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Natori und Matsu

Erste 700er Schiffsmodelle

von Paul Neuhaus (1:700 Fujimi)

Natori und Matsu

Durch Zufall kam ich vor einiger Zeit auf die Seite von Stealnavy und war von den dort veröffentlichen Modellen absolut fasziniert. Hintergrund für die Recherche nach Schiffmodellen war der, dass ich in einem Kaufhaus einige Preisreduzierte Bausätze von Revell ergattert hatte und mein uraltes Hobby wieder aufleben lassen wollte. Für Tipps etc. suchte ich dann halt im Internet (dort findet man ja mittlerweile über Suchmaschinen alles was man braucht) und wurde fündig.

Natori und Matsu

Ich startete einige Anfragen (zu Details etc.) bei den Stealnavy Kollegen und bekam von einem deutschen Schiffmodellbauer, der die genannte Seite wohl auch regelmäßig besucht, dann den Hinweis auf diese Seite. Ich war genauso begeistert von den dort abgebildeten Modellen.

Natori und Matsu

So, genug der Einleitung. 1:700er Schiffe sollten als nächstes dran sein. Über das Internet bestellte ich mir nach langem Suchen und Überlegen einen Bausatz der HMS Dreadnought im genannten Maßstab vom Hersteller Kombrig. Hat immerhin 43,00 Euronen zuzüglich Versand gekostet. Hinzu kamen dann noch die Ätzteile, die auch nicht gerade billig waren. Als ich den Bausatz öffnete, traf mich fast der Schlag – so klein und filigran war dieses Modell. Da musst du erst mal was anderes probieren, bzw. „trainieren“ dachte ich.

Ich fand in einem Kölner Modellbauladen in einer „Wühlkiste“ einige 1:700er Schiffsmodelle und entschied mich dafür zunächst einen japanischen Kreuzer und Zerstörer zu bauen. Die Kits waren billig und ich dachte, wenn du sie versaust, dann war es eben nicht anders und der Verlust ist verschmerzbar. Hersteller beider Bausätze ist eine Firma „Fujimi“ (bisher noch nie gehört). Die Qualität ist nicht gerade berauschend. (unsauberer Guss etc.) – aber für den Preis kann man ja auch nichts großartiges verlangen.

Natori und Matsu

Als Erstes war der Kreuzer dran (war immerhin mehr als doppelt so groß wie der Zerstörer) – der hieß im richtigen Leben „Natori“, war lt. beigefügter Dokumentation 158 m Lang und wurde 1922 vom Stapel gelassen. Lt. Internetrecherche war sie wohl hauptsächlich 1940 – 1942 im Pazifik im Einsatz, allerdings was aus ihr geworden ist konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Gleiches gilt für den Zerstörer, der lt. Kit den Namen „Matsu“ getragen hat (war wohl auch eine Zerstörerklasse – muss hier mal weiterforschen, wenn’s die Zeit erlaubt). Dieses Schiff war 98 Meter lang und wurde 1944 in Dienst gestellt (Ende ebenfalls nicht bekannt).

Also begann ich mit dem Bau des Kreuzers, zunächst wurde der aus einem Teil bestehende Rumpf überarbeitet (Bullaugen ausbohren, Gussränder entfernen, schleifen etc.) und dann mit verdünnter Revell Farbe Nr. 74 (sehr dunkles Grau) gebrusht. Das Deck wurde dann mit dem Pinsel und Revell Nr. 86, hellbraun gestrichen. Alles matte Farben (Lt. Angabe aus’m Kit müssten die Farben so in etwa stimmen). Dann wurden nach und nach die Aufbauten etc. bearbeitet, lackiert und montiert. Die zwischenzeitlich bestellten und per Post eingetroffenen Ätzteile kamen dann ebenfalls zum Einsatz. Ich hatte mit Ätzteilen in solch einem kleinen Maßstab keinerlei Erfahrung und musste hier auch „Lehrgeld“ zahlen (insgesamt 3 Flugzeugkatapulte waren Platt, bevor das 4. (und letzte) Exemplar aus der PE Sammlung dann zu einem brauchbaren Ergebnis gebogen und verklebt werden konnte (habe hier viel geflucht.....).

Natori und Matsu

Es ging dann weiter an die Details. Die für die Rettungsboote im Bausatz enthaltenen Davits waren mir viel zu dick, also habe ich hier selbst welche aus dünnem Draht gebogen und montiert. Gleiches gilt für die Läufe der Luftabwehrgeschützte, die nicht nur zu dick, sondern auch total vergossen waren. Also weg damit und aus gestrecktem Gussgrat selbst welche gemacht. Das im Kit enthaltene Bordflugzeug (ein Doppeldecker) war leider nicht zu retten, total vergossen und zudem verzogen. Ich hatte (ebenfalls in der Wühlkiste des Kölner Modellbauladens) eine Packung kleiner 1:700er japanischer Flugzeuge ergattert und habe eins davon genommen um das Originalflugzeug zu ersetzen – ist zwar kein Doppeldecker aber was soll’s. Die Kufen wurden vom Bausatz genommen und das winzige Ding entsprechend umgebaut, lackiert und auf das Katapult montiert.

Die Takelage besteht aus gestrecktem Gussgrat (DANKE ALLEN FÜR DEN TIPP). Diesen habe ich auch für die Paddel der Rettungsboote und für den Fahnenmast am Heck verwendet. Die restlichen Masten sind Original, obwohl ich mehr als einmal mit dem Gedanken spielte, diese durch Messing oder ähnliches Material zu ersetzen (wegen der Stabilität – was aber bei Takelage mit gestrecktem Gussgrat an und für sich kein Problem ist). Die Seilrollen sind aus ganz dünnem Draht aus einem alten Trafo (um eine Nadel wickeln, abziehen, plattdrücken und lackieren). Die „Blastbags“ der Geschützte habe ich mit Holzleim und einem Zahnstocher modelliert. Anschließend wurden sie weiß lackiert.

Natori und Matsu

Das Altern des Modells geschah mittels Pigmentfarben (in Pulverform), mattem Klarlack (Revell Nr. 2) und Nitroverdünnung. Alles gut verrühren und an den gewünschten Stellen auftragen – mal mehr mal weniger verdünnt, je nach dem welcher Effekt erzielt werden soll. Den matten Lack (Revell Nr. 2) habe ich übrigens auch zum Kleben der Takelage verwendet. Das hat den Vorteil, dass 1. die dünnen Fäden nicht vom Kleber angegriffen/aufgeweicht werden und 2. ein Nachmattieren der Klebestellen entfällt. Diese Methode verwendete ich auch für das „Ankleben“ der Reling und der übrigen PE Teile etc. Hat gut geklappt – Sekundenkleber halte ich persönlich nicht für so gut, weil das Zeug dünn wie Wasser ist und man schnell was damit versaut. Evtl. werde ich mal die Gelform probieren. Das bleibt sicher dort wo man es haben will.

Der Zerstörer wurde mehr oder weniger in der gleichen Art und Weise gebaut. Nur waren hier größere Spachtelarbeiten am Rumpf (Fehlguss – tiefe Dellen etc.) sowie das komplette Aufmalen und anschließende Ausbohren der Bullaugen erforderlich. Hier fehlten sämtliche Details am Bausatz.

Die Wasserfläche (auch mein 1. Versuch) wurde in der auf modellmarine.de beschriebenen Silikonmethode hergestellt (Danke Frank). Nur habe ich keine Styroporplatte sondern Sperrholz als Untergrund gewählt. Ist stabiler denke ich (Ausrede – hatte keine S-Platte greifbar !!)

Als letzten Kick habe ich dann noch 3 kleine japanische Flugzeuge aus dem genannten Kit bemalt, detailliert und dem Diorama hinzugefügt. Befestigt sind sie mit 0,40 mm, transparenter Angelschnur. (0,5 mm Loch in das Brett und in den Flieger bohren und zusammenkleben). Die wirbelnden Propeller sind ausgestanztes (Lochzange) Plastik aus einer Umverpackung.

Natori und Matsu

Ich persönlich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden und denke, mich nun auch an die Dreadnought trauen zu können. Fotos und Bericht hierzu lasse ich dann gesondert folgen.

Ich glaube aber, ich baue erst mal wieder was „handfestes“, habe noch ein Paar 1:72er Panzerkits im Schrank liegen..........Oder sollte ich lieber das Fotografieren mit der Digikam und Bildbearbeitung üben????

Allen noch viel Spaß und wenn einer einen Tipp haben möchte – bitte melden, helfe wo ich kann.

Paul Neuhaus

Publiziert am 24. März 2006

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