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Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

26.Panzer Division, Anzio, Italien, April 1944

von Michael Wittmann (1:35 MiniArt)

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Zum Original:

Der Raupenschlepper Ost (kurz: RSO) ist ein Vollkettenschlepper, der im Zweiten Weltkrieg für die Wehrmacht entwickelt und gebaut wurde. Er sollte die Versorgung der kämpfenden Verbände unter den problematischen Straßen-, Boden- und Witterungsverhältnissen im Krieg gegen die Sowjetunion erleichtern.

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Das Kürzel RSO wird auch für den Radschlepper Ost genutzt, was gelegentlich zu Verwechselungen führt.

Wenige Monate nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 mussten die deutschen Truppen feststellen, dass mit den Regenfällen im Herbst die meist unbefestigten Straßen an der Ostfront verschlammten und oft unbefahrbar wurden. Die vorwiegend im Frühjahr und Herbst auftretende „Rasputiza“ (russisches Wort für "Wegelosigkeit") überforderte die überwiegend mit bespannten und motorisierten Radfahrzeugen ausgerüsteten Nachschubtruppen. Auch waren die Fronteinheiten kaum in der Lage, mit ihren schweren Panzerabwehr- und Infanteriegeschützen Stellungswechsel durchzuführen. Teils halfen daher erbeutete sowjetische Kettenschlepper, die Verbände beweglich zu halten.

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Es war offensichtlich, dass für die Bedürfnisse der Ostfront ein leichter Kettenschlepper mit ausreichender Zugkraft und zusätzlicher Ladefläche benötigt wurde. In aller Eile wurde bei der Steyr Daimler Puch AG, deren Generaldirektor Meindl auch Chef des dafür eingerichteten Sonderausschusses im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition war, in Zusammenarbeit mit der von Ferdinand Porsche geleiteten Panzerkommission ein Vollkettenfahrzeug mit der Bezeichnung Steyr 470 entworfen. In einigen Quellen wird angenommen, dass in der Konzeptionsphase auch die verschiedenen nach dem Angriff im Osten erbeuteten Kettenschlepper bewertet und begutachtet wurden. Eine gelegentlich angenommene Verwandtschaft mit dem Stalinez-65 ist keinesfalls gegeben, am ehesten lässt sich der sowjetische STZ-5 mit dem neuen Raupenschlepper Ost vergleichen.

Die ersten vorgelegten Entwürfe wurden auf den persönlichen Befehl Hitlers dahingehend geändert, dass eine Bodenfreiheit in der Größenordnung von 60 bis 70 Zentimetern erreicht wurde.

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Wesentliche Bauteile wie der luftgekühlte V8-Motor stammten vom Allrad-Lkw Steyr 1500A, was die Produktion des neuen Raupenschleppers erheblich erleichterte. So konnte er im Steyr-Werk auf dem gleichen Produktionsband wie die Lkw gefertigt werden.

Ebenfalls basierend auf dem Steyr 1500A wurde der Radschlepper Ost mit übergroßen Stahlrädern konstruiert. Diese Ausführung überzeugte aber nicht besonders. Hier verlangte Hitler deutliche Verbesserungen.

Im September 1942 begann die Serienproduktion des Raupenschleppers Ost. Steyr plante ab Dezember 1942 zunächst eine Fertigung von 1.000 Fahrzeugen pro Jahr. Nach den positiven Rückmeldungen zum Fahrzeug wurde die Produktionsplanung bereits am 1. Januar 1943 auf 2.000 Stück erhöht. Bis Jahresende 1942 wurden 1.452 Fahrzeuge fertiggestellt. Im Januar 1943 wurden weitere 802 Fahrzeuge produziert. Danach lief die Fertigung auf hohem Niveau weiter. Bis 1944 wurde eine Stückzahl von 2.600 erreicht.

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Da die Produktion bei Steyr dem Bedarf der Truppe an solchen Fahrzeugen nicht genügte, wurden weitere Firmen in die Produktion eingebunden. Als Lizenzbau fertigte die Auto Union AG im Werk Siegmar (früher Wanderer), Gräf & Stift in Wien sowie das Ulmer Magirus-Werk von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) die Raupenschlepper.

Mit einem neuen, vereinfachten Typ RSO/01 lieferte KHD ein Fahrzeug mit offenem Fahrerhaus und Segeltuch-Verdeck. Von diesem vereinfachten Modell wurden von März 1943 bis Kriegsende 12.300 Stück geliefert. Allerdings änderte sich während der KHD-Produktion durch den Einbau des neuentwickelten, luftgekühlten Deutz-Dieselmotors F4L 514 die Modellbezeichnung der dort hergestellten Fahrzeuge auf RSO/03.

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Auch beim Raupenschlepper Ost gab es durch die Luftangriffe der Alliierten Produktionsausfälle bzw. Unterbrechungen, so dass man 1944 etwa 2.000 Fahrzeuge weniger baute als ursprünglich geplant. 1945 lag die geplante monatliche Produktionsquote für KHD bei 850 und die für Gräf & Stift bei 350 Stück.

Nachdem mit dem Kriegsende Anfang Mai 1945 die Produktion stoppte, lief diese 1946 mit dem verkleinerten und veränderten Modell Waldschlepper RS 1500 noch einmal an. Bis 1947 wurden noch einmal etwa 1.500 Schlepper für die Land- und Forstwirtschaft produziert.

Quelle: Wikipedia

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Zum Originalteil:

RAUPENSCHLEPPER OST/PANZER-JÄGER PAK 40

  • Typ: Einzelkettenglied
  • Maße: 34 x 10 x 15 cm
  • Gewicht: 4,3 kg
  • Eingriffe: E - E
  • Führungszähne: 2
  • Fundort: Anzio
  • Zubehör: Laufplatte
  • Hergestellt ab: September 1942
  • Originalbez.: Kgs 66/340/120
Quelle: Buch Panzerketten von Dr. Peter Schwarzman

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Zum Modell:

Anfang 2025 brachte Miniart den RSO auf den Markt. Es folgten binnen des Jahres insgesamt 6 Versionen des RSO. Das Modell löst die RSO von Dragon und Italeri endlich ab. Das was Miniart hier auf den Markt gebracht hat ist wirklich ein tolles Modell und wird die ganze RSO Palette abdecken. Da mein Originalkettenglied aus Anzio stammt, bzw dort gefunden wurde sollte es eine Version sein die in Italien im Einsatz war. Gut, dass es davon einige Bilder gibt.

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Die Version die ich mir ausgesucht habe, hat eine Feldküche auf der Ladefläche. Es gibt recht gute Bilder von einem RSO in Italien in dieser Version. Da leider keine Figuren dabei waren, habe ich mir das Tamiya Set geholt der Feldküche, Figuren und Zubehör. Der Bausatz besticht durch tolle Details und einer sehr guten Passgenauigkeit. Das einzige Manko ist meiner Meinung nach die Segmentkette. Der Bau verlief sehr gut. Ich habe aber das Dach geöffnet um den Innenraum zeigen zu können. Da es in Italien ja von den Temperaturen relativ hoch ist und die Feldküche auch viel Hitze abgibt, wäre es im Bereich des möglichen gewesen. Oder nennen wir es künstlerische Freiheit.

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Die Fahrzeuge waren ursprünglich grau. Wurden dann in sandgelb lackiert und im Feld getarnt in allen Variationen. Auf Originalbildern sieht man, dass diese weitere Tarnung durch einfache Pinselstriche in dunkler Farbe (grün?) erfolgte. So wollte ich meinen RSO machen. Dazu lackierte ich die Innenseite der Kabine in grau, die Aussenseite in grün und klebte dann die Pinselstriche mit dünnen Tape ab. Danach folgte das Sandgelb mit verschiedenen Modulationen. Es wurden wie immer Tamiya-Farben verwendet. Ein tolles Modell, das Lust auf weitere RSO-Varianten macht. 

Weitere Bilder vom Bau findet ihr auf meinem Instagram Account unter: blue_patriot_mustang_

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Feldküche auf Raupenschlepper Ost 01

Michael Wittmann

Publiziert am 17. November 2025

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