Lockheed-Martin F-35A Lightning II

von Axel Theis (1:72 Tamiya)

Heute stelle ich mein Modell aus dem brandneuen Tamiya-Bausatz vor. Um es vorneweg zu sagen, für mich ist der Tamiya-Bausatz „Modell des Jahres 2023“ im Maßstab 1:72. Er ersetzt die Kits von Italeri, Hasegawa und den etwas zu klein geratenen Bausatz von Academy. Das Tamiya-Modell ist absolut dem Vorbild entsprechend. Es ist die neueste Ausführung mit weniger mittelgrauen RAM-Panels. Viele dieser helleren Bereiche werden durch Decals realisiert. Das Aufbringen der zahlreichen Decals ist eigentlich die größte Herausforderung beim Bau. Die Qualität der Decals ist hervorragend. Es gab keinerlei Probleme beim Aufbringen.

Über die Präzision und die Passgenauigkeit braucht man keine Worte zu verlieren, bei Tamiya eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber das ganz besondere an diesem Bausatz ist folgendes: beim Zusammenbau kann ganz auf verschleifen der Klebestellen verzichtet werden, Spachtelmasse wird nicht benötigt. Das Verwenden von superfeinem Flüssigkleber von Tamiya wird empfohlen. Bauteile wie Leitwerke, Fahrwerksbeine und vieles mehr haben Zapfen, welche eine genaue Positionierung vorgeben. Ein falscher Winkel, zum Beispiel bei den Seitenleitwerken zum Rumpf, wird somit vermieden. Die RAM-Panels sind sehr dezent wiedergegeben und nicht so übertrieben dick und ungenau wie bei Italeri.

Das dunkle Grau des Modells habe ich aus Tamiya-Acrylfarben selbst angemischt. Das Mischungsverhältnis ist in der Bauanleitung beschrieben. Das ist eigentlich mein einziger Kritikpunkt. Es werden keine Hinweise auf Federal Standard-Nummern angegeben, da muss selbst recherchiert werden. Der dunkle Farbton ist FS 36170 Have Glass Grey, das mittlere Grau FS 36270. Beide Grautöne haben einen leichten olivbraunen Stich. Das hellere Grau sollte auf den Farbton der Decals abgestimmt werden, damit bei den zu lackierenden Bereichen und der Decalfarbe Übereinstimmung erzielt wird.

Wie oben schon erwähnt, erfordert das Aufbringen der Decals viel Zeit und Hingabe. Bei seidenglänzendem Farbauftrag und etwas Weichmacher legten sich die Decals sehr gut an, ohne zu „silbern“. Ein Highlight des Modells ist die hervorragend gestaltete Pilotenfigur. Die Bemalung erfordert allerdings ebenfalls viel Hingabe und Geduld.

Mittlerweile gibt es schon Vorankündigungen auf dem Zubehörmarkt. Ich frage mich aber ernsthaft, ob das bei diesem hervorragenden Modell überhaupt nötig sein wird, solche Teile zu verbauen. Der Preis der Tamiya F-35 ist schon recht hoch, meiner Meinung nach aber bei dieser Superqualität gerechtfertigt. Was will man da noch viel verbessern?

Mein Modell stellt eine Maschine der Königlich norwegischen Luftwaffe dar, die ich in der „Beast Mode“ Konfiguration ohne Tarnkappeneigenschaft gebaut habe. Die benötigten Teile liegen dem Bausatz bei. Die Decals habe ich dem –X-tra Decalbogen Nr. X72338 „F-35A/B Lightning II Worldwide Collection“ entnommen.

Die Tamiya F-35A war für mich in meiner jahrzehntelangen Modellbauaktivität das erste Modell, wo ich keinerlei Schleifpapier in die Hand nehmen musste. Trotzdem ist dieser hochpräzise Bausatz für Modellbauneulinge oder Gelegenheitsbastler kaum zu empfehlen. Altern und Verwittern ist auch keine Option bei diesem neuen Kampfflugzeug. Ein dünner Auftrag mit Ammo of Mig Seidenmatt- Acryl-transparentfarbe bildete die Abschlussarbeit.

Nach der Ankündigung dieses Modells von Tamiya im Frühjahr habe ich dem Erscheinungsdatum mit Ungeduld entgegen gesehen und nach dem Kauf Ende August sofort mit dem Bau begonnen. Ich hoffe, Tamiya bringt noch die B- und C-Version in 1:72. Die Bauzeit meines Modelles hat etwa vier Wochen betragen und sehr viel Spaß gemacht.

Axel Theis

Publiziert am 23. November 2023

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