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Landungsboote und Landungsschiffe der NVA Volksarmee

Schiff Profile 20

 - Landungsboote und Landungsschiffe der NVA Volksarmee

Zusammenfassung:

Autor:Fred Koch
Verlag:Unitec Medienvertrieb
ISBN:ohne
Erscheinungsjahr:2016
Sprache:Deutsch
Inhalt:50 Seiten mit über 100 Abbildungen, davon ca. 15 in Farbe
Preis:11,80 Euro

Besprechung:

 - Landungsboote und Landungsschiffe der NVA Volksarmee

Die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges führten im damaligen Ostblock schon Anfang der 1950er Jahre zu Überlegungen, die eigenen Streitkräfte mit amphibischen Kampfmitteln auszurüsten. Sie sollten den Gegner auch von See aus einkreisen und ihn im günstigsten Fall auf seinem eigenen Territorium schlagen können. Die dazu benötigten Waffen, wie z.B. der Schwimmpanzer PT-76 und der darauf basierende Transportpanzer BTR-50 waren bereits verfügbar. Auch die damalige DDR, zunächst noch nicht in den Warschauer Vertrag integriert (das erfolgte erst 1958, drei Jahre nach dessen Abschluss), plante die Beschaffung von Landungsbooten. Man wollte damit die volle gleichberechtigte Mitgliedschaft im neuen Bündnis erreichen.

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Was den Schiffsbau angeht verfügte man trotz der noch zu leistenden Reparationsleistungen genügend Kapazitäten, um entsprechende Planungen bei den Werften in Auftrag zu geben. Grundlage für die neuen Schiffe bildeten die Marine-Nachschub-Leichter (als Leichter bezeichnet man ein Schiff in oben offener Bauweise ohne Eigenantrieb) die 1943/44 für den Transport von 75t Last oder 200 voll ausgerüsteten Soldaten entwickelt worden waren. Da man keine Einsätze außerhalb der Ostsee plante, war keine Hochseetauglichkeit für die Landungsboote erforderlich. Es wurden schließlich drei verschiedene Typen für die Volksmarine gebaut, bis 1962 zwölf kleinere Landungsboote Projekt 46, bis 1964 sechs Landungsschiffe mittlerer Größe vom Typ Projekt 47 "Robbe" und bis 1979 noch einmal zwölf Landungsschiffe Projekt 108 (NATO-Code "Frosch-I"). Basierend auf dem Projekt 108 wurden außerdem noch zwei Gefechtsversorger Projekt 109 ("Frosch-II") beschafft (siehe Schiff Profil Nr.3). 

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Das Heft ist in erster Linie als Bildband ausgelegt. Der Textteil bündelt sich auf den ersten Seiten, insgesamt sind es sechs nicht ganz ausgefüllte Textseiten. Der Autor gibt zunächst einen Überblick über die Beweggründe der damaligen DDR, die für den Bau von Landungsschiffen ausschlaggebend waren. Das Thema Bau und die Zuteilung zur Flotte wird kurz angerissen, außerdem erfahren wir im Text, an welchen Übungen des Warschauer Paktes die Schiffe beteiligt waren. Ein Kapitel ist den Motorisierten Schützen Bataillonen (MSB) gewidmet, sie bildeten quasi die anzulandenden Truppen im Falle eines Falles. Was die Landungsboote selbst angeht wird nur auf das Projekt 46 eingegangen. Was gänzlich fehlt ist eine detaillierte technische Beschreibung der verschiedenen Typen. Zwar kann man sich das eine oder andere Detail aus dem Text herauslesen, eine tabellarische Übersicht wäre aber sicherlich weitaus informativer gewesen. Auch gibt es keinerlei Pläne oder Zeichnungen, auf denen man z.B. das "Layout" der Schiffe erkennen kann. Man muss sich hier mit den bereitgestellten Bildern begnügen. Glücklicherweise handelt es sich fast ausnahmslos um zeitgenössische Aufnahmen, die die Boote in Aktion während diverser Übungen zeigen. Dank des großen Bildformates (2-3 Bilder maximal pro Seite) lassen sich darauf zahlreiche Details erkennen, so dass man sie durchaus für den Bau entsprechender Modelle zu Rate ziehen kann. Viele der Aufnahmen sind laut Autor bisher noch nicht veröffentlicht worden. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf den Booten des Typs Projekt 46. Die letzten vier Seiten im Heft sind der Bordflak gewidmet.

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Fazit:

Das Heft enthält eine ganze Reihe von aussagekräftigen Bildern zu den Landungsbooten der NVA. Allerdings wäre vielleicht der Untertitel "Landungsboote vom Typ Projekt 46" angebracht gewesen, denn hier liegt eideutig der Schwerpunkt des Heftes. Die beiden anderen Typen spielen im Heft so gut wie keine Rolle.

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Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 09. Januar 2017

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