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Messerschmitt Me 163 Komet

Der erste einsatzfähige Abfangjäger

 - Messerschmitt Me 163 Komet

Zusammenfassung:

Autor:Gerhard Lang
Verlag:UNITEC-Medienvertrieb
ISBN:ohne
Erscheinungsjahr:2013
Sprache:Deutsch
Inhalt:
  • 52 Seiten mit 103 Abbildungen, davon 19 in Farbe
  • 26 Farbprofile
  • 7 Seiten mit Zeichnungen
Preis:11,80 Euro

Besprechung:

 - Messerschmitt Me 163 Komet

Schon 1936 wurde mit den ersten Untersuchungen dessen begonnen, woraus im Verlauf des zweiten Weltkrieges der erste einsatzfähige Raketenjäger hervorgehen sollte. Damals begann, noch unter der Bezeichnung DFS 194, die Entwicklung eines Hochgeschwindigkeits-Versuchsflugzeuges. Als Antrieb war ein von Helmuth Walter entwickeltes Raketentriebwerk vorgesehen, zunächst jedoch erhielt die Maschine einen Druckschraubenantrieb. Das Projekt wurde ab 1939 aus Kapazitätsgründen bei der Messerschmitt AG weitergeführt. Nachdem bald darauf auch das Walter HWK R1-203 Raketentriebwerk zur Verfügung stand, konnte die mittlerweile als Me 163 bekannte DFS 194 am 3. Juni 1940 mit Heini Dittmar am Steuer erfolgreich ihren ersten Flug absolvieren.

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Die DFS 194 bildete die Grundlage für die Entwicklung der Me 163A und Me 163B. Während die -A Version ausschließlich als Versuchsflugzeug konzipiert war, sollte die Me 163B als Abfangjäger gegen die alliierten Bomberverbände eingesetzt werden. Von der Me 163A wurden insgesamt 10 Stück gebaut (Werk-Nr. 1630000001 bis 1630000010 bzw. Me 163V4 bis V13). Sie dienten im Wesentlichen zur Untersuchung der Flugeigenschaften und des Antriebes, sofern die Triebwerke verfügbar waren. Später dann wurden einige Maschinen zur Ausbildung für die späteren Piloten der Me 163B herangezogen, an deren Entwurf man seit Mitte 1941 parallel zur Erprobung der Me 163A arbeitete.

 - Messerschmitt Me 163 Komet

Die erste Me-163B (V1) hob am 26. Juni 1942 zum erstem Mal ab. Heini Dittmar musste jedoch noch ohne ein Raketentriebwerk auskommen, dieses stand erst ab der V4 zur Verfügung. Aufgrund von Verzögerungen bei der Triebwerksbereitstellung konnte erst am 24. Juni 1943 ein erfolgreicher "Raketenflug" stattfinden, mit Rudolf Opitz am Steuer. Insgesamt wurden 69 Versuchsmuster gebaut, bei weitem nicht alle waren mit einem Raketentriebwerk ausgerüstet. Zahlreiche Kinderkrankheiten mussten noch ausgemerzt werden, insbesondere das Verhalten bei der Landung auf einer Kufe bereitete immer wieder Probleme, nicht nur für die Technik. Bereits im Sommer 1942 wurde das Erprobungskommando 16 aufgestellt und verfügte über 13 Maschinen, sechs davon waren Me-163A. Der erste Einsatzverband, das 1./JG400, folgte im Februar 1944, zunächst ohne Flugzeuge. Diese erreichten den Verband erst im Mai 1944, allerdings war von den 13 Maschinen nur eine einzige flugklar. Bis zum Ende des Krieges konnten die Piloten des 1.JG/400 einige Luftsiege erringen, allerdings mussten auch zahlreiche Verluste hingenommen werden, oft ohne Feindeinwirkung. Bis zur Einstellung der Produktion wurden ca. 364 Me-163B gefertigt, davon waren etwa 70 Maschinen Versuchsmuster. Die Zahl wird aber durch fehlende Teile und beim Transport beschädigte Maschinen stark relativiert, längst nicht alle wurden auch tatsächlich eingesetzt geschweige denn waren überhaupt flugklar. Die Alliierten konnten nach der Kapitulation 48 Maschinen erbeuten (17 davon konnten von deutschen Soldaten noch gesprengt werden), die meisten davon (25) gingen nach Großbritannien.

 - Messerschmitt Me 163 Komet

Das Heft befasst sich ausgiebig mit der Geschichte der Me-163, von den Anfängen im Jahr 1936 bei der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug bis hin zum Einsatz über der Heimatfront zur Bekämpfung der alliierten Bomberverbände. Es wird detailliert auf den Werdegang der einzelnen Erprobungsmuster eingegangen, sowohl bei der Me-163A als auch bei den späteren Serienmaschinen Me 163B. Die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung werden beschrieben, ebenso die doch recht zahlreichen Probleme und Schwierigkeiten, die während der Flüge auftraten. Die Einsätze beim Jagdgeschwader 400 schließen dieses Kapitel ab. Ein nicht unbeachtlicher Teil des Heftes widmet sich dem Verbleib der zahlreichen Beutemaschinen, die nach der Kapitulation von den einzelnen Siegermächten erprobt worden sind. Insbesondere auf die 26 Maschinen, die von der RAF „übernommen“ wurden, wird sehr detailliert eingegangen. Das abschließende Kapitel ist der Me 163 der Messerschmitt-Stiftung gewidmet, einem Eigenbau von Josef Kurz nach Originalplänen.

 - Messerschmitt Me 163 Komet

Der Text wird begleitet von zahlreichen Farbprofilen sowie einigen technischen Zeichnungen, in der Regel handelt es sich hierbei um Seitenrisse ausgewählter Maschinen. Die sonst üblichen Auszüge aus den technischen Unterlagen und Faksimiles der Originaldokumentationen sucht man hier bis auf eine einzige Ausnahme vergeblich. Da aber ein zweiter Teil zur Me 163 kommen wird, gehen wir mal davon aus, dass dort der Schwerpunkt auf der technischen Beschreibung des Krafteis liegen wird. Das Bildmaterial ist von der gewohnt guten Qualität und ist ein Mix aus zeitgenössischen Aufnahmen und einigen aktuellen Fotos von Museumsmaschinen.

St�rken:

  • Gute Bild- und Druckqualität
  • Zahlreiche Farbprofile

Schw�chen:

  • Die Technik an sich kommt im Bild ein wenig zu kurz, ist aber möglicherweise dem zweiten Teil vorbehalten, gleiches gilt für die für uns Modellbauer so wichtigen Details

Fazit:

Die Me 163 wurde bisher noch nicht in dieser Reihe behandelt. Das Heft ist in der gewohnt guten Aufmachung gehalten. Der textliche Schwerpunkt liegt in diesem Teil bei der Entwicklung und dem Einsatz der Me 163.

Weitere Infos:

Anmerkungen: Teil 2 erscheint voraussichtlich Anfang Dezember 2013.

 - Messerschmitt Me 163 Komet

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 21. Oktober 2013

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