McDonnell Douglas F-4F Phantom II37+57, JG 72, Rheine-Hopsten, Anstrich gem. Norm 81Avon Hans-Joachim Hockl (1:48 Meng Model)
Als dieser Bausatz (Meng LS-017 F-4E) erschienen ist, und man überwiegend positive Kritiken dazu hörte, wuchs in mir die Neugier auf diesen im Maßstab 1:48 gehaltenen Bausatzes. Da ich ja eigentlich bisher immer im Maßstab 1:32 gebaut habe und nun unter chronischem Platzmangel leide, mir aber noch eine F-4F im Norm 81 A in meiner Sammlung fehlte, kam mir von daher der Bausatz entgegen und alle bisherigen Zweifel welche noch bestanden , wurden sofort über Bord geworfen und der Bausatz gekauft. Als dieser dann bei mir eingetroffen ist, musste ich auch gleich nachschauen, ob die positiven Kritiken auch gerechtfertigt waren.
Was soll ich sagen, auch ich war vom Anblick der sauber gegossenen Teile und den feinen Gravuren sehr angetan. Allerdings fand ich auch ein paar Schattenseiten dieses Bausatzes, welche aber sehr leicht von einem erfahrenen Modellbauer korrigiert werden können. Da ich nicht vom Fach bin, bitte ich um Rücksichtnahme, wenn die Bezeichnungen nicht immer korrekt wiedergegeben wurden. Da wären:
Ich habe mich dazu entschieden, direkt aus der Box zu bauen. Also ohne Zubehörteile, wobei, dass ja dann wieder nicht ganz so richtig ist, da ich die Decals von AirDoc verwendet habe, welche sich im übrigen sehr gut verarbeiten ließen. Nun zum Bau selbst: Beim Zusammenbau fand ich einige Sachen von der Konstruktion her nicht so richtig durchdacht. Da wäre als erstes die Aufteilung des Ober- und Unterrumpfes. Wenn man diese Beiden miteinander verbindet, entsteht im vorderen Bereich der Nase eine Naht, welche sauber verspachtelt und verschliffen werden muss. Diese Naht verläuft aber an einer ungünstigen Position und zwar oberhalb der Zapfluftkanäle der Klimaanlage bis vorne zum Radom.
Da ich gerade die Zapfluftkanäle angesprochen habe, kommen wir zum nächsten Problem. Diese sind nämlich zu lang ausgeführt, können aber ebenfalls leicht eingekürzt werden, indem man sie bis zur vorderen Panellinie (vom Formationsstreifen aus gesehen) plan zum Rumpf verschleift.
Das selbe Problem mit der Naht von Ober- und Unterrumpf, hat man im hinteren Bereich, wo die Naht schräg durch die hintere Triebwerksklappe verläuft, was aber im Gegenteil zum Vorderrumpf leicht zu beheben ist. Bevor man Ober- und Unterseite zusammenfügt, sollte man dem Rumpfanschluss der Flaps noch etwas Tiefe verleihen, indem man mit einer Schlüsselfeile an Ober- und Unterteil bis auf einen dünnen Rand herunter feilt.
Dann ist da das bereits bekannte Problem mit den Tragflächenenden. Ich ging hier folgender Maßen vor. Da mir der Radarsensor welche sich ja am Ende der Flächen befindet zu schmal erschien, sägte ich diesen mittig der gesamten Länge nach ein und klebte vorne in den Schlitz ein 0,5 mm Plastikstück über die gesamte Länge ein , und nochmals 0,25 mm Stück von 4 mm Länge im vorderen Bereich ein. Anschließend verspachtelte und verschliff ich den Sägeschnitt. Danach schnitt ich den vorderen Bereich dem Verlauf der Vorderkante folgend ab und gab einen Tropfen Weißleim auf die Schnittstelle, welcher den Sensor darstellen sollte. Die Slats, so wie sie sich im Bausatz befinden, sind von der Form her zu symmetrisch. Sie sollten eigentlich mehr konisch zulaufen. Das bedeutet, dass wir die inneren Slats an der Außenkante (schmalere Seite) auf 9,2 mm verjüngen und die äußeren Slats an der Innenkante (breitere Seite) auf 13 mm verjüngen.
Da sich die Slats nun stärker verjüngen, müssen wir einen passenden Keil aus 0,5 mm Plastikstreifen erstellen und diesen dann an der Außenseite der inneren Tragflächen ankleben. Nun können wir die Kante bei spachteln und einen fließenden Übergang zur Tragflächenoberseite schaffen. Auch sollte man hier die Schlitze nach außen hin gesehen schräg nach hinten ausschneiden, damit sie sich im hinteren Bereich auf das Doppelte verbreitern. Wo wir gerade bei den Tragflächen sind, so müssen noch die Auftriebshilfen an der Vorderkante der Höhenruder entfernt werden. Auf der Rumpfoberseite sollte noch der „GPS Dome“ für die F-4F plangeschliffen werden.
Kommen wir nun zum Cockpit! Hier habe ich lediglich am hinteren Instrumentenbrett die obere rechte Ecke vorsichtig herausgesägt, da dieses Teil wieder Verwendung oberhalb der Instrumententafel im feststehenden Mittelteil des Cockpits findet. Bei der vorderen Cockpitabdeckung, sollten bei der F-4F noch ein paar Modifikationen hinzugefügt werden und die Regendüse für die Windschutzscheibe einritzen. Am hinteren Instrumentenbrett, kann man nun auch mit 0,3 mm Bleidraht die Verkabelung darstellen. Nun zu den Lufteinläufen. Zuerst sollten wir die „Grenzschichtrampe“ am Rumpf um 3mm verlängern.
An der Rückseite der Einlauframpe, bringen wir nun die Abstandshalter an.
Was mich seinerzeit ebenfalls vom Kauf etwas abgeschreckt hatte, war dieser geriffelte Bereich im Heißbereich der Triebwerke. Ich für mich kann allerdings sagen, dass meine Sorgen unbegründet waren, denn wenn der Bereich lackiert ist, fallen die Rillen kaum auf. Trotz all dieser Änderungen, die aber einem erfahrenen Modellbauer keinerlei Probleme bereiten sollten, gibt es von mir für den Meng Bausatz 4,5 von 5 Sternen. Ich hoffe, dass ich durch diesen Bericht die Sorgen einiger Skeptiker zerstreuen konnte. Obwohl das Manko mit der Naht zwischen Ober- und Unterseite, welches wohl konstruktionsbedingt ist besteht, muss man sagen, dass die übrige Passgenauigkeit sehr gut ist. Nun aber zum fertigen Modell:
Nun ein paar Nahaufnahmen.
Und hier schon einmal eine Vorausschau auf den nächsten Teil, und damit wäre wohl aus meiner Sicht geklärt, wie ich zu dem Meng Bausatz stehe. Trotz der vielen Änderungen, welche aber leicht zu bewerkstelligen sind, finde ich ihn absolut empfehlenswert. Welcher Bausatz ist schon 100 prozentig? Hans-Joachim Hockl Publiziert am 16. August 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |