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Dornier Do 335 B-2 Pfeil

mit 30 mm-Mk 103 in den Tragflächen

von Michael Wittmann (1:48 Tamiya)

Dornier Do 335 B-2 Pfeil

Die Dornier Do 335 war ein von Dornier hergestelltes deutsches Kampfflugzeug des Zweiten Weltkriegs. Ungewöhnlich für den deutschen Flugzeugbau war die Anordnung von jeweils einem Motor vorn und hinten, was die Do 335 zum schnellsten kolbenmotorgetriebenen Flugzeug zum Zeitpunkt des Erstfluges machte. Obwohl dieser schon im Oktober 1943 stattfand, kam das Muster kriegsbedingt nicht mehr zu einem Kampfeinsatz. 

Dornier Do 335 B-2 Pfeil

1937 hatte sich Dornier das Prinzip eines Druckpropellers mit Fernwelle patentieren lassen. 1939 bauten Ulrich W. Hütter und Schempp-Hirth Flugzeugbau das Versuchsflugzeug Göppingen Gö 9, um die Funktionsfähigkeit dieser Antriebskonfiguration zu prüfen. Nach den erfolgreichen Tests nutzte Dornier 1942 das Konzept im Projekt Do P.231, aus dem dann die Do 335 wurde. Der Erstflug des Prototyps fand am 26. Oktober 1943 auf dem Flugplatz Mengen-Hohentengen statt. 1944 und 1945 entstanden nur wenige Serienmaschinen in verschiedenen Versionen als Jäger, Jagdbomber und Aufklärer; nach der langen Entwicklungszeit war wegen der schlechten Wirtschaftslage schließlich eine Massenproduktion nicht mehr möglich. Bei Kriegsende waren 28 Flugzeuge der Vorserie und elf der Serie fertiggestellt; für weitere etwa 50 waren Teile vorhanden oder sie befanden sich in zum Teil fortgeschrittenem Bauzustand. Die lange Nase und die hochbeinige Konstruktion brachten diesem Flugzeug den offiziellen Namen „Pfeil“ (für die einsitzige Version) und „Ameisenbär“ (für den Doppelsitzer) ein.

Dornier Do 335 B-2 Pfeil

Erhaltene Flugzeuge und Nachbauten

Die letzte Do 335 ist heute öffentlich zu besichtigen. Im Spätherbst 1944 wurde die Do 335 A-0 mit dem Stammkennzeichen VG+PH (Werknummer 240102) zur Erprobungsstelle Rechlin überstellt. Kurz vor deren Besetzung durch sowjetische Truppen verlegte der Flieger-Hauptingenieur Hans-Werner Lerche die Maschine befehlsgemäß und flog sie mit Zwischenstation in Prag und Lagerlechfeld nach Oberpfaffenhofen. Mit dem Kriegsende wurde sie als eine von zwei Do 335-Maschinen im Rahmen der Operation Seahorse (Sicherstellung hochwertiger deutscher Flugzeuge) mit dem Flugzeugträger HMS Reaper in die USA verbracht. Dort kam sie zum Test-Center der US Navy (Naval Air Station Patuxent River). Nach dem Abschluss der Erprobung wurde die Maschine an das National Air Museum der Smithsonian Institution übergeben. Da der Krieg erst zwei Jahre vorbei war, wollte man sie dort nicht ausstellen. Deshalb wurde das Flugzeug zerlegt im Depot der Paul E. Garber Facility eingelagert. 

Dornier Do 335 B-2 Pfeil

Private Initiativen und die Unterstützung der Lufthansa ermöglichten 1974 die Rückkehr aus den USA nach Deutschland und die Restaurierung bei Dornier in Oberpfaffenhofen, die Ausstellung der fertigen Maschine 1976 auf der Luftfahrtschau in Hannover und danach bis 1986 den Verbleib als Leihgabe im Deutschen Museum in München. Heute befindet sie sich im Steven-F.-Udvar-Hazy-Center in der Nähe des Washingtoner Dulles International Airport. Ein begonnener Nachbau der Do 335 befindet sich auf dem Gelände des Flugzeugmuseums Villingen-Schwenningen, welcher wegen des Todes des Museumsinhabers Manfred Pflumm nicht mehr fertiggestellt werden konnte.

Dornier Do 335 B-2 Pfeil

Seit dem Januar 2020 steht eine Do 335 B-2 im auf dem Gelände der ehemaligen Erprobungsstelle beheimateten Luftfahrttechnischen Museum Rechlin. Dieser Nachbau wurde ab 1998 von Holger Bull unter der Verwendung vieler Originalteile wie der Klappen des Bombenschachts und des Hauptkraftstoffbehälters realisiert. Die beiden Hauptfahrwerke stammen von einer Messerschmitt Bf 110. Das Flugzeug trägt das Stammkennzeichen RP+UQ der Do 335 V-14 (Werknummer 230014), die gegen Kriegsende von französischen Truppen erbeutet und 1949 verschrottet wurde. Der Rumpf war bereits seit 2019 öffentlich ausgestellt. Am 30. Januar 2020 wurde die Do 335 schließlich durch den Anbau der Tragflächen komplettiert.

Quelle: Wikipedia

Dornier Do 335 B-2 Pfeil

Zum Modell

Tamiya brachte 2004 unter der Nummer 61088 die B-2 Version heraus. Die B-2 war eine von drei Do 335-Versionen, die Tamiya in 1:48 im Programm hatte. Dieses Modell wurde bis jetzt nur einmal aufgelegt, ist deshalb heute nur noch sehr schwer zu bekommen und das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Ich hatte das Glück, eine davon relativ günstig zu bekommen. 

Mit der Do 335 B-2 konnte ich endlich alle drei Do 335 von Tamiya in der Vitrine stehen haben. Die A und die A-12 habe ich hier auf Modellversium schon vorgestellt. 

Dornier Do 335 B-2 Pfeil

Das Modell war tamiya-typisch recht einfach zu bauen, vor allem wenn man schon zwei gebaut hat. Das Cockpit bekam ein Set von Eduard. Das wertet das Cockpit ziemlich gut auf. Die Abklebemasken stammen auch von Eduard und erleichtern das Lackieren. Die B-2 hatte normal eine leicht veränderte Cockpithaube, die zwar dem Bausatz beilag, aber leider gebrochen war. Gut, dass die normale Haube auch dabei war. Die Passgenauigkeit war sehr gut. Lackiert wurde das Modell mit Tamiyafarben. Das Washing stammt ebenso von Tamiya. 

Weitere Bilder vom Bau findet ihr auf meinem Instagram Account: blue_patriot_mustang_

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Dornier Do 335 B-2 Pfeil

 

Michael Wittmann

Publiziert am 27. April 2024

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