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AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

(Special Hobby - Nr. SH32086)

Special Hobby - AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:SH32086 - AH-1G Cobra 'Marines/US Navy
Maßstab:1:32
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2022
Preis:ca. 57€
Inhalt:
  • 5 Spritzrahmen mit hellgrauen Kunststoffteilen
  • 1 Spritzrahmen mit Klarteilen
  • 46 Resinteile
  • 1 Platine mit 3D gedruckten Teilen
  • 3 Ätzteilplatinen
  • 1 Stück Fotofilm
  • 1 Bogen Maskierfolie
  • 1 Markierungsbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Das Original

Mitte der 1960er Jahre, zur Zeit des Vietnamkrieges, genauer gesagt am 7. September 1965 hatte die Bell AH-1G Cobra ihren Erstflug. Aufgrund der Konflikte in Vietnam stellte man schnell fest, dass die Transporthubschrauber bewaffneten Begleitschutz benötigen, in Form eines reinen Kampfhubschraubers.

Markant ist die schlanke Silhouette der Cobra. Hier finden die beiden Besatzungsmitglieder hintereinander Platz. Der Bordschütze sitzt vorne, während der Pilot hinter ihm Platz nimmt. Einige Komponenten wie zum Beispiel der Rotor, das Getriebe und das Triebwerk wurden aus Kostengründen von der Bell 204 übernommen. Viele Versionen der Cobra wurden gebaut und auch von anderen Nationen verwendet, jedoch ist dieser Hubschrauber nicht so ein Exportschlager wie der allseits bekannte Apache. Mittlerweile ist man bei der AH-1Z angekommen. Diese Version teilt sich auch einige Komponenten mit ihrer Transportadaption, der UH-1Y Venom.

Viel mehr möchte ich nicht auf das Original eingehen, schließlich findet sich sehr viel dazu im Internet.

AH-1G Cobra 'Marines/US NavyAH-1G Cobra 'Marines/US NavyAH-1G Cobra 'Marines/US NavyDieser Gußrahmen ist doppelt vorhanden!AH-1G Cobra 'Marines/US NavyMasken für die Innen- und AussenseiteAH-1G Cobra 'Marines/US Navy

AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

 

Der Bausatz

Um eins vorweg zu nehmen – es handelt sich hier nur um eine Kooperation zwischen ICM und Special Hobby. ICM brachte in diesem Jahr die Cobra unter der Artikelnummer 32060 heraus. Special Hobby bekam die Spritzlinge und packte sehr viel Zubehör mit in den Karton und vermarktet diesen Bausatz unter eigenem Label mit vielen Teilen, die im Grundbausatz nicht enthalten sind. Somit hat der alte Revell Bausatz von 1967 ausgedient - was aber nicht heißen soll, dass das Revellmodell schlecht ist / war, eben nur nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

Dieser Multikit beinhaltet neben den fünf grauen Spritzlingen und einem klaren Spritzling einen kleinen Karton mit Resinteilen (von CMK, diese sind jedoch nicht separat erhältlich), einen „Gußrahmen“ mit den 3D-Druckteilen, zwei gr0ße Fototätzplatinen, von denen eine farbig bedruckt ist, eine sehr kleine Ätzteilplatine mit zwei Teilen, einen Fotofilm und einen Maskensatz. Der Maskensatz ist für die Innen- und Außenseite der Scheiben gedacht. Somit ist es ein Rundumsorglospaket. Der Bausatz ist identisch (bis auf den Nassschiebebilderbogen und der Karton) mit dem Bausatz SH32082, welcher hier schon vorgestellt wurde.

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AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

 

Öffnet man den Karton, fällt auf, dass dieser randvoll mit Teilen daher kommt, jedoch nichts vom Gußast gelöst ist und lose in der Schachtel liegt. Die Bauteile für den Hubschrauber sind sehr gut und ohne Verzug oder Fischhaut wiedergegeben. Die Details der Oberfläche bestechen durch erhabene und versenkte Gravuren / Niete. Sogar die Laschen für die Schnellverschlüsse sind wiedergegeben. In dem Maßstab sollte dies überall Standard sein. Der Hauptrotorkopf, sowie die Hauptrotorblätter sind aus je zwei Hälften zusammenzubauen, wie sich hier die Klebenaht versäubern lässt, gerade beim Rotorkopf, wird sich zeigen, ich für meinen Teil finde es dann doch einfacher, nur eine Formtrennnaht zu versäubern.

Der doppelt vorhandene Spritzling mit der Bewaffnung und vielen Kleinteilen, auch für das Fahrwerk, enthält Teile, die auf andere Versionen des Hubschraubers hindeuten und nicht benötigt werden, wie zum Beispiel das nach oben gebogene Abgasrohr oder die TOW-Bewaffnung. Da bleibt einiges für die Restekiste. Die Fahrwerke mitsamt der Schleppstange verleiten ein wenig dazu, die Maschine auf einem Diorama im Transportvorgang darzustellen. Die Räder werden hier durch die mitgelieferten Räder aus Resin ersetzt und sehen auch besser aus.

Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei, Kratzer sind keine zu finden. Zudem sind sie sehr dünn, so dass ein Lupeneffekt so gut wie nicht vorhanden ist, trotz der leichten Wölbung der Seitenscheiben. Auch sind die Positions- und Antikollisionslichter in klaren Teilen vorhanden.

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Kein großer Lupeneffekt an den Klarsichtteilen

AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

 

Die Decals sind nicht mehr mit sehr großem Trägerfilm umgeben, randscharf und auch nicht mehr ausgefranst, so wie es bei der ersten Auflage der Fall war. Sie sind sauber und versatzfrei gedruckt. Die kleinen Schriftzüge der Stencils sind leserlich wiedergegeben.

Decals

AH-1G Cobra 'Marines/US NavyAH-1G Cobra 'Marines/US NavyAH-1G Cobra 'Marines/US NavyHier ist der relativ dicke Trägerfilm gut zu erkennen

AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

 

Resin-, 3D-Druck- und Ätzteile

3D - das neue „Resin" im Modellbau. Hier finden sich Teile für das Cockpit, wie z. B. die beiden Steuerknüppel. Vergleicht man diese mit den Bausatzteilen, sollte man definitiv zu den 3D-Druckteilen greifen. Hier bin ich vom Plastik der Griffstücke sehr enttäuscht, das geht - auch in anderen Maßstäben - besser, aber zum Glück haben wir ja die 3D-Druckteile schon gleich beiliegen.

Die Resinteile sind sauber und blasenfrei gegossen. Hiermit werden einige Teile aus dem Bausatz ersetzt, wobei man sagen muss, auch die Bewaffnung aus dem Bausatz macht einen guten Eindruck und müsste nicht zwingend ausgetauscht werden. Bei den Rädern sollte man auf die Resinteile zurückgreifen. Die Sitze sehen auch sehr gut aus, vor allem die Darstellung der Polster. Als kleines Bonbon hat sich Special Hobby noch zwei Pilotenhelme überlegt und mit in die Schachtel gepackt. Die Mikrofone werden aus Fotoätzteilen ergänzt. Das Innenleben der Helme steht einem originalen Gentex-Helm in nichts nacht. Hier und da kann man dann noch Kabel ergänzen, um die 32fach verkleinerte Illusion noch perfekt zu machen.

Ebenso liegen die Pedale aus Resin bei - hier schön zu sehen die Schriftzüge auf den Pedalen.

Das Standardinstrumentenbrett ist schön detailliert, leider fehlen aber auch Decals für die Instrumente - dass Brett ist vorhanden, jedoch sind alle Instrumente leer - so dass man entweder gut mit dem Pinsel umgehen sollte, oder aber auch einfach die Ätzteile verwendet, wobei man dann hier schon wieder alles abschleifen muss, um die Ätzteile aufkleben zu können.

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AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

 

Die Masken sind aus dem allseits bekannten „Tamiya-Tape". Die Anwendung ist einfach und sollte jedem geläufig sein. Schön ist, wie schon angemerkt, dass es sich um Masken für den Innen- und Außenbereich der Cockpitverglasung handelt, somit kann man das Modell auch getrost mit geöffneten Fenstern darstellen, ohne dass man selber aufwändig noch Masken für innen herstellen muss.

Bevor man jedoch startet, sollte man sich im Klaren darüber sein, welche Version man bauen möchte, denn hier gibt es eine Version (Version 2), die den Heckrotor auf der anderen Seite hat und man somit dann auch die entsprechenden Teile verbauen sollte. Hier ist aber auch sehr gut in der Bauanleitung gezeigt, worum es geht, so dass man nicht aus Versehen was übersehen kann.

Man kann Wartungsklappen auch offen darstellen, so dass man einen Einblick in das Innenleben bekommt, hier jedoch nur auf das Hauptgetriebe, welches originalgetreu dargestellt ist. Ein paar Kleinigkeiten wie die Hydraulikanlage fehlen vielleicht, aber nun gut, man muss sich ja noch selber austoben können. Hier nur kurz erklärt, dass Revell 1967 den gleichen Weg verfolgte, jedoch wurde hier das Triebwerk dargestellt und es bestand die Möglichkeit, dies sichtbar zu lassen. Die dargestellte Struktur der ganzen Teile ist sehr gut wiedergegeben. Egal ob Blechstöße, Nietreihen, Wartungsdeckel, alles sieht sehr gut aus und ist auch akkurat.

Es gibt zwei verschiedene horizontal stabalizer, einmal mit und einmal ohne Nietreihen. Die mit Nietreihen wandern aber auch in die Restekiste. Das Kufenlandegestell ist originalgetreu wiedergegeben, was man an den Schraubverbindungen zu den Querstreben an den Kufenschuhen sehen kann. Leider wurde jedoch auch ein Fehler gemacht: die Ösen zur Befestigung der Schleppstange haben keine Stifte, sondern sind, wie der Name schon sagt, Ösen. Also aufpassen, dass hier dann noch abgeschliffen und ein kleines Loch gebohrt werden muss. Auch hier wandert eine der beiden Kufengestellversionen in die Restekiste. Bodenfahrwerke liegen auch bei, die wiederum sind auch gut detalliert. Hier hat Special Hobby ja schon bei seinen 1:72 Bausätzen der Cobra auf die Genauigkeit geachtet.

Special Hobby - AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

Die Bauanleitung ist klar strukturiert und führt in 65 Schritten zum fertigen Modell, weitere Schritte befassen sich mit dem Zusammenbau von Fahrwerken und Schleppstange. Der Zusammenbau der einzelnen Bewaffnungen an den Stummelflügeln wird auch in einem separaten Schritt am Ende gezeigt. Daneben findet sich eine Übersicht, welche Waffen an welcher Position angebracht war.

Die Lackieranleitungen sind farbig gedruckt, lediglich die Anleitung für das Aufbringen der Stencils ist in schwarz-weiß. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Gunze.

Bauanleitung

AH-1G Cobra 'Marines/US Navygut zu erkennen, wieviele Teile letzen Endes in der Grabbelkiste landenAH-1G Cobra 'Marines/US NavyAH-1G Cobra 'Marines/US NavyAH-1G Cobra 'Marines/US NavyAH-1G Cobra 'Marines/US Navy

AH-1G Cobra 'Marines/US Navy

 

Darstellbare Maschinen:
  • 68-17108 VT-26 HMA-367 Scarface, US Marine Corps,Vietnam 1969-1970
  • 68-15085 Marine Observation Squadron VMO-2, Vietnam 1969-1970
  • 66-15194 US Navy Test Pilot School, NAS Jacksonville, 1974
  • 68-17105 HMA-169 (VMO-2), USMC, Camp Pendleton, California, 1972
Stärken:
  • eine korrekt wiedergegebene AH-1G
  • saubere Gußqualität
  • Innenleben wie z.B. Hauptgetriebe und Schleppstange inkl. Fahrwerke
  • interessante Decaloptionen
  • viel Zubehör, so dass man nichts weiter hinzukaufen muss
Schwächen:
  • Pilotenfiguren hätte man noch spendieren können
  • keine abgeflachten Reifen für die Fahrwerke
Anwendung: für den fortgeschrittenen Modellbauer

Fazit:

Was soll man sagen, außer WOW! Ein so toller Multikit mit vielen verschiedenen Materialien findet man selten. Preislich liegt dieser Bausatz nur knapp 10 € über dem Standardkit, die man getrost investieren kann.

Ich denke, dass sich dieser Bausatz gut bauen lässt. Jedoch sollte man bedenken, dass, auch wenn es sich um einen schlanken Hubschrauber mit Zweiblattrotor handelt, das fertige Modell recht groß, bzw. lang ist und seinen Platz braucht. Genügend Bildmaterial für weitere Detaillierung findet man im Internet. Gerade im Bereich des Hauptgetriebes kann man noch einiges aufwerten, insofern man es denn offen darstellt.

Für ca. 60 € bekommt man einen modernen und akkuraten Bausatz der legendären Bell AH-1G Cobra im großen Maßstab, der den Bausatz von Revell ablöst. Wer diesen Bausatz noch aufwerten möchte, kann hier viel Geld ausgeben, das ist aber kein Muss, da schon alles dabei ist, was man braucht. Auch aus der Schachtel gebaut sieht die Cobra gut aus. Fortgeschrittene Anfänger werden sicherlich auch ihren Spaß am Bau haben. Für Fans dieses Hubschraubertyps ein absolutes Muss.

Weitere Infos:

Referenzen:

Eine mögliche Bezugsquelle bei Special Hobby gibt es hier.

Diese Besprechung stammt von Florian Hölzel - 12. Dezember 2022

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