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Harley-Davidson WLA 750

Bobber-Umbau

von Benedikt Decker (1:9 Italeri)

Harley-Davidson WLA 750

Zum Vorbild

Die Harley-Davidson WLA ist ein Harley-Davidson-Motorrad, das in den Jahren während und um den Zweiten Weltkrieg nach Spezifikationen der US-Armee hergestellt wurde. Es basierte auf einem bestehenden zivilen Modell, dem Typ WL. In Anspielung auf seinen Einsatz nach der alliierten Landung in Europa erhielt das Motorrad den Spitznamen "Liberator".

Im Jahr 1937 stellte Harley-Davidson die Modelle der W-Serie mit einem 750 cm³-Motor vor. Bemerkenswert war eine Ölschmierung auf Rücklaufbasis, die den Wartungsaufwand erheblich reduzierte. Gegenüber der zivilen WL-Variante wurden die Seiten der Kotflügel zurückgeschnitten, um ein Zusetzen durch Schlamm auf unbefestigten Straßen zu verhindern. Scheinwerfer und Rücklichter wurden gegenüber dem zivilen Modell geändert, um militärischen Standards zu entsprechen. Insgesamt wurden zwischen 1940 und 1945 ca. 70.000 WLA gebaut.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs verkaufte die US-Armee viele nicht verschiffte WLAs im Inland als militärische Überschüsse, oft zu sehr günstigen Preisen. Viele dieser überschüssigen Motorräder wurden baulich verändert, individuell angepasst und so zu den allerersten „Choppern“ und „Bobbern“. Aus diesem Grund sind Originalexemplare äußerst selten geworden und auf dem heutigen Sammlermarkt sehr wertvoll.

Quelle: Wikipedia

Da ich mir beim Modelle bauen immer neue Herausforderungen zum Ziel setze, galt für mich diesmal: Detaillierungsgrad so hoch wie möglich. Im Maßstab 1:9 kann man sich da ordentlich austoben. Da ist sicher auch noch mehr drin, für meinen Geschmack reichte dieser LOD (Level Of Detail) - aber seht selbst.

Harley-Davidson WLA 750

Mein Modell

Zu sehen ist der Bausatz von Italeri der WLA Variante, zum „Bobber“ umgebaut. Diesen Bausatz bietet Italeri bereits seit 1974 an. Entsprechend in die Jahre gekommen, haben die Gießäste und somit die Teile oft Fischhaut und/oder viel Grat. Alle Teile müssen entsprechend verschliffen und nachbehandelt werden.

Sehr viele Teile habe ich aus Messingrohr, Stahldraht, Plastikprofilen, Plastiksheet und diversen anderen Dingen, teilweise auch aus dem Bausatz selbst, zweckentfremdet und in das Modell integriert. So ist beispielsweise der neu gestaltete Luftfilter zusammen mit etwas sehr feinmaschigem Stahlgitter und Plastiksheet eigentlich eine der beiden Rückleuchten des Modells.

Harley-Davidson WLA 750

Sehr aufwändig habe ich die Speichen komplett aus Stahldraht und Messingrohr neu aufgebaut. Der Aufwand lohnt sich, denn das Ergebnis kann sich sehen lassen und trägt viel zum Realitätsgrad des Modells bei.

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Das Nummernschild war vergleichsweise einfach mit dem Illustrator erstellt und auf blanko Decal-Papier ausgedruckt.

Harley-Davidson WLA 750

Bei meinen Recherchen zur WLA bin ich unter anderem auf eine gestoßen, bei der die vordere Halterung des Sattels, die sich auf dem Tank befindet, beim Zurückversetzen des Sattels hinter den Tank nicht entfernt wurde. Das hat mir sehr gut gefallen und so habe ich die am Modell auch nicht entfernt.

Harley-Davidson WLA 750

Glücklicherweise kenne ich Leute, die viel an den „echten“ Harleys rumschrauben. So konnte ich mir im Detailgespräch eine Schemazeichnung zur kompletten elektrischen Verkabelung des Motorrades anfertigen und das Modell wie im Original verkabeln.

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Verkabelt habe ich teilweise mit dem dem Bausatz beiliegenden Schlauch. Ich wollte aber auch textilummantelte Schläuche am Modell darstellen, wie sie beim Customizing viel verwendet werden. Hier habe ich weißes 1 mm Makramee-Garn verwendet, was den Vorteil hat, dass es aus vielen sehr dünnen Fasern geflochten wird, nicht aus Baumwolle besteht und somit auch nicht fusselt. Bemalt wurde mit Tamiya Clear-Farben, um die Struktur nicht zu verdecken.

Harley-Davidson WLA 750

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Abschließend noch ein paar Bilder vom Fotoshooting und der Bauphase. Die Modell-Fotos sind mal abgesehen von dem schwarz/weiß Bild (Staub und Kratzer-Filter) nicht gephotoshopt noch anderweitig gefaked.

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Benedikt Decker

Publiziert am 13. Januar 2024

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