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Jupiter C

mit Satellit Explorer 1

von Johannes Wipauer (1:110 Revell)

Jupiter C

Vorbild

Laut Wikipedia war die Jupiter C-Rakete eine Modifikation der militärischen Mittelstreckenrakete für Boden-Boden-Angriffe vom Typ Redstone. Sie kam aus den Werkstätten der ABMA (Army Ballistic Missile Agency), damals unter Leitung des Deutschen Wernher von Braun. Die Jupiter C war sozusagen ein direkter „Nachkomme" der deutschen V2 und wurde 1955-56 entwickelt.

Die genannte Modifikation sollte Wiedereintrittstests von Interkontinentalraketen ermöglichen, dazu wurde die Redstone-Rakete mit drei Feststoffoberstufen erweitert. Mit so einer Rakete wurde der erste US-amerikanische Satellit „Explorer 1" auf seine Umlaufbahn gebracht. Das soll laut Revell das Vorbild des beschriebenen Modells sein. Der Start von Explorer 1 erfolgte bereits am 1. Februar 1958 um 3:48 UTC (31. Januar um 22:48 Uhr lokale Ortszeit) von Startrampe 26 der Cape Canaveral Air Force Station. Deswegen auch die Zuordnung dieser Rakete zur US Army - die NASA wurde erst einige Monate später gegründet.

Jupiter C

Der Satellit „Explorer 1" bestand aus einem 205 cm langen Zylinder mit einem Durchmesser von 16 cm und erreichte eine elliptische Umlaufbahn zwischen etwa 360 km und 2.530 km Höhe. Bei einer Gesamtmasse von 13,9 kg entfielen 8,3 kg auf die Nutzlast. Explorer war mit Telemetrie-Antennen und geophysikalischen Messinstrumenten bestückt - u. a. jenen Magnetometern, mit denen der Van Allen-Strahlungsgürtel um die Erde nachgewiesen wurde.

Jupiter C

Jupiter C

Jupiter C

Mein Modell

Der Bausatz wurde 1958 von Revell erstmals auf den Markt gebracht, es gab 1984 eine Wiederauflage in der „History Makers"-Reihe, und 2006 im Rahmen des 50jährigen Jubiläums eine neuerliche Wiederauflage, erfreulicherweise mit dem originalen Deckelbild von 1958. Von diesem letzten Relaunch stammt auch mein Kit. In Modellversium wurde er bereits hier vorgestellt. Dieser Beschreibung ist nichts hinzuzufügen, dieser Kit ist wirklich ein anspruchsvoller Oldtimer mit vielen Reizen. Deswegen habe ich es auch nicht übers Herz gebracht, die erhabene Schrift auf dem Starttisch wegzuschleifen...

Jupiter CJupiter CJupiter CJupiter CJupiter C

Jupiter C

 

Bei mir war das ein Langzeitprojekt, von Herbst 2006 bis Sommer 2015, mit vielen Unterbrechungen, wenn ich keine zu entgratenden Gittermastteile mehr sehen konnte. Von der im Bausatz erwähnten siebenköpfigen Crew sind dadurch nur mehr drei Mann übrig, der Rest ist in Rente oder verstorben oder was weiß ich...

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Jupiter C

 

Glücklicherweise ging sonst nichts verloren und ich konnte den Bausatz OOB bauen. Bei der Farbgebung des Gleispaares, auf dem der Startturm von und zur Rakete fahren kann, habe ich bei befreundeten Modelleisenbahnern abgekupfert, und auch das Streumaterial abseits des Gleisbettschotters stammt von dort.

Die Konstrukteure von Revell haben vorgesehen, dass vieles beweglich gemacht werden kann, wie es für die frühen Kits so typisch war: Bauen, spielen, zerbrechen, wegwerfen, neuen Kit kaufen, bauen, spielen,... usw. Den Kippmechanismus des Startgerüstes habe ich bewusst fix gebaut, weil sonst ja auch die Abspannung bzw. Steuerseile beweglich sein müssten. Dafür konnte ich nicht widerstehen, die Verschiebbarkeit der einzelnen Arbeitsbühnenhälften zu erhalten. Weil ich das ganze Startturmgefährt nur lose auf die Schienen aufgesetzt habe, sind zwei Displayvarianten möglich:

Startturm unmittelbar an Rakete, Arbeitsbühnen geschlossen:

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Jupiter C

 

Oder Startturm abseits, Arbeitsbühnen geöffnet, um von der Rakete wegfahren zu können:

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Jupiter C

 

Zur Farbgebung: Ich habe mich blind auf Revell verlassen, weil es sehr wenig Bildmaterial zum Vorbild gibt, das Farben zeigt: Schwarzweißbilder, Nachtaufnahmen, Bilder vom Start mit viel Rauch. Nur den Satelliten hab ich in Anlehnung an ein Bild aus Wikipedia nicht weiß mit rotem Decal sondern weiß mit silberfarbener Spitze gemacht. Und noch einen Unterschied zur Bauanleitung gibt es bei mir: Das wunderschöne Deckelbild zeigt eine nächtliche Szene, die von vielen Scheinwerfern erhellt wird. Der Flutlichtbalken am oberen Ende des Startturmes ist vorhanden und auch als solcher in der Anleitung benannt. Die Einzelscheinwerfer auf den Arbeitsbühnen fehlen jedoch. Ich habe versucht, aus diversen Resten diese nachzubilden, weil ja die Startzeit des Explorerfluges zeigt, dass man nicht nur bei Tageslicht gearbeitet hat.

Noch ein Punkt: Revell berichtet zwar in der Beschreibung ganz korrekt, dass die Jupiter C eine Vierstufenrakete war, in der Bauanleitung wird aber nur auf die Stufen 1 bis 3 verwiesen. Laut Wikipedia waren die zweite und dritte Stufe ineinander geschachtelt, wie auch immer das zu verstehen ist. Jedenfalls sieht das fertige Modell der Rakete dem Vorbild durchaus ähnlich, und das ist ja das Ziel jedes Modellbauers.

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Jupiter C

 

Johannes Wipauer

Publiziert am 02. Oktober 2015

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