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Sopwith Pup

von Frank Barkhofen (1:48 Eduard)

Sopwith Pup

Einer der ersten eigenen Eduard-Bausätze in 1:48 aus dem Jahr 1995 war die Sopwith Pup. Diese alten Schätzchen sind inzwischen etwas schwierig aufzutreiben, jedoch ist es bis heute die einzige Sopwith Pup im Maßstab 1:48 und Spritzguß und damit alternativlos. Die Qualität der wenigen Shortrun-Plastikteile ist mit heutigen Modellen dieser Firma nicht zu vergleichen, die enthaltenen Ätzteile waren aber damals schon fantastisch. Allerdings sind diese hier notwendig, denn im Gegensatz zu den modernen Kits fehlen Kleinteile aus Plastik, es gab ja auch noch keine Weekend-Editions.

Sopwith Pup

Zum Vorbild

Die Sopwith Pup entstand auf der Basis des "Privatflugzeuges" des Sopwith Chef-Test-Piloten. Der Name "Welpe" hat sich durchgesetzt, da sie kleiner als die Sopwith "1 1/2 Strutter" war, nachdem beide "Scout" genannt wurden. Dieser wendige Jäger wurde nach dem Erstflug im Februar 1916 in 1770 Exemplaren gebaut und war noch lange im Einsatz, wenn auch zuletzt eher im Heimatschutz.

Sopwith Pup

Die hier gezeigte Pup mit der Nummer N6181 des "3rd Naval Squadron" wurde in Marieux in Frankreich im April 1917 von Flight Commander L. S. Breadner geflogen. Er beendete den Krieg im Rang eines Major mit 10 Luftsiegen und verstarb 1953 in Boston. Ich hatte diese Bemalung aufgrund der abwechslungsreichen Farben gewählt, um nicht nur das grüne PC10 (protective covering) auf dem Modell zu haben.

Sopwith Pup

Auch aufgrund der Kleinserie dieses Modells habe ich Details in erheblichem Umfang scratch erstellt. Luftschraube, Streben, die Cockpitabdeckung, das Instrumentenbrett und weitere Kleinteile sind Echtholz. Das Fahrwerk wurde aus gequetschten Messingröhrchen und Holz gebaut, auch der Sporn ist eine Messing/Neusilber/Holz-Konstruktion.

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Sopwith Pup

 

Der Bausatzmotor ist durch einen 80 PS Le Rhone von Small Stuff ersetzt worden, wobei er nach einem Ausdünnen der Resinhaube des Kits unter diese passte. Die Decals stammen von Pheon und das Vickers ist komplett aus zig Ätzteilen der Firma Parts verlötet. Für die Sitzgurte habe ich ein Set mit RAF-Sitzgurten aus der neuen Eduard "Steel"-Reihe benutzt.

Sopwith Pup

Sopwith Pup

Eine Besonderheit ist die Verspannung an diesem Modell: wie einige andere britische Doppeldecker bestand die Verspannung aus dem sogenannten "RAF-Wire". Das waren keine Stahlseile, sondern aerodynamisch flach profilierte Stahlstangen, rund auslaufend mit Gewinde am Ende, das in speziellen Aufnahmen geschraubt und gespannt wurde. Diese Stangen wurden für jede Spannstelle passend gefertigt. Das in 1:48 nachzubilden ist nicht so einfach. Da mir die Lösung von Gaspatch nicht gefällt, benutze ich das ovale EZ-Line mit selbst gefertigten Haltern. Dazu wurde 0,5 mm Messingrohr (Klingeldrahtstärke!) mit einer geätzten Säge geschlitzt und quer gebohrt, so daß man diese mit 0,2 mm Neusilberdraht am Modell verstiften kann.

Sopwith Pup

Der Steuerknüppel ist auch gelötet
Der Steuerknüppel ist auch gelötet

Die Lackierung erfolgte mit Alclad, Gunze und Ölfarben. Weitere Informationen zum Bau können einem ausführlichen Baubericht entnommen werden. Ein Windsock Datafile Special "Sopwith Pup" (die Special-Ausgaben tragen kein Nummern) half mir mit vielen Informationen, Zeichnungen und sogar Farbaufnahmen weiter.

Sopwith Pup

Da mich technische Lösungen und Zusammenhänge interessieren, finde ich es faszinierend, die technische Entwicklung anhand der Modelle nachvollziehen zu können, hier auch bei den Entwicklungen der Firma Sopwith, denn Tabloid, Pub, Camel und Co zeigen Gemeinsamkeiten (z.B. die gefederten Halbachsen), aber auch Weiterentwicklungen (z.B. Querruder statt Flächenverwindung).

Sopwith Pup

Fazit

Der Bau dieses kleinen "Welpen" hat Spaß gemacht, ich mag das Resultat und meine Sammlung wird sicher noch um weitere Sopwith-Flugzeuge ergänzt.

Sopwith Pup

Frank Barkhofen

Publiziert am 29. Januar 2019

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