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Junkers Ju 88 H-4

„Führungsmaschine“

von Enrico Friedel-Treptow (1:72 AMtech)

Junkers Ju 88 H-4

Geschichte

Die Ju 88 H-4 war die längste Ju 88-Version, die über die Zeichenbretter ging. Der Rumpf der Maschine wurde sowohl vor als auch hinter den Tragflächen durch Zwischenstücke verlängert und somit auf eine Gesamtlänge von 20,63 m gebracht. Durch die höhere Kraftstoffzuladung (insgesamt einschließlich Zusatztanks etwa 9400 Liter) sollte sich die Reichweite beträchtlich erhöhen. Da die Spannweite jedoch unverändert blieb, verschlechterte sich die Manövrierfähigkeit der Maschine.

Junkers Ju 88 H-4

Die H-4 sollte mit zwei Jumo 213A-12-Triebwerken (1750 PS) mit Methanoleinspritzung ausgerüstet werden. Die Maschine besaß das große Leitwerk der G-Versionen, ein Paar ETC 504 Unterflächenträger, die für die Mitnahme von 900-Liter-Zusatztanks vorgesehen waren, sowie ein Zentimeter-Radar Telefunken FuG 240 Berlin in der verkleideten Bugspitze. Um die hohe Startmasse tragen zu können, wurde ein drittes Fahrwerkbein unter dem Rumpf installiert, das nach dem Start abgeworfen wurde.

Junkers Ju 88 H-4

Die Besatzung sollte aus drei Mann bestehen. Zusätzlich gehörte noch ein Pilot zur Besatzung, der in der Fw 190 A-6 oder A-8 saß, denn die Führungsmaschine war als Mistel ausgelegt und hatte ihren eigenen Jägerschutz mit an Bord. Um die Reichweite des Jägers zu erhöhen, sollte er die Doppelreiter Flächentanks auf beiden Tragflächen tragen. In der Literatur kann man lesen, dass das Kampfgeschwader 200 im Februar 1945 50 Maschinen dieser Version angefordert haben soll. Es ist jedoch zweifelhaft, dass Führungsmaschinen noch zum Einsatz kamen.

Junkers Ju 88 H-4

Modell

Das Modell der Junkers Ju 88H-4 stammt von AMTech aus dem Jahr 2003. Aus dem Bausatz lassen sich alternativ die unbemannte Mistel-Ausführung als auch die „Führungsmaschine" bauen. Ich habe den Bausatz aus der Kiste gebaut (über die Vor- und Nachteile des Bausatzes wurde schon öfter berichtet). Für die „Führungsmaschine" sind zwei verschiedene Bemalungsvarianten vorgeschlagen, beide natürlich reine Spekulation. Andere Quellen zeigen die Maschine in der typischen Nachtjägertarnung der Ju88 (RLM76 mit RLM75-Flecken auf der Oberseite).

Junkers Ju 88 H-4

Ich entschied mich jedoch für den Vorschlag von AMTech (RLM76, RLM81 und RLM83) mit der Kennung G2 + BH, nur Grau und ohne Kennung sieht die Maschine doch recht „nackt" aus. G2 war die Aufklärungs-Gruppe (F) 124, die mit Ju 88 ausgerüstet war, also gar nicht so unpassend.

Junkers Ju 88 H-4

Für die Fw 190 (Bausatz stammt von Revell) wählte ich eine Bemalung, die zur Muttermaschine passen sollte (alle Fw 190-Fans mögen mir verzeihen). Leider fehlen meiner Maschine die Doppelreiter-Flächentanks. Wenn ich einen entsprechenden Bausatz finde, werden die natürlich nachgerüstet.

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Literatur

  • Robert Forsyth; Mistel - German Composite Aircraft and Operations 1942 -1945, Classic Publications 2001
  • Brian Filley; Junkers Ju 88 in action Part 1; squadron / signal publications 1988

Enrico Friedel-Treptow

Publiziert am 29. November 2009

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