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R.M.S. Queen Mary 2

„QM2“, Flaggschiff der Cunard Line (Teil von Carnival Corporation)

von Karsten Böcker (1:400 Revell)

R.M.S. Queen Mary 2

Das Original

… ist einfach grandios. Und sehr oppulent. Ihre Fakten sind unglaublich. Diese finden sich auf der Wikipedia-Website der QM 2. Da bitte ich einfach nachzuschauen. Denn dies hier niederzuschreiben, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen!

Backbord, Bug
Backbord, Bug

In dem Artikel auf deutsch finden sich zahlreiche Fakten, die im Buch (siehe unten) nicht erwähnt werden. Zum Beispiel nicht nur die technischen Daten wie 148.528 BRZ Gewicht mit rund 80.000 Tonnen Wasserverdrängung, bis 3.090 Passagiere, 1.253 Personen Besatzung, sondern auch die Anzahl der Telefone auf dem Schiff, 22 Hundezwinger und so weiter. Es werden auch Probleme technischer Art zum Beispiel mit den Motorgondeln aufgelistet.

Somit ein Artikel mit einer Fülle an Information, aber leider mit wenig Bilder für die Außengestaltung der QM2. Deswegen auch das Buch und natürlich die Bildersuche im www.

Bug mit Brücke
Bug mit Brücke

Das Modell

Als das Modell von Revell auf den Markt kam, war ich sofort angetan von der Möglichkeit, das Schiff in diesem großen Maßstab zu bauen - und schenkte es mir damals zu Weihnachten selber. Trotzdem kam auch dieser Bausatz erstmal ins Lager.

Bug Draufsicht
Bug Draufsicht

Als ich es 2005 anfing, zeigte sich, dass es sich um einen damals typischen Revellbausatz in weißem Kunststoff von sehr sauberer Gussqualität handelte und dass das fertige Schiff sehr viel Platz benötigen würde. Bitte also vorher abklären, wie ein Modell mit rund 90 cm Länge, 22 cm Höhe und 20 cm Breite (mit Toleranzen) sicher untergebracht werden kann.

Ein Schiff gehört ins Wasser
Ein Schiff gehört ins Wasser

Angetrieben von dem Ziel, es mit einer Fernsteuerung zu versehen, wurden die Bauabschnitte entsprechend angepasst und auf manche Detaillierung verzichtet.

R.M.S. Queen Mary 2

Im Inneren wurden alle Verstrebungen, soweit ich es verantworten konnte, herausgenommen oder abgeschnitten bzw. weggelassen. Die innere Verglasung der Kabinen wurde weggelassen und durch cremefarbenes Papier ersetzt, was wirklich viel an Gewicht einsparte.

Draufsicht vom Bug
Draufsicht vom Bug

Beim Zusammenbau der Hülle und Aufbauten war hie und da durchaus Spachteln angesagt, da die einzelnen Bauteile ein bisschen verzogen waren. Beim Bau der Brückensektion mit dem runden Aufbau musste ebenfalls Spachtel angewendet werden.

Steuerbord achternSteuerbord mittschiffsSteuerbord mittschiffs mit BrückeSteuerbord Bug

Steuerbord achtern

Steuerbord achtern 

Die QM2 besitzt ein bemerkenswertes Antriebssystem von vier Motorgondeln unter dem Achterschiff. Die beiden dem Bug zugewandten Gondeln sind starr. Jedoch die beiden hinteren Motorgondeln sind drehbar! Zusammen mit den drei vorderen Bugstrahlrudern lässt sich das Schiff im Original sogar seitlich bewegen. Da ich aber einen RC-Antrieb anstrebte, musste ich dieses an sich im Modell gut dargestelltes Detail weglassen. Deswegen auf den Bilder auch die falsch dargestellten Schiffswellen. Ich bitte um Verzeihung.

die Steuerbordseite
die Steuerbordseite

Wie sich später im Fahrbetrieb herausstellte, ist das Modell für den RC-Betrieb doch zu topplastig, trotz allen Ausmistens im Innenbereich. Als Modell für das Regal jedoch ist es sehr detailgetreu und ausbaufähig bis hin zur Innenbeleuchtung.

Im Zubehörmarkt gab es eine Zeit lang einen Fotoätzsatz mit Personen, Tischen und Liegen für den Bereich der Achterdecks, was das Modell unglaublich aufwertet, sofern man das große Glück hat, diesen Fotoätzsatz überhaupt noch zu ergattern.

Achterdeck von hinten
Achterdeck von hinten

Die Decals wurden oberhalb der Wasserlinie verwendet und halten sehr gut. Jedoch empfiehlt sich, egal ob schwimmfähig oder nicht, die Bordüren am vorderen Aufbau und achternen Aufbau zu lackieren. Die Decals dort sind nicht allzu passgenau auf den Fenstern dort.

Steuerbord achtern Draufsicht
Steuerbord achtern Draufsicht

Der Unterwasserrumpf mit Wasserlinie kann zwar mit Decals gestaltet werden. Aber auf Grund der Größe des Modells dürfte die Aufbringung sehr schwer sein. Deshalb und wegen des geplanten RC-Betriebs habe ich dies lackiert.

Rettungsboote steuerbord, achteraus gesehen
Rettungsboote steuerbord, achteraus gesehen

Ebenso lackierte ich die Balkongeländer der oberen Kabinen. Dabei verdunkelte ich erstmal mit stark verdünnter schwarzer Farbe und Airbrush die gläsernen Bauteile und airbrushte dann die Geländer in Holzfarbe. Bei Einbau zeigte sich, dass die Bauteile für die Balkone dann aber zu dunkel waren im Kontext mit dem weißen Schiffsaufbau. In Folge habe diese Bauteile bei Revell neu bestellt und nur noch das Geländer holzfarben lackiert. So passte es dann.

Rettungsboote steuerbord, Ansicht von achtern
Rettungsboote steuerbord, Ansicht von achtern

Der Bau des Achterdecks mit den vielen Zwischendecks war etwas nervig. Die Bauteile waren leicht verzogen. So musste ich „rohe“ Gewalt in Form von Klemmen anwenden und den Bereich sehr lange aushärten lassen.

AchterdeckAchterdeck PoolbereichAussichtsplattform und Spa-BereichTennisplätze hinter der Brücke

Achterdeck

Achterdeck 

Das Vorschiff mit seinen beiden Kränen, Ersatzanker und Ersatzschiffsschraubenblättern ist auch sehr filigran gestaltet. Die Ersatzschiffschraubenblätter haben laut dem Buch, das ich zur Recherche verwendete, auch eine bestimmte Stellung: Nicht quer zur Fahrtrichtung, sondern parallel zur Fahrtrichtung.

Ersatzschiffsschraubenblätter und Ersatzanker
Ersatzschiffsschraubenblätter und Ersatzanker

Farblich gestaltete ich das Modell in neuem Zustand, da das Original damals ja auch noch nicht alt war. Das Modell weist eine Fülle von Detail auf den vielen Decks auf, die man wunderbar hervorheben kann. Pools, Deckduschen, Promenaden, Sportplätze, Rettungsmittel wie Rettungsinseln und Boote. Man kann sich richtig austoben.

Ich hatte meinen Spaß und habe ihn auch heute noch, wenn ich das Modell anschaue.

Draufsicht vom Bug, Steuerbord
Draufsicht vom Bug, Steuerbord

Literatur

Zur Recherche habe ich die Cunard-Line angeschrieben. Die schickten mir auch sofort ein deutschsprachiges Prospekt. Das lässt sich super anschauen, erlaubte aber nicht viel Recherche-Möglichkeiten. Dafür hätte ich fast eine Reise gebucht; ich konnte mich gerade noch beherrschen: Die Portokasse war gerade nicht voll genug (grins).

R.M.S. Queen Mary 2

Für die Geschichte vom Bau bis in Betriebstellung war aber das Buch „Queen Mary 2 – Das größte Passagierschiff unserer Zeit“ von Christoph Engel, Knut Gielen und Cay Rademacher im Delius-Klasing-Verlag ISBN3-7688-15544 eine sehr gute Hilfe. Ich habe die erste Auflage von 2004. Mittlerweile ist das Buch mehrfach aufgelegt und noch erhältlich, scheinbar aber nur noch gebraucht.

  • Herausgeber: Delius Klasing; 3. Edition (1. Januar 2005)
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe, 176 Seiten
  • ISBN-10: 3768815544
  • ISBN-13: 978-3768815543

Backbord Draufsicht
Backbord Draufsicht

Gut geschrieben und mit sehr viel Bildmaterial auf rund 175 Seiten. Wer dieses Modell baut, sollte sich dieses Buch kaufen, vorher durchlesen und während des Baues daneben legen. Unbedingte Kaufempfehlung!

Der Bausatz von Revell in 1:400 ist noch für rund 85,- Euro erhältlich. Es gibt das Schiff als Modell auch in 1:700, 1:1200 und in 1:600 von Heller. Je nach vorhandenem Platz kann man sich also eine passend große QM2 anschaffen.

Größenvergleich, schwarze Silhouette ist die Titanic
Größenvergleich, schwarze Silhouette ist die Titanic

Karsten Böcker

Publiziert am 10. Mai 2025

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