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Focke-Wulf Fw 190 D-9

Fw 190 D-9 Werknummer 210 003, Oblt. Hans Dortenmann

von Klaus Reinhardt (1:48 Eduard Bausätze)

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Das Original...

...war ausweislich der auf 003 endenden Werknummer die dritte gebaute Serienmaschine. Sie wurde im September 1944 in Dienst gestellt und stand bis Kriegsende bei drei verschiedenen Staffeln der JG 54 und 26 im Einsatz. Dabei trug sie als Kennung je nach Staffelzugehörigkeit zuerst eine rote, später beim JG 26 eine schwarze und zum Schluß eine gelbe Eins. Geflogen wurde sie die ganze Zeit über von Staffelkapitän Oblt. Hans Dortenmann, der 18 seiner insgesamt 38 Luftsiege mit dieser Maschine erzielte und sie bei Kriegsende eigenhändig gesprengt hat.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Trotz ihrer für die damaligen Verhältnisse sehr langen Lebensdauer, die von keiner anderen D-9 erreicht wurde, findet man sowohl im Internet als auch in der Literatur nur eine einzige Schwarzweißaufnahme dieser Maschine. Zudem zeigt das Foto nur einen kleinen Bereich der linken Rumpfseite zwischen Windschutzscheibe und Balkenkreuz (wie auf dem Titelbild!). Der abschließende 3. Band der sehr informativen und gut recherchierten JaPo-Reihe über die D-9 wollte sich eingehend mit dieser Maschine befassen, ist aber leider nie erschienen.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Die Farben des Originals

Laut JaPo Band 1 wurden die ersten D-9 werksmäßig in RLM 75/76/83 lackiert, wobei inzwischen gesichert ist, dass das dunkle Grün, das man lange Zeit als RLM 83 bezeichnet hat, in Wahrheit eine dunkelgrüne Variante von RLM 81 war. Manche Quellen halten sogar den alten grauen Anstrich in 74/75/76 für möglich. Typisch für die Maschinen aus den ersten Produktionstagen waren u.a. die noch vollständig in RLM 76 lackierte Unterseite sowie die alte Version der Balkenkreuze am Rumpf und an der Flügelunterseite. Oblt. Dortenmann schreibt in seinen Memoiren (die mir allerdings nicht vorliegen), dass sein Flugzeug „im Frühjahr“ 1945 in RLM 81/82 umgetarnt wurde. Ob die oben erwähnte einzige Aufnahme vor oder nach diesem Zeitpunkt entstand, ist mir leider nicht bekannt.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Das Modell

Über die Tücken des Eduard-Bausatzes der D-9 im Maßstab 1:48 wurde bekanntlich schon viel geschrieben. Auch ich bin daran mehrmals gescheitert. Einer der Knackpunkte sind die Teile X5, X38 und X46. Werden die nicht exakt im richtigen Winkel montiert, bekommt der Vorderrumpf später nicht die korrekte Breite, so dass MG- und Motorabdeckung, Windschutzscheibe und Cockpitwanne nicht passen.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Inzwischen hat Eduard aber reagiert und die Bauanleitung um eine entsprechende Schablone mit Angabe der Einbauwinkel ergänzt. Und siehe da, damit hat es endlich einigermaßen ordentlich geklappt... Die Passungsprobleme bei den Kanonenabdeckungen auf den Flügeloberseiten habe ich dadurch umgangen, dass ich die Abdeckungen in leicht geöffneter Position dargestellt habe. Für eine vollständig geöffnete Darstellung ist der dann einsehbare Waffenschacht meines Erachtens nach nicht ausreichend detailiert und ich baue grundsätzlich nur „ooB“.

Die ukrainische Firma Miniart hat übrigens für dieses Jahr eine eigene 48er D-9 angekündigt. Man darf also gespannt sein…

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Die Bemalung des Modells...

...erfolgte wie bei mir üblich mittels Airbrush und selbst abgetönten Farben der Gunze H-Serie, wobei ich mich für die Darstellung als schwarze Eins in RLM 81 (dunkelgrüne Variante) und 82 entschieden habe. Begonnen habe ich mit dem Versuch, den auf besagter Fotografie ersichtlichen Anstrich nachzuempfinden. Das Ergebnis dient als Titelbild (selbstverständlich stilecht in schwarz/weiß) zu diesem Beitrag. Der ganze große Rest der Bemalung gehört jedoch mangels authentischer Vorlage in die Rubrik „künstlerische Freiheit“. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass beim Original nur die Oberseite frisch lackiert wurde. Der Unterseite habe ich dementsprechend ein leicht mitgenommens Aussehen verpasst. 

Das Titelbild noch in normalen Farben
Das Titelbild noch in normalen Farben

Hervorzuheben wären zu guter Letzt noch die weiße Spirale, die sich nur über den vorderen Teil des Spinners erstreckt (ein Überbleibsel aus der Anfangszeit beim JG 54) sowie die zu Tarnzwecken übernebelten weißen Winkel der Rumpf-Balkenkreuze.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Klaus Reinhardt

Publiziert am 04. Juli 2025

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