Freikorps voran!

von Joachim Forg (1:72 Emhar)

Die Geschichte des Originals ist in Literatur und auf vielen Websites zu ergründen und daher werde ich mich hier nicht dazu äußern.

Der Bausatz stammt aus der 1990er Jahren und die Anzahl der Bauteile ist überschaubar. Sie sind gut gegossen, schön detailliert und weisen nur wenige Unsauberkeiten auf. Trotzdem empfehle ich, JEDES Teil sehr sorgfältig zu bearbeiten, insbesondere die drei Hauptteile der Mittelwanne und des Fahrerhauses (vier Teile). Dort sind Nuten, die für einen sauberen Sitz der Bauteile sorgen und nicht weggeschliffen dürfen. Ansonsten ist der Zusammenbau unproblematisch. Kritisch wird es bei den Überrollbügeln für den Kletterbalken. Hier empfehle ich folgendes: die Teile 32 und 31 (sowie 28 und 33) zu kleben und mit Sekundenkleber sichern, ruhen lassen und danach fein verschleifen. Dann die kurze Stütze wie im Bauplan angegeben gerade und winklig ankleben und mit Sekundenkleber fixieren.

Die nun abstehenden „Schwanzenden" ignorieren wir jetzt und befestigen die Teile 29 und 30 an der Wanne und richten sie bestmöglichst zu den Dachträgern aus. Nach Trocknung fügen wir Dachträger und die beiden Teile 29 und 30 zusammen. Ist alles ausreichend fixiert und getrocknet geht es an die Schwanzenden, die unter leichter Spannung an den Innenseiten der Laufkästen angeklebt werden. So sollte das Ganze eigentlich gut funktionieren.

Mein Zwischenfazit: Der Bau und die selbst erstellten Ergänzungen haben Spaß gemacht und stellen keine besonders komplizierten Herausforderungen für den Modellbauer dar.

Ich wollte das Modell nicht als englisches Fahrzeug des Ersten Weltkrieges darstellen, sondern als deutschen Beute-Panzer während der revolutionären Wirren Ende 1918 / Anfang 1919 zeigen. Decals dazu liegen dem Bausatz bei und ich war überrascht, dass sie mit Originalbildern eines Fahrzeuges in Berlin im Januar 1919 übereinstimmen.

Die Bemalungsanweisung sieht ein dreifarbiges Tarnschema vor. Dieses könnte stimmen - oder auch nicht, wie sich beim Betrachten der schwarz-weißen Originalfotos erwies. Ich entschloss mich daher „auf Nummer Sicher" zu gehen und verpasste dem Modell einen einfarbigen khakifarbenen (britischen) Anstrich. Nach den weiteren üblichen Bearbeitungsschritten zum „Altern" und dem Aufbringen der Abziehbilder wurde das Modell komplett mit Klarlack versiegelt. Zum Abschluss der Arbeiten wurden die (selbstgemachten) „deutschen" MG‘s angeklebt und Ausrüstungsgegenstände platziert.

Das Diorama soll eine Szene in Berlin im Januar 1919 darstellen. Die Laterne ist teilweise Eigenbau, der Gartenzaun aus dem Eisenbahnzubehör, wie auch das Kopfsteinpflaster. Die Figuren sind ein Mix von verschiedenen Herstellern und teilweise umgebaut.

Finales Fazit: Es hat viel Freude bereitet, sich dem Modell und des Dioramas anzunehmen. Insbesondere, da diese Phase der deutschen Geschichte fast vergessen zu sein scheint, obwohl sie nur gute hundert Jahre zurückliegt.

Joachim Forg

Publiziert am 22. Dezember 2023

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