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Grumman A-6E Intruder

...nicht wirklich schön aber zweckmäßig...

von Bernhard Schrock (1:72 Italeri)

Grumman A-6E Intruder

Das Modell entstand aus dem Bausatz von Italeri, welches sehr gut detailliert ist und feine, versenkte Gravuren aufweist. Die Klarsichteile sind schlierenfrei und dünn, was sich besonders bei diesem Typ sehr positiv bemerkbar macht. Es ist der erste (und einzige) Bausatz in 1:72, der dem Modellbauer eine Darstellung mit geklappten Tragflächen bietet und ihn nicht zum Sägen, Schnippeln und Fluchen beim Detaillieren verdammt. Der Klappmechanismus ist dem Original verblüffend ähnlich nachgebildet und braucht höchstens einige Drähte und Kabel. Paßproblem ist dem Bausatz bis auf eine Stelle ein Fremdwort: die Rumpfunterseite, die konstruktionsbedingt aus einem separaten Teil besteht.

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Im Gegensatz zu den frühen Intruder besitzt die aktuelle „E“ Variante einen kardanisch aufgehängten Drehturm, in dem drei Komponenten installiert sind: Wärmesensor (FLIR; forward looking infrared), eine Fernsehkamera mit nachgeschaltetem Restlichtverstärker (LLLTV; low light level television) und ein Laser-Zielmarkierer.

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Unter den inneren Trägern sind so genannte MER’s (multi ejector rack) befestigt, an den bis zu 6 Eisenbomben (z.B. Mk-82 oder Mk-84) untergehängt werden können.

Grumman A-6E Intruder

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Sehr schön ist die Struktur der Scharniere für den Klappmechanismus der Tragflächen gelungen, die um einige Drähte ergänzt, der „Mimik“ ein kompliziertes Aussehen verleihen. Im Modell ist die Originalkonstruktion wiedergegeben, die in den 90-ern im Rahmen eines Modernisierungsprogramms bei Boeing gegen eine neue, aus Verbundstoffen ausgetauscht wurde.

Grumman A-6E Intruder

Bei der Frage der Markierung fiel die Wahl auf eine „eigene Markierung“, da Hi Decal Line (HDL) für die A-6E unter der Nr. 72029 einen Bogen mit einem interessanten Schema anbietet. Der Bogen beinhaltet neben lupenreinen Wartungshinweisen Markierungen für drei Maschinen: #500 von den Black Falcons (VA-85, USS America), #500 von den „Polka Dots“ (VMA(AW)-332, MCAS Cherry Point) und zu aller letzt für die #533 von den Roadrunners (VA-36, USS Theodore Roosvelt). Die letztere erhielt 1991 im Rahmen der Operation Desert Storm einen Anstrich in Sand (FS 33531) und Tan (hell braun, FS 33448). Die Ausgangsbasis für dieses sehr seltene und nur an wenigen Maschinen testweise angebrachtes Muster war das lo-vis Schema, bei dem das Grau (FS 36320) übermalt wurde und das nur noch im Radombereich zu sehen ist. Die Unterseite wurde in Hellgrau (FS 36375) gelassen. Interessant bei diesem Schema ist auch die Farbe der Markierungen und der Wartungshinweise, die alle in Hellbraun ausgeführt sind.

Grumman A-6E Intruder

Die Bemalungsanleitung von HDL gibt genaue Angaben für matte Farben aus der Palette von Humbrol an. Da aber die matten Farben bekanntlich für die Aufbringung der Abziehbilder problematisch (Silbereffekt) sind, habe ich mir alle Farben selbst gemischt. Auf diese Weise kann der hellbraune Farbton den Abziehbildern am besten angenähert werden und die glänzende Oberfläche hilft beim Vermeiden des Silbereffektes.

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Der hellere Farbton (Sand) ist nicht kritisch: eine Mischung aus 60% H7 und 40% H146 kommt dem Original ziemlich nahe. Die Basis für das Braun bildet das H9, dem Rot (H19), Weiß (H22) und Schwarz (H21) so lange hinzugemischt werden, bis der Vergleich mit dem Decalbogen keinen Unterschied mehr ergibt. Die „Prüf-Farbkleckse“ auf dem Decalbogen lassen sich im frischen Zustand wieder abwischen und zwar mit einem in Humbroll-Verdünner getauchten Q-Tip. An dieser Stelle ein Tipp: die Farbe muß einige Minuten antrocknen, weil sie dann etwas dunkler wird.

Grumman A-6E Intruder

Fazit Es hat viel Spaß gemacht, nach dem Motto „mehr Navy braucht der Mensch“ diesen wirklich sehr gelungenen Bausatz von Italerie zu bauen. Literatur Walk Around, Squadron Signal U.S.Navy Aircraft since 1911, Gordon Swanborough, Peter M. Bowers, Puttnam 1979 Official Monogram U.S.Navy & USMC Color Guide, Vol. 3 und 4

Bernhard Schrock

Publiziert am 01. April 2005

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