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Anniversary Alpha Jets

(Wingman Models - Nr. WMK48009)

Wingman Models - Anniversary Alpha Jets

Produktinfo:

Hersteller:Wingman Models
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:WMK48009 - Anniversary Alpha Jets
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2014
Preis:ca. 55,-Euro
Inhalt:
  • Plastikmodellbausatz von Kinetic
  • 4 Spritzlinge aus Polystyrol-Kunststoff, davon einer transparent
  • 20 Resin-Zurüstteile
  • Pitot- und AOA-Probes aus Messing
  • 23 Fotoätzteile
  • Kabuki Maskierfolie für Cockpithauben, Reifen und Sonderlackierungen
  • Abziehbilderbogen
  • Bauanleitung
  • Walk-Around-Fotos für Cockpit und Fahrgestell
  • Farbbilder der Originalmaschinen.

Besprechung:

Wingman Models - Anniversary Alpha Jets

Das Original:

Nachdem sich Mitte der sechziger Jahre bei der Luftwaffe die Aufrüst-Hochphase mit Einführung der Lockheed F-104G und Fiat G.91 etwas beruhigt hatte, wurde auch die Jet-Ausbildung neu konzipiert. Diese hatte bis dato teils in Deutschland mit den dort vorhandenen Trainermustern Lockheed T-33, Fouga Magister und in den Ausbildungsstätten in den USA mit den Typen Cessna T-37B und Northrop T-38A Talon stattgefunden. Mit dem Ziel, die Ausbildung der Strahlflugzeugführer unter Nutzung eines eigens dafür konzipierten Flugzeugs schwerpunktmäßig in Deutschland durchzuführen, wurde Dornier im Jahre 1967 mit der Erstellung von Studien beauftragt. Frankreich hatte zeitgleich ebenfalls den Bedarf an einem Nachfolgemuster für die in der Armée de l'Air vorhandenen Jet-Trainer angemeldet, so dass Dornier und Breguet Aviation im Februar 1969 einen Vertrag zur gemeinsamen Entwicklung eines Strahltrainers unterzeichneten. Nachdem der niederländische Konkurrent VFW-Fokker mit seinem Entwurf "T291" abgehängt worden war, wurde das deutsch-französische Konsortium Dassault-Breguet-Dornier mit dem "Alpha Jet" am 23. Juli 1970 als Gewinner des Ausschreibungswettbewerbs bekannt gegeben.

Das deutsche Verteidigungsministerium und Frankreichs Staatsministerium für Nationale Verteidigung stellten sodann einen Anforderungskatalog für das Flugzeug auf, das neben der Anfangs- und Fortgeschrittenen-Ausbildung auch den Einsatz im taktischen Erdkampfeinsatz leisten sollte. Der erste Prototyp des Alpha Jets hob am 26. Oktober 1973 zum Jungfernflug ab.

Da mittlerweile seitens der Luftwaffe die Idee der Schwerpunktsetzung der Jet-Ausbildung in Deutschland obsolet geworden war, wurde der Alpha Jet nun für die Rolle eines leichten Jagdbombers als Nachfolger der Fiat G.91 auserkoren. Während die französische "Ecole"-, also für den Schulbetrieb ausgelegte "E"-Variante, als markantestes äußeres Merkmal eine runde Nase und ein Leitblech an der Bugsektion erhielt, um "kontrolliertes Trudeln" zu ermöglichen, behielt die Luftwaffen-"A"-Variante ("A-" für "Appui"=Unterstützung) ihre "spitze Nase", damit die dortigen Sensoren unverfälschte Stau- und Statikdruckdaten mit exakter barometrischer Höhe an den Waffenrechner weitergeben konnten.

Die erste deutsche Serienmaschine, 98+33, hatte am 12. April 1978 in Oberpfaffenhofen ihren Erstflug und wurde am 21. April 1978 an die Bundeswehr übergeben. Ab 1979 nahm der Alpha Jet A in den Jagdbombergeschwadern 41, 43, 44 und 49 (dort nach Auflösung zuletzt die "Fluglehrgruppe Fürstenfeldbruck") sowie im Taktischen Ausbildungskommando in Beja/Portugal seinen Dienst als leichter Jagdbomber und Trainer der Luftwaffe auf. Auch in diesen Verbänden wurden einige der Flugzeuge zu feierlichen Anlässen traditionell als "bunte Mühlen" dekoriert.

Die Alpha Jets der Luftwaffe wurden Ende der 1990er Jahre außer Dienst gestellt.

(nach Informationen von AirDoc)

Spritzling, Bausatzbasis: KineticSpritzling, Bausatzbasis: KineticSpritzling, Bausatzbasis: KineticSpritzling, Bausatzbasis: KineticDie Resinteile von Wingman im Überblick.Links AOA- und Pitot Probes (Master), rechts Ätzteile (Kinetic).Kabuki-Tape als Maskierschablonen.
Der imposante Decalbogen.Oben das Spritzguss-Cockpit, unten das Wingman-Resinteil: letzteres mit einem deutlichen Plus an Detaillierung.Auszug aus der Bauanleitung.Auszug aus der Bauanleitung.Auszug aus der Bauanleitung.

Spritzling, Bausatzbasis: Kinetic

Spritzling, Bausatzbasis: Kinetic 

Der Bausatz:

Wer einmal das Esci/ Heller-Modell im Maßstab 1:48 gebaut hat, wird Bände über dicke Plastikteile mit erhabenen Gravuren, schlechte Passung, ein spartanisches Cockpit und krasse Formfehler beim Verlauf der Cockpit/Canopy-Linie berichten können, von der Unbrauchbarkeit der Heller-Decals mal ganz zu schweigen. Kurzum, es wurde dringend Zeit, diesen nicht mehr zeitgemäßen Bausatz vom Basteltisch "fliegen" zu lassen.

Kinetic griff 2013 das Thema auf und bescherte uns einen erfreulichen, weil stimmig detaillierten Bausatz, mit dem man die französische "E"- und deutsche "A"- Variante bauen kann. Sehr schön ist bei dem Kineticbausatz auch die Ausstattung mit Fotoätzteilen für das Cockpit-Interieur, wie Abzugsgriffe, Sitzhebel für den Schleudersitz und Spiegel für die Canopyhaube. Leider liegen dem Kinetic-Kit keine Markierungen zur Darstellung von Maschinen der Bundesluftwaffe bei.

Wingman aus Erlangen ergänzt mit dem vorliegenden Bausatz-Komplettpaket den Kinetic-Bausatz mit zahlreichen Zubehörteilen und attraktiven Decalvarianten in einer auf 250 Stück limitierten Ausgabe. Dabei werden uns unter anderem Resin-Zurüstteile für Cockpit, Instrumentenbretter, zwei Stencel SIII SAJ Schleudersitze und Reifen beschert. Die Teile sind allesamt in guter Qualität gefertigt. Bis auf ein winziges Luftbläschen an einer der Reifenfelgen, das sich mit minimalem Aufwand spurenlos beseitigen lassen dürfte, konnte ich keine Unregelmäßigkeiten im Guss erkennen.

Doch nicht nur die Resinteile erfreuen das Bastlerherz. Es liegen von Master aus Polen in präziser Qualität gedrehte Messingteile für das Pitotrohr und AOA-Probe bei. Diese machen hinsichtlich Stabilität und Ästhetik wirklich Freude und stellen einen sinnvollen Ersatz für die Bausatzteile dar.

Desweiteren gibt es noch einen Bogen gelber Kabuki Maskierfolie für die Cockpithaube, Reifen und die vorgesehenen Sonderlackierungen. Die vorgeschnittenen Schablonen dürften die Arbeit am Modell ganz erheblich vereinfachen und sind ebenfalls sehr willkommen.

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Anniversary Alpha Jets

 

Lackierung und Markierungen:

Die übersichtliche DIN-A-4-Bauanleitung begleitet den Bau mit 18 Schritten auf fünf Seiten. Sie wird ergänzt mit einem vierseitigen Cockpit-Walk-Around und acht Seiten mit Bemalungshinweisen, darunter mit elf Farbbildern der drei darstellbaren Originalmaschinen. Eine derart umfangreiche und gut gemachte Bastelbeschreibung habe ich bisher in noch keinem Bausatz gesehen. An jeder Stelle der Montage wird auf Variationsmöglichkeiten und Bausatzoptionen, den Einsatz von Maskierfolie, das Anbringen von Decals (Instrumente) oder die Darstellung des "Endstadiums" durch Seitenansicht (Ätzteilplatzierung) hingewiesen. Gepaart mit den besagten Originalfotos und den genauen Bemalungshinweisen bleiben da keine Fragen offen. Bravo Wingman!

Die Krönung des Sets besteht natürlich in dem Umfang der authentischen Markierungen durch die von BOA Agency gefertigten Abziehbilder. Ein fast DIN-A-4 großer Bogen ermöglicht die Dekoration der drei bunten Varianten.

Variante 1: die "bunte Mühle" Alpha Jet 40+44 des Jagdbombergeschwaders 43 in Oldenburg im November 1984 zum 25-jährigen Geschwaderjubiläum.

Der Alpha Jet 40+80 des Jagdbombergeschwaders 43 Oldenburg vom September 1993 stellt Variante Nr. 2 dar. Der Jet wurde anlässlich der Außerdienststellung des Geschwaders zum Jahresende in Anlehnung an dessen Wappenfarben mit einer gelb-blauen Lackierung und einem großen Geschwaderwappen unter dem Rumpf versehen.

Variante 3 zeigt den in hellen, fröhlichen Farben lackierten Alpha Jet 41+09, Jagdbombergeschwader 49 Fürstenfeldbruck, im März 1994 zu einem traurigen Anlass: der Geschwaderauflösung. Von nun an übernahm der letzte Alpha Jet-Operator, die Fluglehrgruppe Fürstenfeldbruck, als einziger Luftwaffenverband den Betrieb des Alpha Jets und führte schwerpunktmäßig die Pilotenschulung ("Europäisierung") der Tornadobesatzungen durch. Bereits 1997 wurde jedoch auch in "Fürsty" der Flugbetrieb eingestellt und die militärische Geschichte des Alpha Jets in der Bundeswehr beendet.

Weitere Details:

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Anniversary Alpha Jets

 

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Anniversary Alpha Jets

 

Darstellbare Maschinen:

Sonderlackierungen:

  • Alpha Jet 40+44, Jagdbombergeschwader 43, Oldenburg, November 1984
  • Alpha Jet 40+80, Jagdbombergeschwader 43, Oldenburg, September 1993
  • Alpha Jet 41+09, JaboG 49/Fluglehrgruppe Fürstenfeldbruck, März 1994.
Stärken:
  • exzellent recherchiertes Produkt in ansprechender Aufmachung
  • überzeugende Kombination eines zeitgemäßen Basisbausatzes und sinnvoller Zubehörteile
  • exotische Markierungsmöglichkeiten
  • umfangreiche "Walkaround"-Dokumentation des Originals
  • längst überfällige Ablösung betagter Exotenbausätze dieses Flugzeugtyps
  • absehbare Wertsteigerung des Bausatzes durch limitierte Edition.

Fazit:

Auch diesmal bietet uns Wingman Models ein toll geschnürtes Paket mit einem echten Hingucker für Ausstellungen und die heimische Vitrine. Kaufempfehlung!

Weitere Infos:

Referenzen: Der Artikel ist direkt auf der Website von Wingman Models/ Little Shop of Phantoms zu beziehen.
Anmerkungen:

Wingman Models/ Air Doc führt übrigens im Zeitraum April bis Oktober 2014 einen virtuellen Modellbauwettbewerb durch - Thema: "Magister Mania - Schulflugzeuge und Trainer"

Mehr Infos gibt es bei originalundmodell.de und den dort verlinkten Seiten des Herstellers.

Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 05. August 2014

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