Amerikanisches Trägerdeck aus japanischen Nudeln

von Christian Klein

Da ich eine F4U Corsair gebaut habe, wollte ich natürlich auch ein passendes Flugzeugträgerdeck dazu bauen. Als Vorbild für das Deck diente mir obiges Foto.

Einige Monate zuvor war ich auf Nahrungssuche im Asialaden und entdeckte Japanische Nudeln, die in Modellbauers Hirnkasten sofort wie Bretter in 1:72 aussahen. Die Nudeln sind gewöhnliche "Buchweizen Nudeln". Das schöne an diesem Naturprodukt war, dass die Farbe optimal zum Holzton der Trägerdecks passt, die Nudeln selbst diverse Farbvariationen haben, und dass die Breite ebenfalls in die Optik eines 1:72er Trägerdecks passt.

Die Beplankung der USN-Trägerdecks hat nach 7 Holzbrettern eine Metallschiene zum befestigen der Flugzeuge bei hoher See (Ausnahmen werden wie immer die Regel bestätigen). Als Vorbereitung wurde also eine entsprechende Anzahl Nudeln metallfarben lackiert (mit Alclad II).

Als Grundlade des Dioramas diente ein gewöhnlicher IKEA Bilderrahmen. Auf die Rückwand des Bilderrahmens wurde Holzleim aufgetragen und mit einem Messer verstrichen. Der Holzleim wurde in ca. 5 bis 7 cm dicken Streifen aufgetragen. Dickere Streifen machen wenig Sinn, da dann der Holzleim sonst während der Verarbeitung anzieht und die letzten Nudeln schleckt verschoben werden können. Außerdem sollte die Leimschicht auch nicht allzu dick sein, da der Leim sonst zwischen den Nudeln hervorquillt und die Farbe der Nudeln verändert.

Danach wurden die Nudeln eingeklebt. Dieser Vorgang geht recht schnell von der Hand. Manche der Nudeln sind in sich verdreht und müssen aussortiert werden. Die Nudeln am Rand können - sobald der Holzleim fest ist - abgebrochen werden.

Die Metallschienen erhielten mit einem schwarzen Stift kleine Streifen, um das H-Profil der Löcher nachzuempfinden. Nach einem Tag habe ich die weißen Streifen des Trägerdecks mit der Airbrush Pistole lackiert (Vallejo Farben) und das Trägerdeck mit Revells mattem Klarlack versiegelt. Ein wichtiger Schritt, damit die Nudeln nicht mehr durch Feuchtigkeit oder sonstige äußere Einflüsse die Farbe verändern können und flecken. Diese Nudelsorte verträgt problemlos den Klarlack. Wie das mit anderen Sorten aussieht, muss natürlich erst einmal ausprobiert werden.

Fertig sieht das ganze dann so aus:

Diesmal mit F4U-1A Corsair:

In der Vorratskiste liegen schon weitere "Bretter" als Dioramazubehör parat. Mal sehen, ob diese sich genauso gut verarbeiten lassen. Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass man die Rückwand des Bilderrahmens nicht unnötig verbiegen oder zu stark belasten sollte. Ansonsten reißen die brüchigen Nudeln selbstverständlich!

Christian Klein

Publiziert am 09. Juni 2006

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