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Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

14. und 15. Oktober 2017 - Die Zehnte !

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Die Geschichte einer erfolgreichen Modellbau-Ausstellung

Die Modellbaufreunde Ried hatten dieses Jahr das 10-jährige Jubiläum ihrer Modellbau-Ausstellung, die einen großen Teil der Modellbau-Messe Ried i.I. belegt. Ich habe deshalb aus deren Internetauftritt die interessante Geschichte dieser Veranstaltung entnommen:

Schon seit 1994 veranstalten die Modellbaufreunde Ried im Innkreis ihre eigene Modellbauausstellung. War es am Anfang nur eine kleine Veranstaltung unter Freunden, hat sich diese immer weiter entwickelt.

Schon zwei Jahre später hatten wir ein Übereinkommen mit der Stadt Ried im Innkreis und der Messe Ried betreffend der Nutzung der Hallen auf dem Messegelände. In den darauf folgenden Jahren konnten wir in verschiedenen Hallen unsere eigene Modellbauausstellung abhalten und immer weiter ausbauen. In dieser Zeit entwickelten sich auch unsere ersten internationalen Kontakte und wir konnten bald die ersten Besucher aus Deutschland und Italien in Ried begrüßen.

Um mehr Besucher in die Hallen zu bringen haben wir einer Zusammenarbeit mit der Rieder Messe zugestimmt. Im Rahmen der Messe Haus & Bau fand parallel unsere Ausstellung statt. Die Besucher und Aussteller wurden immer mehr und nach kurzer Zeit wurde auf Anregung eine eigene MODELLBAUMESSE in Ried ins Leben gerufen.

Hatten wir in den ersten Jahren einen 2-jährigen Termin, so mussten wir auf Grund der wirtschaftlichen Interessen der Messe Ried die Zustimmung zu einer jährlichen Ausstellung geben. Da auch andere Messegesellschaften das Potential dieser Messe erkannten, wurde fleißig abgekupfert (genau wie unsere Freunde aus dem Land der aufgehenden Sonne). Dies machte diese Veränderung notwendig.

www.mbf-ried.at

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Wieder ein tolles Ereignis

Zusammen mit den Modellbaufreunden Ried hat die Messeleitung wieder eine gelungene Ausstellung auf die Beine gestellt, bei der sich Modellbauer aus ganz Europa im Innviertel getroffen haben. So konnten wir wieder viele liebgewonnene Modellbaufreunde besuchen, von denen die meisten schon Stammgäste bei diesem Event sind.

Zahlreiche Fachhändler bieten Bausätze, Farben und Lacke, Figuren, Ätzteile, Resinzubehör sowie Fachliteratur für Einsteiger und Profis an. 

Workshops liefern grundlegende Infos im Modellbau.

Auf insgesamt 3.500 qm kann man RC-Modellbau, Plastik- und Kartonmodellbau und Eisenbahnen bewundern. Die "Kirmes" von Rodriguez Fernandez lädt immer wieder zum Verweilen ein. Man bestaunt 40 Fahrgeschäfte, 100 Buden, die mit 500 Kabelbirnen, 200 blinkenden und 150 starren Lichterketten und unzähligen Figuren bestückt sind. Ein einmaliges "Wimmelbild" in 1:87.

Sonderausstellungen wechseln sich jedes Jahr ab.

In diesem Jahr waren die Veranstaltung der LIGA+MB (LEGO Interessengemeinschaft Architektur und Modellbau) mit dem Thema "40 Jahre LEGO-Technik" und das Schlachtendiorama "Waterloo" in 1:72 die Highlights.

Hier kamen Jung und Alt auf ihre Kosten - RedBull verleiht Flügel
Hier kamen Jung und Alt auf ihre Kosten - RedBull verleiht Flügel

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Jedes Jahr ein Blickfang: Die Kirmes von Rodriguez FernandezNatürlich waren auch zahlreiche Händler vor Ort.

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

 

Das Großdiorama Waterloo

Dieses in mehrere Module aufgeteilte Diorama beherbergt rund 17.000 Figuren im Maßstab 1:72. Die Szenerie wurde originalgetreu in 10-jähriger Arbeit nachgebaut.

Durch die Aufteilung in mehrere Module, die wohl der Sicherheit geschuldet ist, kommen leider nicht die ganze Wucht und die Dimension der Schlacht zum Tragen.

Das Diorama wird wahrscheinlich bei der nächsten GoMo in Wien ausgestellt. Vielleicht kann man dort das Diorama in einem Stück ohne die störenden Glashauben aufbauen (was man dort aufgrund der guten Aufsicht eher riskieren kann). Ich gehe davon aus, dass das schöne Dio eigentlich dafür konzipiert wurde.

Glänzende Beispiele, wie man so ein Schlachtbild perfekt ausstellen kann, sind im Museum "Geschichte in Miniaturen" zu sehen. Da kommen die Aufstellungen der Armeen 1:1 rüber und man kann sich ein ganz anderes Bild von der Schlachtordnung machen. Siehe auch Berichte im Modellversium.

www.geschichte-in-miniaturen.de

Trotz dieses Störfaktors ist Waterloo allemal ein toller Eyekatcher und eine hervorragende Arbeit!

Waterloo ist übrigens ein beliebtes Thema, an dem sich schon einige Dioramenbauer exzessiv abgearbeitet haben. Wie man sieht, braucht man dazu viel Platz und Geduld. Das ist bei den zahlreichen Figuren auch nicht ganz billig. Aber wem sage ich das?

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

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Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

 

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Die Initiatoren der Ausstellung

Die Modellbaufreunde Ried hatten einen umfangreichen Stand, der eine große Vielfalt an Modellen zeigte. Vom Karton- bis Plastikmodell, von Kfz bis Flugzeugen und Dioramen war alles vertreten.

Besonders beeindruckend waren für mich die schönen Hozschiffe von Helmut Degelsegger und die Kartonflieger von Alexander Schachinger, bei denen es sehr schwer fiel, sie von Plastikmodellen zu unterscheiden. Sein Bruder Gottfried war auch mit sehr schönen Plastikfliegern vertreten. Er moderierte später sehr unterhaltsam die Siegerehrung des Wettbewerbs. 

Die Holzschiffe von Helmut Degelsegger - Ein Augenschmaus! Traditionelle Handwerkskunst!
Die Holzschiffe von Helmut Degelsegger - Ein Augenschmaus! Traditionelle Handwerkskunst!

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

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Helmut (links) und Georg (rechts)Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Unglaublich, was es heute in Karton gibt!Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1
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Helmut (links) und Georg (rechts)

Helmut (links) und Georg (rechts) 

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

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Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Die Nürnberger

Porsche, Flieger, PzKfz, Dioramen vom Feinsten bildete das Spektrum am Stand des PMC Nürnberg. Besonders beeindruckend war das Modell des überdimensionalen Flugbootes H-4 Hercules.

www.pmcn.de

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Modellstory H-4 Hercules

So ziemlich jedes Modell oder Diorama auf einer Ausstellung hat seine interessante Geschichte.

Und die erfährt man in der Regel, wenn man mit den Modellbauern in's Gespräch kommt. Ein kurzes Stichwort und schon geht's los. Man merkt dann, wie sehr die "Macher" mit ihren Modellen verbunden sind und welche Mühe sie sich mit der Recherche gemacht haben. Oft sind die Modelle mit Originalfotos und technischen Daten dekoriert, was allein schon faszinierend ist und auf das schöne Stück aufmerksam macht.

So ging es mir bei der Betrachtung des legendären Flugbootes "H-4 Hercules" von dem ebenfalls legendären Milliardär Howard Hughes am Stand des PMC Nürnberg. Deshalb als Beispiel hier die Geschichte dieses überdimensionalen Flugzeuges:

Gene Tierney, die in den 40ern als eine der schönsten Schauspielerinnen Hollywoods galt, sagte einmal sehr treffend über Hughes: "Ich glaube nicht, dass Howard etwas lieben konnte, das keinen Motor in sich trägt".

Wenn man den vielen Berichten um die Legende Hughes Glauben schenkt, war er trotz zahlreicher Affären ein einsamer Mensch, dessen große Leidenschaft den Flugzeugen und Maschinen galt.

Und so finanzierte er in seinem Leben viele Projekte, unter denen eines besonders hervorsticht: Das Flugboot H-4 Hercules, das mit seiner Spannweite bis heute das größte Flugzeug ist, das je gebaut wurde. Ein Monstrum, dessen Flügel so gewaltig waren, dass ein Mensch aufrecht in ihnen stehen konnte. Das Heck war so hoch wie ein fünfstöckiges Gebäude. Es war zu 95 Prozent aus Birkensperrholz gebaut und wurde von der Presse "Spruce Goose" genannt (was nicht ganz korrekt war, denn das heißt übersetzt "Fichtengans").

Wie keine andere seiner Erfindungen verkörperte die "Spruce Goose" Geltungsdrang, Größenwahn und Realitätsferne des Howard Hughes. Der Texaner plante, mit diesem viel zu schweren, völlig anachronistischen Flugobjekt in die Geschichte einzugehen - als Held, der die Amerikaner mitten im Zweiten Weltkrieg zum Triumph über die feindlichen Mächte führen würde.

Was die Einzigartigkeit des Monstrums betrifft, hat er das auch geschafft.

Der legendäre Riese von Howard Hughes und rechts ein B-Western von ihm als Regisseur mit Eyecatcher Jane Russel aus den 50ern (das Bild war damals ein Skandal!)
Der legendäre Riese von Howard Hughes und rechts ein B-Western von ihm als Regisseur mit Eyecatcher Jane Russel aus den 50ern (das Bild war damals ein Skandal!)

Was die Idee betrifft, war sie auch nicht ganz von der Hand zu weisen, denn seit Eintritt der USA in den Krieg Ende 1941 wurden amerikanische Schiffe reihenweise zum Angriffsziel deutscher U-Boote. Ein Flugboot in dieser Dimension würde, so die Hoffnung, die US-Soldaten sicher zu den Kriegsschauplätzen nach Europa transportieren.

Die 67 Meter lange und 25 Meter hohe "H-4 Hercules" war darauf ausgelegt, 750 voll ausgerüstete GIs oder zwei "M4 Sherman-Panzer" nonstop 5.000 Kilometer weit zu fliegen. Ein unerhörtes Vorhaben, zumal die zum Bau des gigantischen Flugzeuges nötigen Metalle während des Krieges knapp wurden.

Nichtsdestotrotz genehmigte der US-Senat das Mammutprojekt und bewilligte 18 Millionen Dollar für die Erstellung des Prototyps. Mit ausschlaggebend war wohl auch, dass der Milliardär Hughes damals schon so eine Art Volksheld war und durch drei Weltrekorde zur Fliegerberühmtheit avancierte:

1935 brachte er es mit einem Flugzeug auf 567 Stundenkilometer, zwei Jahre später gelang ihm der schnellste Transkontinentalflug. Und 1938 umflog er die Erde in einer Traumzeit von drei Tagen, 19 Stunden und acht Minuten. New York begrüßte den Ausnahmeflieger damals mit einer Konfettiparade, Präsident Roosevelt, der den Draufgänger sehr schätzte, verlieh Hughes eine Medaille.

Die Genehmigung des Senats war allerdings mit einem Haken verbunden: 

Hughes durfte aufgrund der Metallknappheit beim Bau keine "kriegswichtigen Werkstoffe" verwenden, sondern war gezwungen, sein Flugboot aus Birkensperrholz zusammenzuleimen. Obwohl das Holz leicht, haltbar und resistent gegen Trockenheit, Feuchtigkeit und Splittern ist, gestaltete sich der Bau entsprechend kompliziert. Zudem war Konstrukteur Howard viel zu sehr mit Frauen und Filmen beschäftigt, als dass er sich um sein Projekt kümmerte.

Das Ende vom Lied:

Am 2. November 1947 fliegt die "Spruce Goose" vor Journalisten in Kalifornien auf einer Höhe von 20 Metern nur 1,5 Kilometer weit und wird nach ihrer Landung im Meer nach diesem Tag nie wieder abheben.

Nach dem Flug wurde das Flugboot in dem Hangar, in dem es gebaut worden war, eingemottet.

Erst nach dem Tod von Hughes konnte das Flugschiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Seit 1992 ist es im Evergreen Aviation Museum in McMinnville, Oregon/USA untergebracht.

Ist das nicht eine tolle Geschichte? Sie wurde übrigens mit dem Titel "Aviator" mit Leonardo di Caprio verfilmt.

Durch die Figuren am Steg wird einem die Dimension des Flugbootes bewusst. Maßstab des Modells 1:72 oder 1:87.
Durch die Figuren am Steg wird einem die Dimension des Flugbootes bewusst. Maßstab des Modells 1:72 oder 1:87.

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Tolle Präsentation der schönen Porsche-Fahrzeuge von Ulrich HannwackerModellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

 

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 1

Fortsetzung in den nächsten Teilen

Das könnten diesmal schon 4 - 5 Teile werden. Wir werden sehen...

Wolfgang Hartung

Publiziert am 23. Oktober 2017

Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung.

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