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Panzerkampfwagen II Ausf. D1

von Michael Wittmann (1:35 Bronco Models)

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Zum Original

Im Jahre 1938 erhielt die Firma Daimler-Benz vom Heereswaffenamt einen neuen Auftrag für den Panzerkampfwagen II. Ziel dieses neuen Konzeptes war es, die Geschwindigkeit und Beweglichkeit zu steigern. Als Ergebnis entstand hieraus der Panzerkampfwagen II Ausf. D. Dieser wurde als Schnellkampfwagen den leichten Divisionen zugeteilt.

Die größten Änderungen zu den anderen Ausführungen des Panzerkampfwagen II waren die leicht veränderte Wanne und das völlig neue Fahrwerk. Waren der Motor und das Getriebe in den anderen Ausführungen noch auf der rechten Seite, so wurde beides bei der Ausführung D in die Mitte des Panzerkampfwagens verlegt.

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Das ursprüngliche Fahrwerk der Panzerkampfwagen II hatte nur eine begrenzte Lebensdauer. Nach 1.500 bis 2.500 km musste das komplette Fahrwerk gewechselt werden. Aus diesem Grund versuchte die Firma MAN (Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg) bei der Ausführung D nun ein neues Konzept zu entwickeln. Das Fahrwerk bestand nun je Seite aus vier großen, doppelrädrigen Laufrollen mit großer Gummipolsterung, welche an einer Drehstabfederung aufgehängt waren. Weiterhin wurden die Antriebs- und Leiträder verändert und angepasst. Stütz- oder Spurrücklaufwalzen wurden bei dem neuen Fahrwerk nicht verwendet.

Die Panzerung an der Wannenfront wurde von 15 mm auf 30 mm erhöht. Dementsprechend stieg das Kampfgewicht des kleinen Panzerkampfwagens auf 10 t an. Eine weitere Neuerung an der Wanne waren die gepanzerten Sichtfenster und eine Luke für den Funker. Diese wurden an der Vorderseite des Panzers neu eingebaut. Die Antenne wurde von der linken auf die rechte Seite verlegt. Die Ausführung D war 4,64 m lang, 2,30 m breit und hatte eine Höhe von 2,02 m.

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Der Kampfturm bei der neuen Variante wurde leicht nach rechts auf der Wanne verlegt, war jedoch identisch zu den anderen Ausführungen. Die Bewaffnung blieb unverändert bei der 2 cm KwK (Kampfwagenkanone) 30 L/55 Schnellfeuerkanone und auch die Panzerung am Turm blieb mit 14,5 mm unverändert. Jedoch wurde auf dem Turm eine große, geteilte Luke eingebaut. Weiterhin gab es ein Dummy-Periskop und einen kleinen Kugel-Spritzschutz direkt vor der Luke. In der Wanne, beim Funker, gab es noch ein 7,62 mm MG 38 in einer Walzenblende.

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Dennoch hatte der Panzerkampfwagen II Ausführung D eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h. Ein Grund für diese gleichbleibende Leistung, trotz des erhöhten Gewichtes, war das neue Fahrwerk. Weitere Gründe waren der Maybach HL 62 TRM Motor und das neue Siebengang-Getriebe. Die Kraftstofftanks wurden in den Motorraum verlegt, daher musste auch das komplette Motordeck und Heck der Ausführung D verändert und angepasst werden. Dadurch verdeckte das gepanzerte Heck nun die komplette Breite des Panzers und besaß zwei große, geteilte Wartungsluken. Der Verbrauch der Ausführung D belief sich auf 100 Liter bei 100 km.

Die Besatzung bestand aus drei Mann. Fahrer und Funker hatten ihren Platz in der Wanne und der Kommandant hatte seinen Platz im Kampfturm.

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Zum Straßentransport wurden die Panzer auf Tiefladeanhänger oder Schwerlast-Lkw wie dem Faun L900 verlastet. Somit konnte wertvoller Treibstoff gespart werden, Teile wurden geschont und der Transport zur Front ging um einiges schneller.

Die Produktion der Ausführung D begann im Oktober 1938 und ging bis April 1939. In diesem relativ kurzen Zeitraum wurden circa 43 Fahrzeuge der Ausführung D hergestellt. Andere Quellen geben sogar an, das zwischen 200 bis 250 Fahrzeuge hergestellt wurden, dies ist jedoch zu bezweifeln. Wahrscheinlicher ist, dass 250 Stück bestellt wurden und die Fahrgestellnummern blockiert wurden, jedoch nur 43 Stück hergestellt und ausgeliefert wurden, bevor man die Produktion einstellte. Während des Polenfeldzuges und bei der Invasion von Frankreich kamen mehrere Panzerkampfwagen II Ausführung D zum Einsatz. Ob diese jedoch in Kampfhandlungen verwickelt waren, ist nicht belegt. Alle Ausführungen D, die bis Dezember 1941 noch im Dienst waren, wurden ab diesen Zeitraum zum Flammpanzer II D umgebaut. Da sich auch dieses Fahrzeug nicht bewährte, wurde aus den ca. 25 verbliebenen Flammpanzern der Marder II D gebaut, die in Masse fast alle bei der Schlacht um Stalingrad vernichtet wurden. 

Belegt ist auch, dass einige Panzer beim Panzer-Regiment 8 der Panzer-Brigade 4 der 10. Panzer-Division eingesetzt wurden.

Quelle: Streitmacht

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Zum Originalteil

Da von dem Fahrzeug nur 43 produziert wurden und noch weniger mit der späten Version der Kette ausgestattet wurden, war es dementsprechend schwierig, ein Kettenglied zu finden. Es gab die frühe und späte Version der Kette. Ein frühes Exemplar habe ich bis heute noch nie zum Verkauf gesehen. 

Die späte Ausführung der Kette verfügt über seitliche Schlaufen zur Befestigung von Hammerstollen. Die Griffleiste ist glatt und durchgehend. Außerdem ist sie schmaler als diejenige der frühen Version, ferner ist die Innenkante an den Eingriffslöchern nicht eingezogen. Der Führungszahn dieses Typs ist ebenfalls spitz und durchbrochen. Diese späte Ausführung wurde überwiegend verwendet beim Sd.Kfz. 132 „Marder II“ mit 7,62 cm-PaK (r) auf PzKpfw. II, Ausf. D1/D2. Das Kettenglied sieht dem Typ 3 der Panzer III und IV sehr ähnlich. Die Griffleiste ist jedoch nicht profiliert. Der wesentliche Unterschied ist jedoch die deutlich geringere Breite von nur 30 cm.

Quelle: Buch Panzerketten von Dr. Peter Schwarzmann

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

  • Typ: Einzelkettenglied 
  • Maße: 30 cm (Breite)
  • Gewicht: 4 kg 
  • Eingriffe: E - E
  • Führungszähne: 1 
  • Fundort: Stalingrad
  • Zubehör: Hammerstollen 
  • Hergestellt ab: 1941 (vermutl.)
  • Originalbezeichnung: nicht bekannt

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Zum Modell

2011 brachte Bronco das Modell auf den Markt. Der Bausatz zeichnet sich durch schöne Details aus. Wie von Bronco bekannt ist der Bausatz sehr kleinteilig. Ohne Pinzette geht da nichts. Auch liegt eine Einzelgliederkette der frühen Version bei. Da es ja im Grunde nur ein Fahrzeug war, das beim ersten Umbau als Flammpanzer und dann zum Marder umgebaut wurde, wollte ich alle drei Fahrzeuge zu dem Originalteil haben. Bronco bietet zum Glück auch alle drei an. Es gibt zwar noch ein Fahrzeug mit einer Pionierbrücke, das war aber ein Einzelstück als Feldumbau.

Als erstes war damit also der Pz.Kpfw. II Ausf. D dran. Als zweites folgt der Flammpanzer und zum Schluss der Marder. Die anderen werden später nach Vollendung der Modelle hier vorgestellt. Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Wie schon geschrieben, sind manche Tele sehr klein und es erfordert schon eine ruhige Hand und ein gutes Auge bzw. Brille, um alles an Ort und Stelle zu bekommen. Das Resultat spricht aber für sich. 

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Panzerkampfwagen II Ausf. D1

 

Lackiert wurde mit Tamiya-Farben. Da man die Schürzen erst zu Schluss montieren kann, erleichtert es die Kettenmontage sehr. Ein Luxus, der bei den anderen beiden Modellen nicht möglich sein wird. Bronco liefert hier ein top Modell ab, das keine Wünsche offen lässt. 

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Weitere Bilder vom Bau findet ihr auf meinem Instagram Account unter: blue_patriot_mustang_

Panzerkampfwagen II Ausf. D1

Michael Wittmann

Publiziert am 14. Juli 2025

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