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Lotus 49C

Formel 1, GP Großbritannien 1970, #28 Emerson Fittipaldi

von Thomas Czypionka (1:20 Ebbro)

Lotus 49C

Vorbild

Zum Lotus 49 will ich eigentlich nicht viel sagen. Das Grundkonzept war bei Colin Chapman wie immer der Leichtbau. Für den Lotus 49 wurde unter Betreiben von Chapman ein eigener Motor mit Ford entwickelt. Hier handelte es sich um einen V8 mit 90° Bankwinkel, Vierventiltechnik, zahnradangetriebenen Nockenwellen und knapp 3 Liter Hubraum. Die Besonderheit war, dass bei der Konstruktion des 49 erstmals der Motor als tragendes Teil an das eigentliche Monocoque angeflanscht war.

Lotus 49C

In einigen Varianten wurde der Lotus 49 der klassische Rennwagen der 60er schlechthin, Jochen Rindt, Emerson Fittipaldi und Jim Clark gewannen einige WM-Läufe. Und Graham Hill gewann auf dem 49er im Jahr 1968 seinen WM-Titel, den dritten für Lotus.

Die berühmtesten Designs war das eigentliche Lotus-Werksdesign in dunkelgrün (nicht British Racing Green!) mit gelben Streifen sowie das weiß-rot-goldene, vielleicht noch berühmtere des Team Lotus „Golden Leaf“.

Lotus 49C

Das Modell

Ich entschied mich für das “Golden Leaf“-Design und somit für den Bausatz des Herstellers Ebbro. Die Kombination von Rot und Goldmetalic fand ich schon immer als besonderen Kontrast. Meine Idee war es, ein besonders authentisches Modell zu bauen. Es wurde die Startnummer 28, die Emerson Fittipaldi beim Großen Preis von Großbritannien 1970 hatte. Seine Teamkollegen fuhren bereits das neuere Modell 72B bzw. 72C.

Quelle: GP Großbritannien 1970

Lotus 49C

Ich hatte in meiner beruflichen Karriere auch die einmalige Gelegenheit, zwei Jahre als Rennmechaniker für historische Rennwagen Fahrzeuge zu restaurieren und bei Rennveranstaltungen wie Goodwood teilzunehmen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Rennwagen gerade aus der damaligen Zeit, auch bei etwas größerer Stückzahl, immer Einzelstücke waren. Jedes Fahrzeug war handgearbeitet und unterschied sich in Details immer von den anderen. Teilweise wegen unterschiedlicher Anforderungen der jeweiligen Fahrer, aber auch von Rennen zu Rennen. So wurde der 49C eher selten mit dem typischen roten Lenkrad gefahren, häufig waren mit Moosgummi umwickelte schwarze Lenkräder montiert. Und auch die Benzinleitungen, ursprünglich transparent, wurden zur Hitzedämmung mit Spiralschlauch in verschiedensten Farben ummantelt. Ebenso war auch die Oberfläche der Karosserie nicht plan, eben und glatt, wie es eine perfekte Lackierung bei einem Kunststoffmodell wiedergibt, sondern eher wellig und gedengelt.

Kurz: Gerade bei kleinen Firmen wie Lotus, Cooper oder auch BRM wirkten so manche Exemplare schon recht zusammengeschustert. Jeder, der mal die Möglichkeit hat, beispielsweise den Oldtimer Grand-Prix am Nürburgring zu besuchen, kann sich ein Bild davon machen.

Lotus 49CLotus 49CVorderachseFrontsektion inklusive Achse und Kühler

Lotus 49C

 

Natürlich war mir der Bausatz aus der Box nicht genug: als erstes kamen gedrehte Alufelgen der Firma „Scale Model“ hinzu, die die unsinnig verchromten Plastikfelgen im Schatten stehen ließen. Zum Thema "Chrom im Modellbau" muss ich anmerken, dass es zu Zeiten von „Liquid Chrome“ ein Unding ist, ganze Gussäste zu verchromen, als wenn es kein Morgen gibt, welches der Modellbauer dann wieder entfernen muss. Hier sollten die Hersteller doch mal in sich gehen…

Lotus 49CLotus 49CLotus 49C

Lotus 49C

 

Alle Kühler habe ich mit fotogeätzten Gittern ergänzt bzw. versehen. Die Gurte wurden komplett neu angefertigt und mit Gurtschlössern von Eduard versehen, im Cockpit die fehlenden Nieten an den Seitenwänden ergänzt und die Amaturen verkabelt. Bremsleitungen wurden verlegt, und ebenso die Zündanlage verkabelt, was bei diesem Bausatz ein Leichtes ist, da Bohrungen sowohl im Ventildeckel als auch in der Verteilerkappe vorhanden sind. Für die Benzinleitungen habe ich transparentes Material verwendet und über den Ansaugtrichtern fotogeätzte Netze von Aber gesetzt.

Lackiert wurde mit Tamiya- und Revell-Farben, sowohl Email- als auch Aqua-Colors. Die goldenen Flächen sind ausschließlich Decals aus dem Set, was gerade an der Nase fast eine halbe Flasche Weichmacher benötigte. Ich dachte, ich probiere es mal aus, kann aber sagen, man sollte es lassen….

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Lotus 49C

 

Zum Schluss

NACH dem Bau fiel mir noch ein Detail auf, wofür dann jede Hilfe zu spät war: Der Name „Emerson“ war falsch geschrieben! Nun steht dort unter Klarlack „Emarson“. Ich hatte es nicht bemerkt, denn es waren die Original-Decals aus diesem an sich perfektem Bausatz. Tja, das war es nun.

Trotzdem: der Bau hat Spaß gemacht, und gerade die technischen Baugruppen wie Achsen und Motor lassen Freude am Detaillieren aufkommen. Und der Wagen wird fast so gebaut wie das Vorbild.

Lotus 49C

Thomas Czypionka

Publiziert am 17. Januar 2024

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