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Der Tod

von Martin Schiffel (1:32 verschiedene Hersteller)

Der Tod

Vorwort

Vom Tod und insbesondere von dem, was danach kommt oder kommen könnte haben die Menschen die verschiedensten Vorstellungen. Die einen befürchten ein ewiges Nicht-Sein, eine vollständige Auslöschung des eigenen Ich, andere erwarten das ewige Paradies oder je nach Sündenregister die ewige Verdammnis, die nächsten sehen ihre Seelen aufgehen in einem Meer anderer Seelen, einen Aufstieg zu einem neuen Sein.

Als Symbolfigur für den Tod hält sich seit Jahrhunderten ein mit einer Sense bewaffneter Knochenmann, mal nackt und zu Fuß, mal verhüllt in einen Umhang und zu Pferde, eine Gestalt, die mit aller Wahrscheinlichkeit im Reich der Phantasie ihre Heimat hat.

Der Tod

„Der Tod“ des griechischen Figurenkünstlers Michael Kontraros wartete schon lange in meinem Fundus. Er gehört zu den vier apokalyptischen Reitern, zusammen mit dem „Hunger“, dem „Krieg“ und der „Pest“ bildet er ein meisterhaft gestaltetes Quartett. Alle vier Figuren sind auf Pferden in stürmischem Galopp dargestellt.

Der Tod

Meine Vorstellung der Symbolfigur des Todes ist aber eine auf einem müden Gaul sitzende, in einen Umhang gehüllte lustlose Gestalt. Der "Tod" von Michael Kontraros ist nackt und schwingt mit einer furiosen Bewegung seine Sense. Eine meiner Vorstellung entsprechende Figur konnte ich nirgends finden, also entschloss ich mich, meinen „Tod“ aus mehreren Figuren zu kombinieren.

Der Tod

Als nächstes legte ich mir die Figur des „Hungers“ zu, die in einem mir zusagenden Umhang gehüllt ist. Es fehlte nur noch ein müdes Pferd und ich wurde wie so oft im unendlichen Fundus des Sockelshop fündig. „Commander Ash“ von Daybreak Miniatures reitet auf einem fast zusammenbrechenden, verwesenden Gaul, er selbst ist eher eine martialische, wenn auch mit einem Totenkopf ausgestattete Gestalt.

Der Tod

Der Commander fiel dem Dremel zum Opfer und zur Basisfigur für meinen „Tod“ wurde Michael Kontraros` „Hunger“. Das Gesicht wurde durch einen Totenkopf ersetzt, Arme und Beine in ihrer Ausrichtung angepasst und nachdem er auf das Pferd gesetzt war, mittels Kunststoff und Spachtelmasse der wehende Umhang zu einem schlaff herabhängenden Stück Stoff umgestaltet.

Der Tod

Commander Ash´s Pferd erhielt den Schwanz des Pferdes des ursprünglichen "Todes", dessen Sense wurde mit einem neuen Stiel ausgestattet und dem neuen Tod in die rechte Hand gedrückt, die linke Hand hält aus Plastikstreifen zurechtgeschnittene Zügel. Ein attraktiver Sockel lag Commander Ash bei, ich nutzte ihn als Sockel für meine neu gestaltete Figur.

Der Tod

Die Bemalung war einfach, auf eine Grundierung mit anthrazitfarbenem Acrylspray von Revell folgte eine Behandlung mit erdfarbener Brühe aus Gouachefarbe und eine Akzentuierung mit weißer Gouachefarbe.

Der Tod

Der Tod

Lange überlegte ich, ob ich dem "Tod" nicht eine Vignette mit einem Denkmalsockel spendieren sollte, aber wirklich hinzuzufügen hatte ich nichts mehr. Also beließ ich es bei der Figur auf dem mitgelieferten Sockel, die nun lustlos und müde von unzähligen Reisen mit der immer gleichen Ernte dahintrottet.

Der Tod

Der Tod selbst weiß nicht, was seine Fracht am anderen „Ufer“ erwartet, er ist nur der Bote, der Fährmann, der seine Fuhre auf der anderen Seite abliefert. Er ist ein Unwissender...

Der Tod

Der Tod

Martin Schiffel

Publiziert am 31. Oktober 2023

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