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Leopard 2A7V

Panzerlehrbataillon 93, Panzerlehrbrigade 9, Munster (Niedersachsen) 2024

von Andy Hartung (1:72 Revell)

Leopard 2A7V

Meine Ursprünge im Modellbau lagen im Flugzeug- und Panzerbau im Maßstab 1:72. Natürlich waren die Ergebnisse eines damals 12-jährigen Anfängers eher bescheiden. Mit der Zeit erweiterte ich mein Modellbau-Portfolio, und aus heutiger Sicht würde ich behaupten, dass ich mich bis heute stetig weiterentwickle, mir immer mehr zutraue und auch gerne Neues ausprobiere. Dazu gehört inzwischen auch der Bau kleiner Dioramen. In meiner Galerie finden sich noch viele Beispiele meiner frühen Modelle – auch wenn ich diese nach und nach gerne überarbeiten oder sogar restaurieren möchte.

Leopard 2A7V

Wie dem auch sei – es ist schon einige Zeit her, dass ich zuletzt einen Panzer im Maßstab 1:72 gebaut habe. Zwar hatte ich es immer wieder vor, eines meiner Modelle aus dem Stash anzugehen, doch aus den verschiedensten Gründen habe ich es jedes Mal verschoben. Mit dem neuen Leopard 2A7V von Revell bot sich nun der passende Anlass, endlich wieder ein 1:72-Diorama zu bauen. Ein großes Vorbild dabei sind für mich die vielen schönen Projekte von Modellbaufreund Stefan Szymanski, der in Fachkreisen nicht umsonst als Dioramagenie gilt und uns hier regelmäßig mit seinen Beiträgen begeistert.

Leopard 2A7V

Zum Bau:

Die Erstausgabe habe ich bereits vor einiger Zeit gebaut – damals den Leopard 2A6M, der ebenfalls hier auf Modellversium zu finden ist. Das Diorama dazu existiert heute leider nicht mehr, und der Panzer selbst hat die diversen Umzüge nicht unbeschadet überstanden. Er liegt nun ziemlich ramponiert in einer Kiste auf dem Dachboden und wartet auf seine Reaktivierung.Wie dem auch sei: Zunächst habe ich geschaut, was der Aftermarket zum neuen A7V anbietet. Wie nicht anders zu erwarten, hat bisher noch kein Hersteller etwas aufgelegt. Das ist aber eigentlich auch gar nicht nötig, denn die Bausatzdetails wissen bereits so gut zu überzeugen.

Leopard 2A7V

Wer bereits Revell-Panzerbausätze gebaut hat, erwartet normalerweise die kleinen, flachen Kartons – und wird hier überrascht: Der A7V kommt in einem deutlich aufgeblähten Karton daher. Der Grund liegt einzig darin, dass Revell viele Gussrahmen der bereits erschienenen Versionen zusammengelegt hat, um diese Variante zu realisieren. Entsprechend bleiben zahlreiche Teile ungenutzt und wandern direkt ins Ersatzteillager.

Leopard 2A7V

Der Bau der Wanne ist wenig spektakulär: Zunächst werden die Seitenteile mit der Bodenplatte zusammengesetzt, zusätzlich wird eine Spante eingesetzt. Probleme bereitet lediglich ein kleiner Spalt zwischen Heck und Seiten, der sauber verspachtelt und verschliffen werden sollte. Die Details und Oberflächengravuren sind absolut auf der Höhe der Zeit und sehr fein ausgeführt.

Der Bau zog sich insgesamt etwas in die Länge – vor allem wegen der zahlreichen kleinen Anbauteile wie Haken und Panzerplatten. Auch die Scheinwerfer sind gut umgesetzt und stellen zusammen mit dem Turm einen der auffälligsten Unterschiede zu den Vorgängerversionen dar.

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Leopard 2A7V

 

Eine echte Fleißarbeit war das Fahrwerk: Alle Laufrollen mussten einzeln zusammengesetzt und anschließend verbaut werden. Die Gussqualität ist hier allerdings alles andere als überzeugend – man merkt deutlich, dass der Zahn der Zeit schon an den Bausatzformen genagt hat. Mit entsprechender Alterung fällt das später jedoch kaum ins Gewicht.

Etwas knifflig war es außerdem, die Schwingarme in die richtige Position zu bringen – trotz vorgeformter Passhilfen keine ganz leichte Aufgabe. Anschließend beließ ich es zunächst dabei, da ich die Ketten erst nach dem Lackieren anbringen wollte.

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Der Turm erwies sich als ähnlich kleinteilig wie die Wanne – wenn nicht sogar noch etwas aufwendiger. Besonders die Nebelkerzen, Staukästen und Luken waren allesamt in Einzelteilen ausgeführt, was den Bau zusätzlich in die Länge zog. Das Geschütz blieb am Ende beweglich, die Mündung ist bereits offen dargestellt. Probleme bereitete allerdings der Rahmen um die Kommandantenluke: Er hielt nur schlecht und löste sich immer wieder.

Anschließend grundierte ich das Fahrzeug in Schwarz und Weiß, sodass ein schönes Preshading entstand. Danach erhielt der Leopard mit den neuen ATOM-Farben seinen grünen Grundanstrich. Im nächsten Schritt folgten die Tarnflecken: Dafür verwendete ich NATO-Braun (ebenfalls von Ammo of Mig ATOM) sowie NATO-Schwarz von Hataka.

Die Tarnung konnte mich recht schnell überzeugen, auch wenn ich erst nach der Kettenmontage und der Detailbemalung wirklich zufrieden war.

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Bevor ich die Laufrollen angebracht habe, bearbeitete ich zunächst den Bereich an der Wanne mit Pigmenten und einem Schlamm-Wash. Dabei löste sich leider ein Teil des Lacks, den ich anschließend nacharbeiten musste. Nach dem Anbringen der Laufrollen zeigte sich dann schnell, dass diese nicht wirklich ordentlich saßen – teilweise hielten sie sogar nur schlecht.

Die Bausatzketten erwiesen sich ebenfalls als sehr undankbar. Sie sind auf beiden Seiten zweiteilig ausgeführt und müssen mit warmem Wasser um das Laufwerk gebogen werden. Hier habe ich wirklich graue Haare bekommen: Die Teile hielten kaum, und außerdem mussten einige Kettenglieder entfernt werden, da die Stränge zu lang waren. Am Ende brauchte ich bestimmt drei oder vier Anläufe, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

Leopard 2A7V

Als Nächstes brachte ich die Abziehbilder an. Dabei fiel mir auf, dass insbesondere das taktische Zeichen sowie die Geschwindigkeitstafel zu dunkel gedruckt waren und den nötigen weißen Rand vermissen ließen – dadurch sind sie nun kaum noch zu erkennen. Generell wirkten die Decals etwas matt; keine Ahnung, was sich der Hersteller dabei gedacht hat. Nach einem abschließenden Klarlacküberzug konnte ich mit dem Alterungsprozess beginnen. Zum Einsatz kamen hauptsächlich ein Pin-Wash, Drybrushing sowie Streaking-Effekte.

Leopard 2A7V

Beim Diorama orientierte ich mich am Coverbild. Dafür besorgte ich mir zunächst einige Tannen mit Schnee von einem mir unbekannten polnischen Hersteller sowie Wintergras. Schneestruktur von Ammo of Mig, Schneepulver von Noch und etwas Seeschaum hatte ich noch auf Lager. Die Base schnitt ich aus Styrodur, das anschließend mit einem Erd-Holzleim-Gemisch überzogen wurde. Danach grundierte ich den Boden und begann mit der Bepflanzung. Zum Schluss ließ ich es noch schneien – und damit war mein erstes aufwändigeres Diorama in 1:72 vollendet.

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Leopard 2A7V

 

zum Vorbild:

Auch wenn es im Bausatz nicht konkret angegeben ist – dort steht lediglich „Munster 2024“ –, hat eine kurze Recherche gezeigt, dass zu diesem Zeitpunkt ausschließlich das Panzerlehrbataillon 93 den Leopard 2A7V in Munster im Bestand hatte. Dieser Verband gehört zur Panzerlehrbrigade 9 mit Sitz in Munster und wurde bereits 1956 als Panzerlehrbataillon 1 aufgestellt. Das Bataillon zählt zu den Vorzeigeeinheiten der Bundeswehr und hat den Auftrag, Ausbildung und Demonstration von Technik durchzuführen. Gleichzeitig ist es jedoch auch als Kampfbataillon jederzeit einsatzbereit.

Im Lehrbataillon werden zudem neue Taktiken, Verfahren und Technik erprobt. Es ist daher kaum verwunderlich, dass der Leopard 2A7V hier mit als erstes zum Einsatz kam. Munster gilt ohnehin als Zentrum der deutschen Panzertruppe – neben diversen Panzerverbänden befindet sich hier auch das Deutsche Panzermuseum. Das bewaldete Gelände der Lüneburger Heide mit seiner vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte eignet sich optimal für Manöver unter realistischen Gefechtsfeldbedingungen.

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Leopard 2A7V

 

Fazit:

Ich habe lange ein 1:72-Diorama vor mir hergeschoben, doch nun war es endlich soweit: Der Leopard 2A7V steht fertig vollendet auf einem vorzeigbaren winterlichen Diorama in meiner Schrankwand. Damit ist die Lust zurück – es wird sicher nicht allzu lange dauern, bis der nächste Minipanzer folgt. Eine Idee habe ich dafür schon ins Auge gefasst …

Leopard 2A7V

Andy Hartung

Publiziert am 02. Oktober 2025

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