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Hawker Hurricane Mk.I

von Frank Pipek (1:48 Hasegawa)

Hawker Hurricane Mk.I

Geschichte:

Man kann die Hawker Hurricane als erstes modernes Jagdflugzeug der Royal Air Force bezeichnen. Zu Beginn der Luftschlacht um England bildete es die Stütze der englischen Luft- bzw. Jagdwaffe und trug die erste Hauptlast der Kämpfe. Sie war bei den Piloten auf Grund ihrer großen Feuerkraft von acht 030 .cal MG`s und ihrer Stabilität sehr beliebt. Einige von ihnen wurden auf diesem Typ zu ersten „Assen". Trotz dieser Leistungen wurde die später eingeführte Spitfire als „Retter Englands" gerühmt und zum Sinnbild für die „Battle of Britain". Hasegawa hat nun vor einiger Zeit einen Bausatz der Hurricane Mk. I im Maßstab 1:48 herausgebracht.

Hawker Hurricane Mk.I

Das Modell:

Der Bausatz weist feine versenkte Gravuren und eine gute Detaillierung auf. Besonders der Cockpitbereich mit seiner typischen Rohrkonstruktion ist sehr realistisch wiedergegeben. Die Passgenauigkeit des Bausatzes ist durchweg gut, mit Ausnahme des Überganges der oberen Tragflächenhälften mit dem Rumpf. Um hier eine bessere Passung zu erzielen, habe ich die Tragflächenhälften mit Plastiksheet von Evergreen aufgefüttert. Ansonsten ergaben sich beim weiteren Bau keine Ungenauigkeiten mehr. Das grösste Manko des Bausatzes ist allerdings die nur einteilig ausgeführte Cockpitverglasung. Umso unverständlicher, da die Detaillierung in diesem Bereich hervorragend ist! Hier habe ich nur fotogeätztes Gurtzeug und einige Griffe von Eduard ergänzt. Den Abschluss bildete noch ein neues Visier von Cutting Edge. Lackiert wurde das Cockpit mit brit. Interior Green von Polly Scale.

Hawker Hurricane Mk.I

Da ich die Cockpithaube aber unbedingt offen darstellen wollte, habe ich erst einmal die Windschutzscheibe vom beweglichen Haubenteil mit einer feinen Stahlnadel getrennt. Dann stellte ich aber fest, dass die Haube nicht über den Rumpfrücken passt. Also konnte ich nur die Windschutzscheibe als Original verwenden und musste mir den beweglichen Haubenteil neu herstellen. Dazu benutzte ich die Originalhaube als Form zum Tiefziehen und stellte mir so eine neue Vacu-Haube her ( Siehe hierzu meinen gesonderten Artikel zur: Herstellung von Vacu-Hauben). Des Weiteren wollte ich die Landeklappen ausgefahren darstellen, sowie das Höhen und Seitenruder mit Einschlag zeigen. Da für die Landeklappen keine Updates verfügbar waren, habe ich sie mit einer Stahlnadel ausgraviert und mit verschiedenen Profilen von Evergreen nachgebaut. Dabei war mir ein Foto in einem Squadron Heft sehr hilfreich. Die Ruder sind glücklicherweise in sehr guter Qualität aus Resin von Aires im Angebot. Dieses Set macht wenig Mühe und lässt, ebenfalls wie die ausgefahrenen Flaps, das fertige Modell lebendiger und nicht so steif wirken! Die Räder ersetzte ich noch durch entsprechende Exemplare aus Resin von True Details. Alle Räder dieser Marke weisen eine schöne Seitenwulst (simulierter Druck) auf. Man könnte allerdings auch nur die Bausatzräder mit einer Feile etwas abflachen. Die Öffnungen der Auspuffe habe ich dann noch mit Hilfe eines Microbohrers aufgebohrt. Eine Maßnahme, die zwar etwas zeitraubend ist, aber dafür einen wesentlich realistischeren Eindruck erzeugt.

Hawker Hurricane Mk.I

Bemalung:

Nun konnte ich mich der Bemalung der Maschine widmen, hierbei bin ich wie folgt vorgegangen. Wie immer trug ich zuerst eine Schicht Polished Aluminium (Nr. 27002) von Humbrol auf, welche nach 15 min. mit einem weichen Tuch aufpoliert wurde. Danach folgte die Tarnbemalung in den typischen englischen Jägerfarben Sky, Earth und Green dieser Epoche. Hierfür verwendete ich Acrylfarben von Gunze-Sangyo, die diese Farbtöne bereits fertig in ihrem Sortiment führen. Alle Acrylfarben dieses Herstellers weisen eine sehr feine Pigmentierung und Farbtontreue aus. Um Abnutzungsspuren in Form von abgeplatzter Farbe darzustellen, habe ich die Tarnbemalung mit Hilfe einer abgerundeten Cutterklinge von Martor wieder abgekratzt. Für größere Flächen, wie z.B. den Tragflächenvorderkanten, benutzte ich Klebeband, welches ruckartig wieder abgezogen wurde. Diese Methoden sind möglich, weil die Acrylfarbe keine feste Verbindung mit der Alugrundierung eingeht, ansonsten aber sehr gut haftet. Der so erzeugte Effekt sieht sehr realistisch aus, weil die freiwerdende Alufarbe wirklich unter der Tarnbemalung liegt. Etwas aufwendig, aber wie ich finde, sehr lohnend! Am besten einmal an „Wrackteilen" üben! Danach folgte eine Schicht Glanzlack, ebenfalls von Gunze. Nach ausreichender Trocknungszeit brachte ich die Decals auf.

Hawker Hurricane Mk.I

Da mir die Bausatzdecals nicht besonders gefielen, wählte ich eine Version aus dem sehr umfangreichen Aero-Master Bogen Nr. SP 48-05. Dieser befasst sich speziell mit der Luftschlacht um England und beinhaltet vier Spitfire, vier Hurricane, zehn Bf 109 und zwei Bf 110. Ich wählte die Hurricane Mk. I DT-A, Nr. V6555 von Sqn. Ldr. R.S. Tuck aus. Er war innerhalb der No. 257 Squadron im Oktober 1940 in North Weald stationiert und konnte 29 Luftsiege erringen. Nachdem alle Decals verarbeitet waren, schwärzte ich die Gravuren mit Künstlerölfarbe von Schmincke ein. Öl und Spritspuren stellte ich ebenfalls mit Ölfarbe in den Tönen Umbra und gebr. Sienna dar. Danach erfolgte eine Schicht Mattlack von Gunze. Anschließend wurden alle separat gebauten und bemalten Teile wie Fahrwerk, Landeklappen, Auspuffe ect. mit UHU-Sekundenkleber-Gel montiert. Die Antenne stellte ich aus 0,15 mm Angelsehne her, den Kondensator aus Vinyl-Leim. Abschließend brachte ich noch die Abgas und Schmauchspuren der Auspuffe und Waffenmündungen auf. Hierfür verwendete ich Pastellkreiden von Rembrandt. Diese wurden dann noch mit einer dünnen Schicht Mattlack versiegelt, fertig!

Hawker Hurricane Mk.I

PS. Der Pilot ist eine Zinnfigur aus dem Programm von Hecker/Goros, der Ölwagen ist von Revell.

Frank Pipek

Publiziert am 11. November 2009

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