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1999 Ford Taurus

NASCAR, #98 „Lysol“, Elton Sawyer

von Thomas Lutz (1:24 Revell)

1999 Ford Taurus

Automodelle, farbig? Am Beispiel des 1999 Ford Taurus #98 “Lysol” hier und jetzt ein Bericht zu Farben und Lackierungen bei NASCAR Stock Car-Modellen. Die erste kurze Unterscheidung kann man für Street- und Race Cars machen. Wer im Plastikmodellbau Modelle von Straßenautos baut, egal ob von Revell, Monogram, AMT, Heller, Italeri, Tamiya, Aoshima oder anderen, hat es relativ leicht bei der Wahl einer vorbildgerechten Farbe. Man kann sich die Farbkarten von Chevy, Ford, Porsche usw. holen und mit dem Farbnamen und Farbnummern des Herstellers die entsprechenden originalen Lacke im Fachhandel besorgen.

1999 Ford Taurus

Bleiben wir aber beim Thema NASCAR Stock Cars. Bausätze aus den 80´ern waren z. T. bereits mit farbiger Karosserie gespritzt, wer also gar nicht lackieren wollte, konnte mit den Decals bereits ansehnliche Modelle erstellen. Spätestens seit Revell dann NASCAR-Bausätze produzierte, war es damit vorbei, denn das Polystyrol war immer in Weiß. In unserem fiktiven Konfigurator geben wir zunächst 3 Möglichkeiten vor: Option A – Lackieren mit Sprühdosen, Option B – Lackieren mit Airbrush, Option C – Bemalen mit Pinsel. 

1999 Ford Taurus

Option C = Pinselbemalungen mit Acryllacken sind tatsächlich machbar, allerdings nur mir bestem Equipment wie Künstlerpinsel, Haltevorrichtung für die Karosserie und feinen mehrfachen Bemalungsschichten. Originalfarben wird man damit aber kaum erreichen.

Option B = per Airbrush ist nicht günstiger als mit Lackdosen und erzeugt z. T. mehr Aufwand. Erfahrungen mit Modellen, die per Airbrush mit Lacken auf Wasserbasis lackiert wurden, waren, obwohl die Modelle jahrelange Vitrinenaufenthalte hatten, eher ernüchternd. Wie bei einer Pinselbemalung sind originale Farbtöne nur bedingt per Farbmischung machbar oder man benutzt ein paar wenigen NASCAR-Airbrushlacke, die man in Europa eigentlich nicht bekommen kann.

Option A = Lackieren mit Farbsprühdosen ist die Option, die ich bei all meinen NASCAR Stock Cars vorziehe, natürlich mit Absauganlage, Atemschutzmaske und / oder im Freien im Sommer. Die Karosserie wird gereinigt und mit Holts grauer Autogrundierung vorbehandelt. Im Laufe der Jahre wurden diverse Grundierungen aus dem Kfz-Zubehör und auch von Tamiya und Revell getestet, aber Dünnläufer, Farbnasen, vollgesuppte Fugen, nicht deckende Schichten oder grobe Oberflächen mit Zwang zum Nassschleifen liessen mich meine Holts Profi-Grundierung lieben. Der andere Kram taugt nix, denn mit der Holts Grundierung genügen zwei, kurz hintereinander gelegte, Farbaufträge in feiner Pigmentierung und alles deckt, ist glatt, fest, sicher geschützt, ohne Farbnasen und erfordert keine weiteren Arbeiten. Im Sommer auf der Terrasse bei +20° im Schatten grundieren, 15 Minuten in der Sonne trocknen lassen – fertig. Originalfarben sind per Sprühdosen gut zu erzielen.

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Die Lackierung nach originalem Vorbild kann aufwendig sein, muss es aber nicht. Das sollte ein jeder nach seiner Facon entscheiden. Freilich kann man einen Goodwrench Chevy im patentierten Earnhardt Black lackieren, mit Petty Blue die Autos von Petty Enterprises oder den Kelloggs Cornflakes Lumina in den beiden Originalfarben Rot und Gelb, aber das kann kostspielig werden. Anstatt mit Earnhardt Black wurde mein #3 Goodwrench Monte Carlo mit Gloss Black von AutoK lackiert und es ist noch niemandem aufgefallen!

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Es stellt sich somit die Frage nach dem originalen Lack oder einem In-Etwa-Lack und wie man dort hinkommt. In den Bauanleitungen von Monogram, AMT oder Revell Standardbausätzen sind nur Bemalungshinweise mit einfachen Farbbezeichungen wie Weiß, Blau, Rot usw. und Mattschwarz oder Aluminium für die Bemalung von Chassis, Motor und Innenausstattung angegeben. Farbnamen oder Farbcodes für die Lackierung der Karosserie fehlen völlig. Bei einigen Aftermarket Decals sind Farbangaben zur Außenfarbe angegeben. Die Beiblätter von JNJ und Yesterday Decals enthalten Farbangaben und Farbnummern von Testors, bei Slixx Decals ebenfalls von Testors oder von Metro Paints. Von Testors gibt es sogar spezielle NASCAR Farben in kleinen Sprühdosen (85g) für bestimmte Autos von Kelloggs, Quality Care, Petty Blue u.a.

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Metro Paints ist ein Lackhersteller in USA. Die Farben und Sprühdosen sowohl von Testors als auch von Metro sind meines Wissens nach in Europa offiziell nicht im Vertrieb zu haben. Mit Vergleichstabellen kann man versuchen, diese Farbnummern in RGB Hex Codes, Pantone oder RAL Farbcodes umzuschlüsseln. Mit der Testors Farbe Flame Red kommt man so auf RAL 3000, Pantone 484, den Hex Code AB2524 oder die RGB Mischung 171-37-36 und hat Feuerrot als Ergebnis.

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Inwieweit sich dieser Aufwand lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Mein Weg zur In-Etwa Farbe verläuft relativ einfach. Mit Vorbildphotos aus dem www und dem Decalbogen führt der Weg ins Sprühdosenlager, ob die entsprechende Farbe breits im Fundus ist. Falls nicht, dann ab in den Discount Baumarkt, in dem es 150ml Sprühdosen für 1,99€ oder 400ml Dosen für 2,99€ von Dupli-Color, Belton, AutoK, Multona usw. gibt. Auf diesen Acryllack-Spraydosen sind teilweise die Farbnamen der Autohersteller und deren eigene Artikelnummer angegeben oder bei universellen Lacken die RAL Nummern.

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Beim Ford Taurus #98 „Lysol“ konnte ich mich an der Farbe der Schriftzüge und der Startnummern auf dem Decalbogen bei der Auswahl des Sprühlacks orientieren. Die Karosserie des Modells wurde in der Grundfarbe Weiß Multona 60006 lackiert, das entspricht RAL 9003 Signalweiß. Dach und Heck wurden lackiert mit Dupli-Color No. 8-36 Opel 251 Marinablue Metallic.

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Viele NASCAR Rennwagen wurden in Standardfarben lackiert bzw. werden heutzutage foliert, falls man mal eine Farbnuance daneben liegt wird das kaum auffallen. Anders ist das bei Sponsoren, die eine patentierte corporated design Farbe haben wie z.B. bei den Autos #88 „UPS“, #97 „John Deere“ oder #6 „Folgers Coffee“. Diese Farben kann man entweder nur wieder mit In-Etwa-Farben lackieren oder man fragt mal rein innovativ und freundlich bei einem Unternehmen an, ob sie vielleicht ein Sprühdöschen übrig hätten.

1999 Ford Taurus

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 27. Februar 2020

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