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Deutsche U-Boot Typ XXI

(Revell - Nr. 05004)

Revell - Deutsche U-Boot Typ XXI

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Schiffe Militär WK2
Katalog Nummer:05004 - Deutsche U-Boot Typ XXI
Maßstab:1:144
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Preis:ca. 15 €

Besprechung:

Das Original

Der U-Boottyp XXI ist die einflussreichste Konstruktion im U-Bootbau während des 2. Weltkrieges. Bis zur Einführung von U-Booten mit Atom-Antrieb ein Jahrzehnt später setzte der Typ XXI Maßstäbe. Trotzdem war das Konzept nur eine Zwischenlösung, welche die mit dem elektrischen Antrieb größtenteils bereits eingeführten Technologien besser nutzte. Wesentlich für den Erfolg des Bootes war die Auslegung für "den Einsatz unter Wasser". Der freischaffende Konstrukteur Hellmuth Walter verfolgte diese Ideen seit 1933. Die Überlegenheit dieser Konstruktion wurde an maßgeblicher Stelle erst Anfang 1942 erkannt. Die Entscheidung zum Bau des Typ XXI fiel jedoch erst im Juni 1943. Gegenüber vergleichbaren Booten (Typ VII) erhielt der Druckkörper den Querschnitt einer stehenden Acht. So konnte eine gegenüber den bisherigen Tauchbooten dreifach höhere Batteriekapazität für die Unterwasserfahrt eingebaut werden. Neben den Diesel- und E-Motoren wurden außerdem sogenannte Elektro-Schleichmotore eingebaut, die mittels Keilriemen die Schraubenwellen antrieben. Dies ergab eine fast geräuschlose Unterwasserfahrt. Der erste Entwurf für das revolutionäre Konzept entsprach genau den Vorstellungen des BdU Dönitz. Die sich rapide verschlechternde Lage im U-Bootkrieg mit steigenden Verlusten führten zu einem Sofort-Bauprogramm über 300 Boote. Im Rahmen eines ehrgeizigen Programms sollten letztendlich 1.500 Einheiten (U 2500 bis U 4000) gefertigt werden - drei Schiffe pro Woche. Deshalb wurden ab 1943 die meisten anderen U-Boot-Programme der Reichsmarine gekürzt oder storniert. Erstmals radikal umgesetzt wurde eine die Serienproduktion stark vereinfachende Baumethode in einzelnen Sektionen. Die von verschiedenen Herstellern in acht Baugruppen fertiggestellten Segmente wurden abschießend auf den Hellingen von Blohm & Voss in Hamburg, Deschimag AG Weser in Bremen und der Schichauwerft in Danzig endmontiert und in Tag- und Nachtschicht verschweißt. Bedingt durch die kompliziertere Bauweise der Zweihüllenkonstruktion mit Außenspanten und dem Druckkörper als stehende Acht wurden mehr qualifizierte Arbeiter als bisher benötigt. Für die Batterieanlage eines Bootes mußte die dreifache Menge an Blei bereitgestellt werden. Zugunsten umfangreicher Ortungsgeräte und Einrichtungen zur Täuschung des Gegners, einer maximalen Batteriekapazität und des ausgeklügelten Schnorchelsystems wurde auf eine Verteidigungsartillerie weitgehend verzichtet. Als Offensivbewaffnung dienten 6 Bugtorpedorohre, die mit Torpedos oder Minen geladen werden konnten. Es gab keine Hecktorpedorohre mehr, aber rückwärtige Abwurfeinrichtungen zur Täuschung des Gegners. Mit der neuentwickelten Torpedoschnellladeeinrichtung konnten 18 Torpedos innerhalb von 20 Minuten abgefeuert werden. Die Flugabwehrbewaffnung bestand aus einem vorderen und einem hinteren drehbaren Flakgeschütz mit 20mm oder 30mm-Kanonen im Turm des Bootes. Bei Schnorchelfahrt mit Dieselantrieb wurden die Batterien ständig aufgeladen. Das U-Boot verfügte über zwei MAN-Dieselmotore, die über Wasser zum Antrieb genutzt wurden oder im Schnorchelbetrieb, um die Batterien für die Elektromotoren aufzuladen. Die Konstruktionstauchtiefe von 135 m ergab eine 2,5-fache Sicherheit gegen die Zerstörungstauchtiefe. Beispielsweise wurden 220 m Tauchtiefe ohne besondere Vorkommnisse erreicht Als Ortungsgeräte waren unter anderem das SU(R)-Gerät "Nibelung" für die aktive Richtungs- und Entfernungsbestimmung von Schiffen mit Hilfe kurzwelliger Schallimpulse sowie das Gruppenhorchgerät (G HG), ein unter dem Bug angeordnetes Horchgerät, verbaut. Mit der Kombination von aktiven und passiven Unterwasserortungsgeräten wurde ein Torpedoabschuss ohne Verwendung des Sehrohrs möglich. Für den Komfort der Besatzung gab es an Bord separate Schlaf- und Wohnräume, drei komfortable WCs mit Fäkalientanks, einen modern ausgestatteten Waschraum, Duschanlage und eine UV-Beleuchtung. Mit einer vollautomatischen Klimaregelung sorgte eine wirkungsvollere Lufterneuerungsanlage für ein bisher nicht bekanntes Wohlbefinden im Boot. Obwohl 118 U-Boote des Typs XXI gebaut wurden, kamen nur wenige zum Einsatz und mehrere Boote konnten bereits in heimischen Gewässern von alliierten Flugzeugen versenkt werden. Nach dem Krieg wurde das von alliierten Jagdbombern beschädigte und am 4. Mai 1945 selbst versenkte U 2540 wieder gehoben und modernisiert. Das Boot wurde 1958 der Bundesmarine übergeben und 1960 in "Wilhelm Bauer" umbenannt. Es ist das einzige heute noch erhaltene U-Boot des Typs XXI und liegt seit 1984 als Technikmuseum in Bremerhaven.

Technische Daten:

  • Hersteller Deschimag AG Weser Bremen (88 Stück), Blohm & Voss Hamburg (131 Stück),
  • Schichauwerft Danzig (71 Stück)
  • Länge: 76,70 m
  • Breite: 6,62 m
  • Höhe: 8,00 m
  • Tiefgang: 6.20 m
  • Wasserverdrängung: 1.621 t an der Oberfläche (1.819 t getaucht)
  • Antrieb: über Wasser 2 x 6 Zylinder MAN 4-Takt Dieselmotore M6V 40/46 Ge 2.000 PS), unter Wasser 2 SSW Haupt-E-Maschinen 2 GU 365/30 Ge 2.500 PS), bei Schleichfahrt. 2 SSW Schleichmotore GV 323/28 (113 PS)
  • Geschwindigkeit an der Oberfläche: 15,5 kn, getaucht: 17,5 kn (3,5 kn getaucht bei Schleichgang)
  • Einsatzradius: bis zu 15.700 sm (über Wasser), 120 sm bei 8 kn (unter Wasser)
  • Gefechtstauchtiefe: 220 m
  • Zerstörungstauchtiefe: 330 m
  • Bewaffnung: zwei C 38-Zwillingslafetten (20 mm Flak) mit 3450 Schuss Munition; 6 Torpedorohre (53,3 cm) mit 20 Torpedos oder 14 Torpedos und 12-18 Minen,
  • Besatzung: 58 U-Bootmänner

Revell - Deutsche U-Boot Typ XXI

Der Bausatz

Der Bausatz ist eine Wiederauflage und passt vom Maßstab her hervorragend zum neuen U-Boot VII-D von Revell und dem U-Boot XXIII von ICM. Die Teile sind gratfrei, der Guss ist auf der Höhe der Zeit. Die versenkten Gravuren sind für den Maßstab recht präzise. Die Übersichtlichkeit der Teile sowie die gute Passgenauigkeit kommt dem Einsteiger zu Gute. Mit dem mitgelieferten Decalbogen lassen sich 5 Varianten bauen. Die Bauanleitung fürht in 25 Schritten zum Ziel. In Baustufe 25 ist die Bemalungsanweisung integriert und auch beschrieben welche Teile aus gezogenem Gussast selbst herzustellen sind.

Bugdetail. Beachte offene Torpedoluke.
Bugdetail. Beachte offene Torpedoluke.

Revell - Deutsche U-Boot Typ XXI

Revell - Deutsche U-Boot Typ XXI

Turmdetail
Turmdetail

Detail Heck
Detail Heck

Revell - Deutsche U-Boot Typ XXI

Revell - Deutsche U-Boot Typ XXI

Stärken:
  • guter Guss
  • übersichtliche Teileanzahl
  • gutes Decal
  • gute Bauanleitung

Fazit:

U-Boote sind voll im Trend, deshalb ist diese Wiederauflage sehr zu begrüßen, zumal gerade Anfänger dieses Modell sehr gut bewältigen werden.

Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 18. Oktober 2006

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