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Avia S-199 Mezek

von Dirk Heyer (1:48 Hobbycraft)

Avia S-199 Mezek

Die Avia S-199 war eine tschechoslowakische Nachkriegsproduktion der Messerschmitt Bf 109 G. Die Zelle wurde aus Improvisationsgründen mit einem Junkers Jumo 211 F Motor ausgestattet. Da die S-199 während der Start- und Landephasen unberechenbare Eigenschaften hatte, wurde sie von den Piloten Mezek (Maulesel) genannt. Avia baute insgesamt 450 Einsitzer (S-199) und 82 Trainer (CS-199). 1948 kaufte die noch junge israelische Luftwaffe einige S-199 in der damaligen Tschechoslowakei. Im Prinzip war die Avia S-199 somit der erste Jagdbomber der IAF.

Der Bausatz von Hobbycraft ist sehr einfach gehalten. Aus dem Kasten gebaut würde man ein rudimentäres Modell von diesem Flugzeugtyp erhalten. Hobbycraft hat einige der sehr typischen technischen Merkmale der S-199 im Modell leider nicht wiedergegeben. Da es sich nur um eine Bf 109 mit modifizierter Motorhaube handelt, habe ich das Modell mit möglichst vielen technischen Details ausgestattet, um ein interessanteres Modell zu erhalten.  An den Rumpfhälften wurden die Motorverkleidungen und einige Wartungsklappen entfernt, und im Rumpfinneren ein kleiner Teil der technischen Ausrüstung (Mutterkompass, Funkgerät, etc.) eingebaut.

Avia S-199 Mezek

Avia S-199 Mezek

Mit dem Super Detail Set Nr. 4031 von Aires konnte ich das sehr schlichte Cockpit von Hobbycraft ersetzen. Da Avia keine RLM Farben zur Verfügung hatte, lackierte ich das Cockpit wie im WWP No 6 abgebildet, in einem hellen Grau.

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Eine der erwähnten fehlenden technischen Eigenschaften der S-199, im Prinzip sogar aller Messerschmitt Jäger welches hier am Bausatz fehlt, sind die Vorflügelklappen im ausgefahrenen Zustand. Diese lassen sich sehr leicht aussägen, dünner schleifen und im ausgefahrenen Zustand wieder ankleben. Nur im Flug würden diese Klappen im eingefahrenen Zustand erscheinen. Die Landeklappen sowie die Spreizklappen an beiden Kühlern unter dem Flügel habe ich neu gebaut. An der Flügelunterseite wurden noch einige Wartungsklappen geöffnet, und die Fahrwerksschächte etwas detailliert.

Alle S-199, die an Israel geliefert wurden, besaßen einen ETC 50 VII d, der im Bausatz leider fehlt. Die Avia wurde damals hauptsächlich zur Bekämpfung der ägyptischen Bodentruppen angeschafft. Gegen feindliche Jäger war sie praktisch unbrauchbar. Einen brauchbaren Ersatz für den fehlenden ETC erhält man über das Verlinden Set 1321 oder die Marke UM.

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Avia S-199 Mezek

 

Der Jumo 211 aus dem Aires Detail Set lässt bis auf das Fehlen der Laderansaugung (im Modellbild das blaue Teil am Lader) keine Wünsche offen. Mit Hilfe der zahlreichen Fotos, die es in guten Büchern gibt, ist die Verkabelung und Detaillierung kein Hexenwerk. Die Lackierung wurde in Anlehnung der bei Avia montierten Motoren durchgeführt. An der Frontscheibe wurde das dünne Rohr der Scheibenspülung ergänzt. Die Waffengondeln mit MG 151/20mm, auch als Rüstsatz 6 bekannt, habe ich aufgesägt und etwas detailliert. Es gibt diese auch in dem oben genannten Detailset von Verlinden. Beim Propeller muss bei der Alterung unbedingte Zurückhaltung praktiziert werden. Der VS-11 Propeller war aus Holz gefertigt, mit einem Hartplastik überzogen (lackiert?) und besaß an der Vorderkante eine Messingverkleidung. Die Messingverkleidung als auch deren Vernietung habe ich mit dem Pinsel lackiert.

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Das Modell wurde in Schilfgrün lackiert. Revell SM 362 kommt dem Farbton für die israelischen Maschinen sehr nah. A. Yofe und L. Nyveen haben dem in dem sehr guten Buch „Avia S-199 in IAF Service“ ein extra Kapitel gewidmet. Die bekannte und leider falsche Lackierung in Braun/Blau, die in einigen Publikationen herum geistert, wurde auf keiner Avia S-199 in Israel gesehen. Lediglich ein Gateguard Flugzeug wurde in den 60er Jahren mit diesen Farben für eine Restauration lackiert. Ich habe meiner Mezek die Flugzeugkennung 121 gegeben. Der spätere Präsident Israels, Ezer Weizmann, flog diesen Maulesel in mehreren Einsätzen gegen die ägyptischen Truppen. Auf den Bildern sind in meiner Werkhalle hinter der „121“ die Kennungen „123“ und „117“ zu erkennen. Beide entstanden damals zeitgleich für einen guten Bekannten, ebenfalls aus dem Hobbycraft Bausatz.

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Dirk Heyer

Publiziert am 21. Januar 2012

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