Northrop F-5E Tiger IIAggressor-Training mit der 527th TFAS, US Air Force, Alconbury, 1980von Alexander Jost (1:48 Revell)Die 527. Taktische Jagdflugzeugtrainings- und Aggressor-Staffel der US Air ForceDie 1976 gegründete 527. Tactical Fighter Training and Aggressor Squadron mit Sitz auf dem RAF-Stützpunkt Alconbury war eine einzigartige Staffel der USAF in Großbritannien. Die US Navy hatte in den USA bereits ein ähnliches Programm etabliert, das unter dem Namen TOP GUN bekannt war. Das Strike Fighter Tactics Instructor-Programm (SFTI) der US Navy beschäftigte hochqualifizierte Ausbilder für die Ausbildung an Kampfwaffen. Wie das TOP GUN-Pendant hatten die Aggressors der USAF in Europa die Aufgabe, US-Kampfpiloten in sowjetischen Kampftaktiken auszubilden. Die Tiger der 527. waren dazu in kräftigen Tarnmustern im sowjetischen Stil lackiert und mit zweistelligen Bugcodes nach sowjetischem Muster versehen. Um die internationale Vorschrift zu erfüllen, dass Militärflugzeuge ihre nationalen Insignien tragen müssen, wurde am Rumpf und den Flügeln das Stern- und Balkenabzeichen als Kennzeichen der USA angebracht. Der Stil des Warschauer Pakts beschränkte sich nicht nur auf die Flugzeuge. Die Piloten erhielten Schals mit Hammer und Sichel sowie rot-goldene Namensschilder, während ihre Fliegerkombis mit einem kyrillischen Staffelabzeichen verziert waren. 1988 zeigten die F-5 Tigers nach elf Jahren intensiven Kampfeinsatzes Abnutzungserscheinungen. Mit dem Aufkommen einer neuen Generation sowjetischer Kampfflugzeuge verloren sie zudem ihre Ähnlichkeit mit feindlichen Flugzeugen. Es wurde beschlossen, die 527. Staffel mit General Dynamics F-16 Fighting Falcons neu auszurüsten und die Staffel zum RAF-Stützpunkt Bentwaters in Suffolk zu verlegen. Fünf der F-5E wurden an die TOP GUN-Schule der Navy übergeben. Die Zeit der Agressor-Staffel in Bentwaters wurde durch den Fall der Berliner Mauer 1989 und die anschließende Entscheidung, das Aggressor-Programm der USAF zu beenden, verkürzt. Die 527. Tactical Fighter Training and Aggressor Squadron wurde im September 1990 offiziell deaktiviert. (nach einem ins Deutsche übersetzten Text bei americanairmuseum.com)
Der Revell-Kit 04556Monogram brachte das Ursprungsmodell im Jahre 1978 heraus, welches seither mehrfach und auch unter anderen Labels wieder aufgelegt wurde. Der Kit 04556 aus dem Jahr 2000 enthält die guten, alten Bauteile inklusive einer gelungenen Pilotenfigur und Decals für die Darstellung einer Maschine der Schweizer Luftwaffe und die Variante meiner Wahl: F-5E Tiger II, No. 74-1535/R1193, 527th Tactical Fighter Aggressor Squadron, 10th TRW, US Air Force, Alconbury/UK, 1980. Kleine ModifikationenDem Modell wurden einige Scratchteile hinzugefügt, unter anderem die Unterrumpfantennen am Bug und das dortige Staudruckrohr. Das Pitot-Rohr am Bug wurde aus zwei Spritzen- bzw. Messingkanülen unterschiedlicher Stärken zusammengefügt und mit Sekundenkleber verschliffen. Außerdem fertigte ich FOD-Covers für die Intakes aus einem Stückchen Taschentuch, Weißleim und 2K-Kleber an. An der Tragflächenhinterkante sägte ich beide Höhenruder aus und befestigte sie leicht ausgeschlagen, um dem Modell einen kleinen "dynamischen Touch" zu geben. Einige Baustufen und Details des FlugzeugsDie FOD-Covers für die Lufteinläufe wurden mit Tissue, Weißleim und 2K-Kleber gefertigt und bereits vor der Lackierung des Modells aufgeklebt. Die Dioramabasis wurde aus Styrodur für die Vitrine passend zurechtgeschnitten, mit Trockenspachtelmasse überzogen und mit Acryl- (Oberfläche, Teerfugen) und Ölfarben (Washing/Konturierung, Alterung) bearbeitet. Die Radkeile wurden aus dünnen Leisten aus Balsaholz gesägt und geschnitzt, mit gelber Acrylfarbe lackiert und mit Modellbau-Takelage als Verzurrriemen versehen. OberflächenbearbeitungWie immer bei betagteren Kits mit erhabenen Gravuren habe ich das Modell komplett mit versenkten Nietreihen versehen, um entlang der meist erhabenen Gravuren einen realistischen Eindruck zu vermitteln. Nach dem Grundieren in schwarzer und weißer Farbe als Preshading und dem Lackieren der Tarnung schliff ich die Oberflächen des Modells mit feinem Schleifpapier unterschiedlicher Körnung ab, so dass die erhabenen Gravuren durchbrechen. So wird an mancher Stelle der Eindruck einer Schattenbildung wie an den Blechstößen des Originals erzeugt. Hintergründe und Quellen
FazitDer altehrwürdige Monogram-Kit kann mit ein wenig Geschick und der effektvollen "Aggressor"-Lackierung zu einem echten Hingucker gestaltet werden. Wer präzisere Details möchte, sollte auf die F-5E Kits von AFV-Club zurückgreifen. April 2025 Alexander Jost Publiziert am 17. Mai 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |