bezüglich Formtreue, insbesondere bei den Lufteinläufen
  • Darstellbare Maschinen haben anderen Sitz und eine etwas andere Position der Windschutzscheibe
Anwendung:
  • Einfach

Fazit:

Warum schaffen es die chinesischen Hersteller einfach nicht einen halbwegs korrekten Bausatz herauszubringen ? Eigentlich ist der Bausatz sehr gut gelungen, die ärgerlichen Lufteinläufe hätten nicht sein müssen, zumal sowohl Monogram wie auch Hobbycraft das in der Vergangenheit richtig vorgemacht haben. Den Faux-Pas im Cockpit kann man Notfalls mit anderen Decals korrigieren.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • P/F-80 Shooting Star in Action, Squadron Signal Publications

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 01. November 2013

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