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Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XXXI

Resin

von Thomas Lutz und Johannes Wipauer

Warnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren.


Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XXXI

In allen Beiträgen unseres Online-Kurses stellen wir die vielfältigen Themen aus dem Bereich Plastikmodellbau vor. Diese Beiträge gehen aber nicht bis ins kleinste Detail ein, denn dafür ist jeder einzelne Beitrag zu kurz und soll eher Anregung sein und Interesse wecken für die Techniken und das Handwerk. In Modellversium finden sich genügend tiefergehende Beiträge von Modellbaukollegen. 

In drei neuen Beiträgen stellen wir kurz umrissen Verfahren vor, bei denen die Modelle nicht im klassischen Spritzguss hergestellt werden, aber dennoch ihren festen Platz im Plastikmodellbau haben. Modelle im Vakuum-Forming und aus Resinharz sind seit langem ein Begriff im Modellbau, Modelle aus dem 3D-Druck sind noch Exoten, aber diesem Produktionsverfahren gehört die Zukunft. Nach Meinung einiger Experten könnte der 3D-Druck gar das Herstellenvon Bausätzen im Spritzgussverfahren so stark verdrängen, dass eine Wirtschaftlichkeit für Polystyrol-Bausätze für die Hersteller nicht mehr gegeben ist. 

Aber gut ... schaun mer mal!

Resin Modelle

Karosserien oder gar ganze Bausätze mit Resinharz herzustellen erfodert Einiges an Aufwand und ist nicht gerade günstig. Eine Resin-Karosserie für ein 1:24 Automodell kostet immer noch das Doppelte wie ein normaler kompletter Bausatz aus Polysytrol. 

Das gilt genauso für andere Sparten des Modellbaus. Die folgenden zwei Bilder zeigen Bausätze von zweimotorigen Verkehrsflugzeugen in 1:144 vom selben Bausatzhersteller, die Modelle werden etwa gleich groß. Nur der Resin-Bausatz auf blauem Grund kostete ca. € 47, der Plastikbausatz auf braunem Grund kostete ca. € 19, hat aber wesentlich mehr Teile.

Resin DC-5
Resin DC-5

Polystyrol ATR72
Polystyrol ATR72

Bausätze aus Polystyrol entstehen in einem Hochdruck-Spritzgußverfahren, bei dem das verflüssigte Granulat unter Hitze mit einem Hochdruckkolben in eine Stahlform gegossen bzw. gepreßt wird. Bausätze aus Resin dagegen werden im Fließgußverfahren gefertigt, indem das flüssige, mit Härter gemischte Harz in eine zweiteilige Siliconkautschukform gegossen wird. 

Ford Edsel von The Modelhaus (Canada)
Ford Edsel von The Modelhaus (Canada)

Resin ist das englische Wort für Harz, wobei im Modellbau meistens Epoxidharze, die auf Bisphenol A basieren, verwendet werden. Zunächst muss ein Ur-Modell aus Metall, Holz oder Gipsmassse hergestellt werden und mit diesem eine zweiteilige Gießform aus hitzebeständigem Siliconkautschuk. Dieses Verfahren selbst ist schon sehr alt und stammt ursprünglich aus dem Bereich der Zinnfiguren. Die Gießform benötigt dann noch einen Rahmen, Klammern und andere Hilfsmittel wie Trennmittel, Trennwachs, Spannbänder usw.; ist also schon aufwändig.

Resin-Kenworth von Auslowe (Australien)
Resin-Kenworth von Auslowe (Australien)

Resin- oder Epoxymodelle der ersten Jahre waren z.T. noch sehr dickwandig und im Gegensatz zu den fast immer hohlen Vacu-Teilen viel massiver. Die Modelle waren dadurch schwerer, sowohl auf der Waage wie auch im Zusammenbau. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei und moderne Karosserien aus Resin sind kaum noch dickwandiger als solche aus Plastik. Zum Bau von Resin-Modellen gibt es bereits von Dario Errico wertvolle Tipps auf Modellversium.

Resinmodellhersteller haben in der Regel solche Fahrzeuge, Flugzeuge oder Schiffe in den größeren Maßstäben im Angebot, die es als Polystyrolbausätze nicht mehr oder nie gab, d.h. sie ergänzen Nischen und Lücken im Angebot der großen Bausatzhersteller. Zum höheren Preis, den man zahlen muss kommt meist noch ein Standardbausatz für den Zusammenbau dazu, aus dem Teile verwendet werden müssen. 

Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XXXI

Im Militärbereich gibt es ein riesiges Angebot an Resinteilen und Modellen vom kompletten Kampfpanzer bis hin zu kleinen Ergänzungsteilen wie Schäkeln oder Haken. Auch für den Flugzeugbereich und Militärfiguren ist das Angebot groß. Dem ambitionierten Modellbauer bleiben kaum noch Wünsche offen. Einige Exponate sind in der Kit-Ecke von Modellversium zu finden.  

Tipp: Auch für das Arbeiten mit Resinteilen (sägen, bohren, schleifen) sind Sicherheitshinweise zu beachten, vor allem das Tragen einer geeigneten Staubmaske wird empfohlen! 

Fazit: Ähnlich dem Vacu-Forming werden auch die Resin Modelle in naher Zukunft starke Konkurrenz vom 3D-Druck bekommen. Bis dahin ...

Thomas Lutz und Johannes Wipauer

Publiziert am 08. Juni 2025

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